Kapitel 8

711 32 0
                                    

So schnell wie es diese Schuhe zu ließen rannte ich in das Gebäude der King Firma. Ich war fünf Stunden zu spät! Er würde mich doch jetzt bestimmt feuern. Eine Sekretärin die es nicht mal hinbekam pünktlich am Arbeitsplatz zu sein war doch zu nichts nutze oder?

Außer Atem stellte ich mich in den Aufzug der nach oben zur Chefetage führen würde. Voller Angst drückte ich meine vollen Lippen zusammen. Würde ich da überhaupt noch lebend rauskommen. Da war ich mir nämlich nicht mehr so sicher. So wie ich Mr. King bis jetzt kennengelernt hatte war er sehr temperamentvoll und ein wenig explosiv. Hoffentlich würde die Bombe jetzt nicht platzen. Ich brauchte diesen Job doch!

Nachdem das typische Bling des Fahrstuhls ertönte ging die Tür auf, weshalb ich nun den Aufzug verließ. Auf wackeligen Beinen wagte ich mich langsam immer näher zu seiner Bürotür. Der Löwe lauerte bestimmt schon auf der Jagd nach seinem Opfer. Schade nur das ich ausgerechnet das Opfer sein musste.

Zaghaft klopfte ich an die Tür ehe ich diese vorsichtig öffnete. Mein Blick glitt sofort zu Mr. King welcher mich mit erbosten Augen ansah.

,,Ich hoffe für dich, dass du eine gute Entschuldigung hast sonst kannst du gleich deine Sachen packen."
Seine Stimme klang so kalt, dass sich mir augenblicklich die Nackenhaare aufstellten.

,,Es tut mir leid Mr. King aber ich habe vergessen mir den Wecker zu stellen und deshalb verschlafen. Ich bitte um Entschuldigung."
Schon mit Tränen in den Augen sah ich auf den teuren Parkettboden.

Irgendwie überkam mich das Gefühl dass ich hier nicht reingehörte. Eine neunzehn Jährige mit einem drei Jährigen Sohn ohne Abschluss passte nicht in so ein erfolgreiches Unternehmen. Wie konnte ich nur denken, dass es klappen könnte. So eine Person wie ich war doch minderwertig. Ich gehörte doch eigentlich gar nicht mehr zur Gesellschaft. Ich war Abschaum.

,,Verschlafen. Du hast verschlafen." Ein eigenartiges Lachen kam aus seiner Kehle. ,,Du bist ein Teil der Kings Firma Skaylar! Du kannst dir so was nicht erlauben vor allem nicht in der Chefetage! Also wie zum Geier konntest du bitte verschlafen?!"

Ein grausames Schluchzen entwich meiner Kehle. Meine eigene Dummheit hatte den Löwen geweckt. Wie konnte ich überhaupt so dumm sein und vergessen mir den Wecker zu stellen. Ich kontrollierte doch sonst alles auch zehn mal.

,,Es tut mir leid Mr. King wirklich. Ich werde es wieder gut machen."

Abwartend sah ich nun hoch zu Mr. King. Eine Träne bahnte sich bereits ihren Weg. Schnell wischte ich sie mit meinem Handrücken weg ehe ich mir leicht vor nervösität auf die Unterlippe biss. Warum sagte er nichts? Er sollte was sagen. Mir ein klares Zeichen geben damit ich Gewissheit hätte ob ich mein Leben erneut gegen die Wand gefahren hatte. Wäre doch eigentlich kein Wunder oder?

Er fuhr sich durch die Haare als er mich ansah und musste einmal deutlich hörbar laut ausatmen.

,,Machen sie schon Mr. King. Schmeißen sie mich raus. Ich sehe es ihnen doch an, dass ich für dieses Unternehmen nicht tragbar bin."

Er schlug einmal mit der flachen Hand auf den Tisch und stand dann auf. Mit schnellen Schritten kam er auf mich zu, schon bevor ich reagieren konnte, stand er vor mir und platzierte beide Hände jewals auf einer meiner schmalen Schultern.

Mein Kopf war gesenkt mein Blick starr auf seine Füße gerichtet die in teuren Schuhen steckten. Sie waren bestimmt noch teurer als der Monatseinkauf für mich und Dustin bei Aldi.

,,Sie mich an Skaylar." Der Ton seiner Stimme klang eher nach einem Befehl aber irgendwie klang es auch ein wenig mitfühlend. Mein Chef war mir echt ein Rätsel.

Meinen Kopf ließ ich immer noch gesenkt. Meine Atmung zitterte und meine Tränen flossen über meine leichten Pausbacken. Ich wollte ihn unter diesen Umständen nicht ansehen. Ich war nicht so schwach wie ich im Moment aussah. Ich wollte nicht dass man mich als emotional instabil ansah. Ich wollte aus irgendeinem Grund den ich ihm Moment nicht ganz verstand nicht das er mich so sah.

,,Skaylar du sollst mich ansehen."
Ich spürte seinen Zeigefinger unter meinem Kinn welches er dadurch ein wenig hochdrückte.

Unaufhaltsam musste ich nun in diese atemberaubend braunen Augen schauen. Die mir den Atem für einen Bruchteil einer Sekunde raubten.

Ganz vorsichtig strich er mit seinem Daumen meine Tränen weg. Er vefolgte seine Bewegung ganz genau das konnte man an den seinen Augen erkennen. Ganz sachte strich er mir eine Träne an meiner Lippe weg die ich vorher nicht wahrgenommen hatte. Danach lag sein Blick eine Weile auf meinen vollen Lippen ehe er wieder hoch in meine Augen sah.

,,Ich werde dich nicht feuern. Jeder Mensch verdient eine zweite Chance, also hör bitte auf deine Tränen für etwas zu vergießen was nicht stattfinden wird."

Dann löste er sich von mir und setzte sich wieder auf seinen Thron.

Völlig irritiert stand ich nun hier. Ich war also noch ein Teil der Firma. Er hatte mich nicht gefeuert. Er hatte ein Mädchen welche diese Stelle wahrscheinlich am wenigsten verdient hatte nicht dem Löwen zum fraß vorgeworfen. Er hat mich noch mal unter seine schützenden Hände genommen.
Ich räusperte mich kurz als ich bemerkte dass sein Blick immer noch auf mir lag.

,,Mr. King bevor ich es vergesse. Eine Dame aus dem Archer Unternehmen hatte angerufen. Sie wollte mit ihnen über eine mögliche Partnerschaft sprechen."

Dankend nickte er.
,,Gib mir bitte die Nummer. Das kläre ich jetzt sofort."

He's not you Where stories live. Discover now