Gastina// Here Comes The Sun

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"Das sind dann 5,75$, bitte. " Der Mann gab Gastón das Geld.
"Lassen sie das mal mit dem Rückgeld.", sagte sein Kunde. Gastón bedankte sich freundlich für das großzügige Trinkgeld.
"Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag! Auf ein Wiedersehen." Der alte Herr lächelte freundlich und verabschiedete sich nuschelnd. Gastón drehte sich um und lief zurück zur Bar. Als er dort angekommen war, klatschte er das Portemonnaie hinten auf die Ablage. Er stieß ein langen Atemzug aus.
"Einen Erdbeere-Milkshake für Tisch 3!",rief sein Kollege und bester Freund Matteo ihm zu.
"Schon dabei.",antwortete Gastón und fing sofort mit der Arbeit an.
Ein zwischendes Geräusch kam auf , als Gastón darauf wartet, dass die Milch genügend aufgeschäumt wurde.
"Ich kann es kaum erwarten, dass wir für heute schließen.", sagte Gastón und fing ein verspieltes Grinsen von Matteo ein.
"Wieso? Wieder Stress mit dem Chef?", zog sein bester Freund ihn auf.
Gastón ließ ein trockenes Lachen von sich.
"Sehr witzig, Mister Ich-wurde-beinah-gefeuert." Matteo warf sein Kopf lachend in den Nacken zurück.
"Hey, wer mir unhöflich kommt, muss die Konsequenzen tragen.",verteidigte er sich sofort. Gastón und Matteo arbeitet schon seit einem halben Jahr in dem kleinen Café an der Skatebahn. Aber obwohl sie schon länger dort arbeiten, hieß es nicht, dass sie auch sehr gut in ihrem Job waren.
Matteo war bekannt dafür, unhöflichen Gästen kleine Streiche zu spielen. Aber daher, dass der Inhaber der Freund seiner Tante war, war sein Job hier so gut wie sicher.
Gastóns hingegen nicht. Aber Gastón sorgte auch für weniger Probleme.
Er war eher dafür verantwortlich Matteos Fehler auszubügeln.
"Ja, aber nicht, wenn die unsere Collage finanzieren sollen." Die Jungs sparten Geld für die Universität. Dieses Jahr würden sie ihren Abschluss machen, vorausgesetzt sie bestanden. Aber darüber machten sie sich nicht all zu viel Sorgen.
Vor allem Matteo. Er war Lehrerliebling unf Musterschüler. Gastón hingegen war zwar gut, hatte es aber nicht ganz so einfach wie Matteo.
Auf einmal grinste Matteo und sah an Gastón vorbei. Er folgte seinem Blick. Sein Herz blieb stehen, als er die neue Kundin sah.
Nina.
Sie ging ging zur gleichen Schule wie er, war aber eine Stuge unter ihm.
Seit geraumer Zeit hatte Gastón Gefühle für sie. Doch nie hatte er sich getraut sie zu fragen, ob sie mit ihm ausgehen möchte. Sie wirkte immer mit ihrem Kopf völlig woanders und steckte ständig ihren Kopf in irgendwelche Bücher.
Sie wirkt immer so unscheinbar, fast als wollte sie das die Leute sie nie bemerkten. Doch Gastón konnte sie nicht mehr nicht sehen. Wohin er auch ging, immer waren seine Gedanken bei Nina.
"Tisch sieben gehört dir.", verkündete Matteo grinsend.
Gastón weitete seine Augen.
"Nein, Nein. Matteo, dass ist dein Tisch. Ich kann das nicht! Ich werde nur nervös und vermassel ist." Matteo legte seine Hand auf die Schulter seines Freundes.
"Gastón. Hör mir gut zu.", fing er an, "Du stehst nun schon seit fast 3 Monaten auf Nina. Es wird endlich Zeit, dass du über deinen Schatten springst. Sei einfach du selbst und frag sie aus."
Gastón sah seinen Freund qängelnd an. "Ich kann das nicht so wie du Matteo."
"Gastón, es ist doch ganz einfach. Wir üben es einfach. Stell dir vor, ich bin Nina." Gastón hob skeptisch seine Augenbraue. "Das haben wir schon probiert und das ist nicht gut ausgegangen." Matteo berührte reflexartig seine Schulter. Noch immer hatte er einen blauen Fleck, der ihre kleine Auseinandersetzung verdeutlichte.
"Ja, ok. Vielleicht hast du recht."
"Aber dennoch - frag sie endlich!" Gastón sah wieder zu Nina. Er atmete tief durch. Wie schwer konnte es schon sein?
Vorher hatte er auch nie Probleme mit sowas? Wieso also bei ihr? Weil sie besonders ist.
Gastón nahm einem Stift zur Hand und lief zu Tisch 7.
"Hi. Was kann ich für dich tun?"
Nina reagierte nicht. Sie murmelte irgendwas, aber Gastón verstand sie nicht. Er beugte sich zu ihr runter und winkte vor ihrem Gesicht hin und her. Endlich sah Nina hoch und sah ihn mit ihren braunen Augen an, die durch die Brille noch größer und schöner wirkten. "Oh, Hey Gatsón. Ich war etwas verteift in diese Aufgabe, da habe ich dich einfach nicht bemerkt. Ich hoffe, ich habe dir keine Umstände gemacht und -oh je!" Ängstlich zog sie ihre Hände unter den Tisch und sah herab. "Ich fange schon wieder an so viel zu reden. Es tut mir Leid." Gastón schüttelte amüsiert den Kopf. Er liebte es wenn Nina sich in den Worten verhasspelte und anfing unkotrolliert zu reden.
"Das ist nicht schlimm.", versicherte er und bekam sofort ein kleines, schüterndes Lächeln geschenkt. Sein Herz setzte Schläge aus. Er räupserte sich und hoffte, dass sie nicht bemerkte hatte, dass er sie angestarrt hatte.
"Wie kann ihr dir helfen?"
Nina sah zwischen ihrem Buch und dem Kellner hin und her. "Ja, das kannst du vielleicht." Ihre nächsten Worte bekam Gastón nicht mit. Er sah, wie ihr Mund sich bewegte, aber die Worte kamen einfach nicht bei ihm an. Seine Umwelt blendete er völlig aus. Für einen Moment gab es nur sie. Er lächelte automatisch, wenn sie lächelte.
"Denkst du, das kannst du machen?", fragte Nina und riss ihn zurück in die realität. Wie als hätte jemand eine Sounddichte Kuppel entfent, erklangen das ganze Stimmengewirr im Café.
Gastón lächelte verzweifelt. Er hatte nicht mitbekommen was sie von ihm wollte.
"Klar, gerne.", sagte er zwischen den Zähnen hervorgepresst.
"Also wenn es dir irgendwelche Umstände bereiten sollte, ist das auch ok. Die DNA-Polymerase kann ich mir bestimmt auch anders erklären."
Erleichtert atmete Gastón aus. Er musste nicht durch die unbequeme Situation und nachfragen wobei er ihr genau helfen sollte.
"Nein, überhaupt kein Problem. Ich helfe dir gerne. Ich habe in zwei Stunden Schichtende, dann komme ich gerne bei dir vorbei."
"Super! Wir sehen uns dann!"
Gastón sah sie träumerisch an. "Ja, bis nachher"
Er lief zurück zu Bar, spürte aber wie sein Körper sich mit Adrenalin füllte und er am liebsten Luftssprünge machen würde. Das Gefühl der Freude überrolte ihn. Er hatte schrigkeiten sich zu kontrollieren.
"Und wie liefs?", erkundigte sich Matteo sofort.
Gastón grinste übersganze Gesicht.
"Ich treffe mich heute mit ihr nach der Arbeit und helfe ihr in Bio." Matteo hob skeptisch eine Augenbraue. "Welches Thema in Bio?" Gastón zuckte mit den Achseln. "DNA-Polymerase oder so"
"Und das kannst du?"
Gastón riss plötzlich die Augen weit auf. Wie konnte er vergessen, dass er in Bio eine Niete war. Also nicht ganz, aber das mit dem Thema DNA war er nie klargekommen.
"Was habe ich getan?", flüstert er kaum hörbar. Hilfesuchend sah er zu seinem Freund. Er packte ihn an den Schultern. "Du musst mir helfen! Du musst mir die DNA-Polymerase erklären!"
Matteo lachte laut. "Oh man, wo steckst du nur bloß mit deinem Kopf, du verliebter Trottel."
Gastón sah ihn flehend an. Matteos Gesichtzüge wurden weicher. "Okay. Natürlich helfe ich dir."
"Was hat sie überhaupt bestellt?" Wieder riss Gastón die Augen auf. Das hatte er völlig vergessen. Den einzigen Job den man nicht falsch machen konnte beim Kellnern, hatte er geschafft zu vermasseln. Matteo wartete erst gar nicht auf seine Antwort ab. Er seuftze tief und meinte: "Lass nur. ich mach das. Geh du lieber Wasser von unten holen."

* * *

"Also die Basen müssen in so Paaren zusammen sitzen und da gehen nur bestimmte. Das funktioniert nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip, verstehst du?", erklärte Gastón ihr. Matteo hatte es ihm zwar erklärt. Völlig verstanden hatte er es noch immer nicht. Aber für ihn persönlich war es nicht so schlimm. Er hatte es wenigstens geschafft sich mit Nina zu treffen, auch wenn es kein richtiges Date war.

Nina nickte.
"Gut", und ab hier war sich Gastón total unsicher. Aber irgendwie musste er so tun, als könnte er es.
"Genau..also die Polymerase nutzt dann eine Matrize als Vorlage und kopiert dessen Sequenz. Und das geschieht so, dass... ehm.. siehst du dieses Enzym? Ja, das spielt da eine Rolle. Und diese Basen werden mit einer Wasserstoffbrückenbindung gehalten..."

"Gastón, darf ich dich kurz unterbrechen?", schob Nina dazwischen. Gastón nickte. Er kam sich vor als würde er endlich aus dem Wasser auftauchen. Seine Luft wurde schon knapp.

"Bitte verstehe es nicht falsch oder als unhöflich. Ich schätze wirklich sehr deine Hilfe, aber ich habe nur das Gefühl, dass du es selbst nicht verstehst." Nervös spielte Nina mit ihren Händen.

Gastón ließ ein nervöses Lachen von sich. "Ehm, ehrlich gesagt, hast du da völlig recht."
Er sah in ihre braunen Augen. Sein Herzschlag beschleunigte sich unkontrolliert.
'Jetzt oder nie'

"Es ist so- Ich wollte schon seit lange Fragen, ob du... ob du Lust hättest mit ...mir auszugehen." Er atmete scharf ein und warte auf eine Reaktion. Aber Nina wurde nur rot und sah schnell weg.

"Ehm, ich -ich mag dich schon seit einer längeren Zeit. Ich meine mehr als mögen. Und dann hast du nach meiner Hilfe gefragt- Ich habe ehrlich gesagt nicht genau gehört gehabt, worüber es ging. Ich war so abgelenkt von dir."

"Von mir?", fragte Nina verblüfft. Gastón kratze sich nervös am Hinterkopf.

"Ja, von dir... Auf jeden Fall, hatte mir Matteo versucht das Thema zu erklären, aber ich versteh es ehrlich gesagt nicht."

Nina kicherte. "Das hast du nur für mich gemacht?"
Gastón nickte und lächelte schief.

"Das ist echt lieb von dir." Aus irgendeinem Grund wurde Gastón auf ein Mal enttäuscht. Sie klang so, als würde sie sich bei ihrem kleinen Bruder bedanken. Sah sie ihn so? Wie einen Bruder? Oder noch nicht einmal das?
In Gastón schwirrten viel zu viele Gedanken.

"Aber, ja. Ich würde sehr gerne mit dir ausgehen." Perplex sah er sie an. Nina schoss die Röte ins Gesicht.
"Echt jetzt?", fragte er grinsend.
Nina nickte lächelnd. Er konnte es nicht fassen. Sie wollte tatsächlich mit ihm ausgehen! Gastón wurde plötzlich ganz hibbelig und aufgeregt. Vor Freude küsste er sie auf die Wange, ohne zu realisieren, was er da gerade getan hatte.

Nina fasste sich kurz an die Stille. Dann sah sie ihn an.
"Aber vorher muss ich das für meinen Test können."

Gastón versuchte sich zu beruhigen, doch das Grinsen blieb wie angeklebt in seinem Gesicht.
"Ja, natürlich. Wie wärs denn, wenn du es mir so lange erklärst, bis ich es verstanden habe. Dann solltest du es bestimmt können. Glaub mir, das könnte etwas dauern. Ich hoffe du bist geduldig."

Nina kicherte.
"Das sollte funktionieren."

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A/N

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Soy Luna OneshotsWhere stories live. Discover now