Simbar// Aftertaste

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Der Nebel waberte durch ihre Beine. Alles war still. Sie vernahm nur die Musik aus den Lautsprechern. Angespannt lehnet Ámbar sich hinter einer Wand an. Es war die Ruhe vor dem Sturm. Vorsichtig spähte sie um die Ecke, doch sie erkannte nichts außer die Laserstrahlen, die sich passend zur Musik im Raum bewegten.

"Wo bist du?", fragte sie sich leise. Aufmerksam beobachtete sie den Raum. Irgendwo musste er doch stecken.
"Komm raus.", murmelte Ámbar vor sich her. Sie war sich so sicher, dass sie gesehen hatte, wie Simón in diesen Raum gerannt war. Also wo steckte er jetzt?
Ámbar hielt ihren Phaser dicht an sich gedrückt, jederzeit bereit sich zu wehren und zu schießen. Aber ohne ein Zielobjekt, konnte Ámbar nicht schießen. Ihr Team lag mit einem Punkt zurück und die Zeit drängte. Nicht mehr lange und der finale Signalton würde erklingen und ihr Team hätte verloren. Das konnte sie nicht zu lassen. Noch nie hatte Ámbar Smith im Lasertag verloren und heute würde es auch nicht das erste Mal sein.

Auf einmal hörte sie ein kleines Hüsteln. Sofort drehte Ámbar ihren Kopf in die Richtung aus der es kam. Ihr Mund zog sich zu einem belustigten Schmunzeln.
Leise schlich sie in der Hocke zur nächsten Wand und drückte sich fest dahinter. Dann hörte Ámbar Schritte und sie kamen immer näher.
Aber Ámbar war nicht nervös. Ámbar wurde nie nervös.
Sollte er nur kommen. Sie war bereit und wartete nur auf ihn.

Angespannt lauschte Ámbar seinen Schritten. Schritt für Schritt. Simón musste ganz in der Nähe sein.
Dann stand er da. Wenige Meter von ihr entfernt. Sein Rücken zeigte zu ihr. Àmbar atmete einmal tief ein und aus. Das war der Moment. Sie streckte ihren Arm aus und zielte mit dem Phaser auf seine Weste. Dann drückte sie ab. Der Sound aus dem Phaser kam, aber die Weste wurde nicht rot.

Sie wurde nicht rot...

Ámbar hatte nicht getroffen. Ihre Kinnlade fiel ein Stück nach unten und hinterließ ihren Mund offen. Geschockt sah sie zu dem Mexikaner rüber. Langsam drehte sich Simón zu ihr um. Sie war nicht in der Lage sich von der Stelle zu bewegen. Sie stand wie fest geklebt.
Simón entdeckte Ámbar schnell. Ein breites, selbstischeres Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus.

Er zögerte keine Augenblick länger und lief auf Ámbar zu. Erst langsam, aber mit jedem Schritt gewann er an Geschwindigkeit. Endlich taute Ámbar aus ihrer Starre auf. Sie zögerte keine Sekunde und rannte von ihm weg. So schnell sie konnte, rannte sie um die nächste Ecke nach rechts, die nächste nach links. Sie suchte in dem Labyrinth nach einem Versteck, aber sie fand keine Nische. Also rannte sie weiter in das Labyrinth rein in der Hoffnung Simón hinter ihr abzuschütteln. Aber Simón war zu schnell. Er hatte sie beinah eingeholt.

'Warum schießt er einfach nicht?', fragte Ámbar sich und rang nach Atmen. Sie musste zugeben, rennen war nicht ihr Sport. Die Luft in ihrer Lunge wurde immer knapper.
Ámbar rannte nach links und stieß auf eine Wand vor sich.

Sie fluchte laut auf. Ámbar war in einer Sackgasse gelandet.
Es dauerte nicht lange da stand Simón auch schon vor ihr.

Er legte seinen Kopf schief und lächelte verschmitzt. "Sieht so aus, als könntest du hier nicht weg."
Panisch blickte Ámbar sich um. Vielleicht konnte sie über die Wand klettern... Aber sie war zu glatt dafür und sobald Àmbar sich bewegen würde, würde Simón sie treffen und sie musste ein paar Sekunden warten bis sie wieder schießen konnte. Bis dahin war Simón schon lange weg.
Àmbar hasste es, es zuzugeben, aber sie war ihm ausgeliefert. Ihr blieb nichts anders Möglich als sich gegen die kühle Wand zu pressen, um einen Möglichst großen Abstand zu ihm zu behalten.

Simón ging langsam auf sie zu. Im Gegenteil zu Ámbar verstrahlte er Ruhe. Sein Blick traf auf Ámbars. Plötzlich setzte Ámbars Verstand aus.
Sie wusste nicht, was in ihr vorging.
Sie wusste nur, dass Simón... Simón der beste Freund von Lunita, es geschafft hatte, dass ihr Herz einen Schlag aussetzte.

Sie brachen seinen den Augenkontakt nicht ab. Mit jedem Schritt dem er ihr näher kam, schlug ihr Herz lauter und schneller. Mittlerweile hörte Ámbar nicht mehr die Musik. Sie hörte nur ihren lauten und unregelmäßigen Herzschlag.

Was machte dieser Junge mit ihr? Wieso lösten seine braunen Augen solche merkwürdigen Gefühle in ihr aus?
Auf einmal stand er direkt vor ihr. Sein Blick wanderte über Ámbars Gesicht. Sie schluckte schwer.
Ámbar wollte weg. Es machte sie verrückt ihn so nah vor sich zu haben.

Auf einmal lehnte er sich nach vorne und stützte seinen Arm neben Ámbar an der Wand ab.
"Warum schießt du nicht einfach?", brachte sie heraus mit ihrem Blick fokussiert auf seinen Lippen.
Sie sahen so unglaublich weich aus.

Bevor Simón es bemerken konnte sah sie auch schon wieder in seine braunen Augen, was für Ámbar nicht besser war. Unter seinem Blick fühlten sich ihre Beine weich wie Pudding an.

Er antwortete nicht.
Stattdessen lag ein Blick in seinen Augen, den Ámbar nicht genau deuten konnte. Er wanderte mit seinem Blick über ihr Gesicht bis er an ihren Lippen hängen blieb. Er sah ein letztes Mal in ihre Augen und lächelte verschmitzt.

Im nächsten Moment spürte Ámbar seine warmen und weichen Lippen auf ihren. In der ersten Sekunde reagierte Ámbar gar nicht mehr. Sie stand einfach nur da und spürte den leichten sanften Druck von seinen Lippen.
Doch dann küsste sie zurück und es war als wären eine Tür zu einer anderen Welt mot einem lauten Knall ins Schloss gefallen.

Ámbar ließ ihren Phaser aus der Hand fallen. Das Aufprallgeräusch hörte sie nicht mehr. Sie war gefangen in Simóns Kuss.

Ámbar fuhr mit ihren Händen durch seine Haaren runter bis zu seinem Nacken, wo sie liegen blieben. Simón platzierte seine Hände auf ihrer Hüfte. Er schob mit seinen Hände ihr Shirt leicht hoch. Seine Hand berührte Ámbars Haut. Ein kribbelner Schauer tauchte auf der stelle auf. Er schon seine Hände weiter unter ihr Shirt und strich ihr mit sanften Bewegungen auf ihrer Haut entlang.

Sie trennten sich nur wenige Zentimeter um kurz nach Luft zu schnappen. Ámbar wusste nicht, woher diese plötzliche Lust kam, aber sie hatte die Kontrolle über sich verloren. Der Kuss wurde immer intensiver und immer leidenschaftlicher.
Simón zog sich noch näher an Ámbar ran. Es sollte keinen freien Raum zwischen ihnen mehr geben.
Simón löste sich von ihren Lippen und fing an ihren Hals mit kleinen, festeren Küssen zu übersähen. In Ámbars Brustkorb zog es sich zusammen. Ihre Körper war gefüllt mit Adrenalin. Sie drückte Simón kurz von sich weg nur, um ihre Lippen wieder auf seine zu drücken.
Sie spürte förmlich wie ihr Körper auf Hochtouren arbeitete. Jede kleine Berührung, jeder Kuss-Ámbar sehnte nach mehr.

Plötzlich drückte Simón sich von ihr weg. Völlig perplex und noch total neben der Spur sah Ámbar ihn an. Ihr Gehirn hatte kurzgeschalten. Sie war zu nichts fähig.
'Was ist gerade passiert?'

Simón hingegen, schien sich seiner Tat völlig bewusst. Seine braunen Augen hielten Ámbars Blick gefesselt. Ein verschmitztes Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab.
Dann hob er seinen Phaser und drückte ab.
Ámbars Weste leuchtete rot auf.
Kurz später ertönte das Signal und das Licht ging wieder an. Das Spiel war offiziell beendet. Und Simón war wie vom Erdboden verschluckt.
Ámbar, hingegen, stand noch immer an der Wand. Ihr Brustkorb hob und sank unkontrolliert. Verwirrt blinzelte sie. Sie kam sich vor wie in einem Traum oder einer anderen Realität.
Hatte sie sich das gerade nur eingebildet? Sie berührte mit ihrer Hand ihre Lippe. Nein. Sie hatte sich das definitiv nicht eingebildet.

Ámbar hatte verloren.

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A/N
Hat es euch gefallen? Wollt ihr noch mehr Simbar Oneshots?
Dann schreibt es in die Kommentare!
(Who am I kidding? Ich werde so oder so noch mehr Simbar oneshots schreiben XD Also wenn ihr lieber von einem anderen Ship was lesen wollt, dann schreibt auch das in die Kommentare <3 )

Soy Luna OneshotsWhere stories live. Discover now