Kapitel 14

714 25 4
                                    

Immer noch beleidigt saß ich betrübt auf dem großem Hotelzimmerbett. Wie lange ich sowas schon nicht mehr gespürt hatte.
Ich saß schon lange hier und alles nur da ich zu stur war raus zu gehen und ihm ins Gesicht zu sehen. Ich wusste eigentlich noch nicht mal wo er überhaupt war, aber ich hatte keine Lust darauf mich von ihm anpampen zu lassen. Es gab genügend Menschen die darauf ein Recht hatten, aber er fiel nicht darunter. Was hat er sich überhaupt rausgenommen mich so anzumeckern wegen einer Panikattacke! Was konnte ich denn dafür, dass es nunmal so war? Was konnte ich für meine Höhenangst und die daraus resultierenden Angstzustände? Gar nichts, richtig.

Doch kurz bevor ich mich weiter über ihn aufregen konnte, klopfte es an meiner Zimmertür. Es war mir bewusst, dass es sich um Mr. King handelte. Und irgendwie wollte ich ihn sehen und ihm daraufhin aus Trotz die kalte Schulter zeigen. Doch irgendwie wollte ich diesen unsinnigen Kram auch einfach aus der Welt schaffen. Mr. King hat sich im Ton vergriffen und ja es war nicht die feine englische aber er war Inhaber einer riesen Firma was ich mir andauernd wieder vor Augen führen musste. Er war ein angesehener Geschäftsmann auf dessen Schultern viel Last lag. Ich konnte da nicht erwarten, dass er zu mir immer höflich und freundlich wäre. Ich war nur die kleine junge Skaylar die als seine kleine Assistenten arbeitete und ihn nach Strich und Faden belog. Ich war schon lange nicht mehr als ein Stück Dreck was man vergessen hat mit dem Müll wegzubringen. Ich war für keinen mehr was Wert am wenigsten für meine eigenen Eltern.

Obwohl ich ihn nicht reingebeten hatte, öffnete sich langsam die weiße Tür die uns beide noch trennte.

Vorsichtig spähte er durch einen kleinen Spalt hindurch ehe er sie schließlich doch ganz öffnete. Zu meinem verwundern hatte er seinen Anzug gegen eine weite Jogginghose und ein weißes Shirt getauscht. Auch diese sonst so feinen Schuhe hatte er irgendwo an der Garderobe zurückgelassen und sie gegen Adiletten eingetauscht.

,,Möchtest du mit mir eine Runde spazieren gehen. Einfach um ein bisschen runterzukommen von den Strapazen des heutigen Tages?"

Unschlüssig sah ich zu Boden. Wollte ich mit ihm zusammen irgendwie kreuz und quer durch die Stadt laufen? Natürlich wollte ich etwas von New York sehen wenn ich schon mal hier war aber war es jetzt der passende Moment dazu? Konnte ich die Stadt überhaupt genießen wenn meine Laune irgendwie am Nullpunkt war? Doch trotz alldem entschied ich mich dafür. Was hatte ich schon noch groß zu verlieren? Und irgendwie ist Mr. King den ersten Schritt gegangen. Er hätte sich ja genauso stur verhalten können obwohl er dazu kein Recht hätte.

Mit einem kurzen Nicken sagte ich also zu. Es war Mr. King über den ich hier gerade sprach. Was für einen Eindruck würde es schon machen wenn ich ihm Absagen würde. Er war die Person die mir einen Job gegeben hatte, mit dem ich Dustin eine Zukunft bieten konnte.

,,Komm raus wenn du fertig bist."

,,Gehen sie so?"

,,Die Schuhe werde ich wechseln, aber sonst würde ich so bleiben wollen."

Dann nickte ich wieder. Wenn er schon mal auf seine Designerware verzichtete, konnte ich mich ja auch so vor die Tür bewegen.

Leise zog er die Tür wieder ins Schloß und ließ mich alleine. In meinem Koffer wühlte ich nach meiner bequemen Hose und eines der Oberteile die ich trug als ich noch bei meinen Eltern wohnte. Ich konnte es kaum glauben, dass ich nun einfach mit ging. Meine Sturrheit war immer ein Teil von mir gewesen doch irgendwie war er in diesem Moment verschwunden. Mr. King in Jogginghosen, dass war meines Erachtens nach der Grund dafür, dass ich nun doch mitkam und mich dazu entschloss wieder mit ihm zu reden. Er war doch nur ein normaler Mensch der auch mal Klamotten trug die nicht auf seine seriöse Arbeit wiesen. Auch er würde nicht in einem Anzug geboren den ich bis dahin nur an ihm gesehen hatte. Er war nicht immer der kalte Geschäftsmann er war wohl auch mal ein ganz normaler Mr. King eine Person die meines gleichen nicht mehr allzu fremd war.

***

Ich wusste nicht wieso doch den ganzen Spaziergang über sprach keiner von uns beiden ein Wort. Schweigend sind wir nebeneinander her gelaufen und haben uns mit dem Anderem nicht beschäftigt. Ebenfalls hatte ich wieder dieses klare Gefühl von Wut in mir. Er hatte mich runtergemacht wegen meiner Angst und das nahm ich ihm ziemlich übel und immernoch spürte ich dieses Lodern in meinem Bauch. Ich konnte für meine Angst nichts.

,,Das ist so kindisch von dir, dass du nicht mehr mit mir redest Skaylar. Es gibt keinen Grund dazu."

,,Keinen Grund? Ich sag dir wer von uns Beiden kindisch ist. Du bist es da du dich über meine Angst aufregst dafür gibt es keinen Grund das solltest du dir mal merken für dein weiteres Leben."

He's not you Where stories live. Discover now