Lutteo// Moving On

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Es roch noch nach ihm. Sein Pullover roch noch immer genauso wie er. Dabei hatte es Luna schon mehrere hundert Male durch die Waschmaschine gejagt. Aber sie wurde seinen Geruch einfach nicht los.

Sie könnte den Pullover einfach Matteo zurück geben. Aber das scheitere schon an zwei Sachen:

1. Sie müsste Matteo nach all dem wieder begegnen. Es war schon schlimm genug, dass sie ihm noch immer im Roller antraf.
2. Sie mochte dieses Pullover echt gerne. Er war ihr etwas zu groß, aber von innen sehr weich und sehr bequem.

Luna ließ sich zurück auf ihr Bett fallen. Den Pullover behielt sie in ihrer Hand und drückte ihn an sich.
Etwas scharfes zog durch ihr Herz und hinterließ ein drückendes Gefühl.
Nie in ihrem Leben würde sie es lautauszusprechen, aber sie vermisste ihn. Sie vermisste ihre kleinen Sticheleien, sie vermisste es mit ihm zu Lachen und sie vermisste seine Arme um ihren Körper, wenn sie skateten oder wenn er sie einfach nur von hinten umarmte.
Aber jetzt war alles nur merkwürdig.

Sie fühlte sich in seiner Gegenwart fremd und beklommen. Nie wusste sie, wie sie auf ihn reagieren sollte, wenn sie ihn sah und sie sah ihn häufiger als ihr lieb war. Sie teilten einen gemeinsamen Freundeskreis. Wenn sie mit ihren Freunden zusammen sein wollte, musste Luna es wohl oder über in Kauf nehmen, dass er dabei sein könnte.

Luna schloss die Augen. Doch sie wurde ihn aus ihren Gedanken nicht los. Bilder tanzen vor ich, wie er sie zum ersten Mal küsste. Sie standen auf einer Brücke, es war schon spät Abends und kalt und sie hatte natürlich ihre Jacke zuhause liegen lassen. Sie konnte so zerstreut sein. Matteo hatte sie damit aufgezogen, bis er ihr seinen Pullover gegeben hatte und selbst nur noch im Shirt rum lief. Den Pulli, den sie jetzt noch in der Hand hielt.
Er lachte bei ihrem Anblick und dann war da ein Moment der Stille. Die Welt hörte auf sich zu drehen und es gab nur sie beide. Er lehnte sich runter und küsste sie.
Das war der Moment, dass Luna merkte, dass sie nicht nur in Matteo verliebt war, sondern ihn von ganzem Herze liebte.

Wie konnte es also dazu kommen? Wie konnten sie sich bloß trennen? Alles schien so perfekt in ihrer Welt. Doch alles war nur ein Schien und Luna wurde von der Realität geblendet. Doch der Schien ließ nach und allmählich konnte Luna wieder sehen.

Sie sah, wie ihre Welt alles Andere als perfekt war. Matteo hatte es auch nicht bemerkt. Aber er hatte sich immer weiter von Luna zurück gezogen und immer mehr auf sich konzentriert.
Er war schon immer etwas egoistischer und selbstzentriert gewesen. Das hätte Luna doch schon früher warnen sollen. Und dennoch hatte sie sich auf ihn eingelassen.

Jetzt lag sie hier und konnte seinen Taten nicht verzeihen. Wie konnte er auch nur?
Wie konnte ihr nicht sagen, dass er ins Ausland ziehen wird? Wieso hatte immer weniger Zeit für sie gehabt? Wieso hat er mit seiner Ex getanzt? Wieso hatte er sie geküsst? Wieso war Luna ihm nicht gut genug.

Jedes Mal hatte er geschworen einen Fehler gemacht zu haben. Jedes Mal schwor er, dass er neben sich stand und Luna liebte.
Aber wenn er Luna tatsächlich liebte, hätte er es nicht getan. Es war schwer ihn nach all dem noch zu vertrauen. Sie hatte keine andere Wahl als ihn zu verlassen. Auch wenn sie ihm glaubte, dass er einsah, dass er einen Fehler gemacht hatte. Auch wenn sie ihm glaubte, dass er sich geändert hatte. Aber es war einfach nicht mehr das Gleiche.

Luna rollte eine Träne über die Wange. Sie konnte ihn noch immer vorstellen, wie er neben ihr im Bett lag und ihren Nacken küsste und ihr leise ins Ohr "Guten Morgen" flüsterte.
Sie vermisste ihn so sehr, dass es weh tat.

...Es tat so unendlich weh.

Luna war klar, dass wenn sie wollte, dass der Schmerz aufhörte, dann musste sie ihn vergessen und hinter sich lassen. Aber es war so schwer weiter zu zeihen. Denn zu wissen, dass sie ihn dann ein für alle Male verloren hatte, tat noch mehr weh, als dass was er zu ihr getan hatte.

Desinfektionsmittel brannte in der Wunde, mehr als die Wunde schmerzte. Aber jedes Mal wurde es besser und die Wunde hatte endlich Zeit in Ruhe zu heilen.

Genau das gleiche musste sie bei ihrer Wunde in ihrem Herz machen. Der Schmerz ihn loszulassen war groß, aber nur so konnte sie heilen.

Luna sah den Pullover an. Auf einmal verband sie ihn nicht mehr mit Trauer und Melancholie. Nein, sie war wütend. Wütend auf sich und wütend auf Matteo, dass es so weit kommen konnte. Sie war wütend über all de ganze Zeit, die sie mit Streiten vergeudet hatten, anstelle es früher zu beenden.

Luna warf den Pullover von ihrem Bett runter.
Morgen würde sie ihn endlich zurückgeben!

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A/N

Ihr wollt mehr Lutteo oneshots? Dann schreibst in die Kommentare! <3

Soy Luna OneshotsWhere stories live. Discover now