das Fest der Liebe

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Den ganzen Tag wuselten die Schüler in ihrem Gemeinschaftsraum herum, um diesen festlich zu dekorieren. Während ein Teil der Schüler damit beschäftigt war, bauten die Anderen bereits die Knabbereien auf, wobei sie sich gegenseitig vor die Füße stolperten. So wurde viel herumgealbert und der Nachmittag verlief recht schnell.

Harry war am Abend zuvor noch zu Dobby in die Küche geeilt und hatte eine Art kaltes Buffet in Auftrag gegeben, dass er nun mit Ron und Hermine abholte.
Prof. Dumbledore hatten sie bereits vor Tagen um Erlaubnis zu diesem Fest gebeten. Dieser hatte nur geschmunzelt, sich ein Zitronenbonbon in den Mund gesteckt und Harry mit verschwörerischem Blick zugenickt.
Somit stand einem erfolgreichen Abend nichts mehr im Wege. Fehlten nur noch die Gäste.

Um 19:00 Uhr tauchten diese dann ebenfalls auf. Severus sah etwas gezwungen lächelnd drein. So ganz war ihm das nicht recht, aber er hatte sich von Remus überreden lassen. Dieser strahlte indes wie ein kleines Kind, eilte in den Raum und zog Severus mit hinein.
Severus stellte ein Paket auf den Tisch. Ihr Beitrag zum Fest, wozu ihn Remus ebenfalls angehalten hatte. Er merkte, dass der Werwolf schon einen zu großen Einfluss auf ihn ausübte.
Die Schüler sahen ihn fragend an. Mit einer Handbewegung von Severus öffnete sich das Paket und die Schüler johlten auf, als sie die herrlichsten Sachen aus dem Honigtopf erblickten.
Severus und Remus setzten sich zu den Schülern und es wurde ein recht entspannter Abend, im kleinen Kreise. Insgesamt waren es acht Schüler, die ihre Ferien hier verbrachten. 
Remus lachte und alberte mit den Schülern, während Severus still das Treiben beobachtete. Die Schüler versuchten ihren Hausvorstand mit einzubeziehen, aber so recht wollte ihnen dies nicht gelingen.

Severus vergrub sich in seine eigenen Gedanken und beobachtete Remus still. Seine Hand glitt immer wieder in seine Jackettasche und umfasste eine Phiole. In Severus´ Blick lagen Schmerz und Traurigkeit. Er wollte es so schnell wie möglich hinter sich bringen. Wann konnten sie denn endlich gehen?
Er wusste je länger er es hinauszögerte um so qualvoller wurde es für ihn. Doch vor den Schülern wollte er es nicht, doch Remus schien so viel Spaß zu haben, dass es sicher noch ewig dauern würde, bis sie wieder in seinen Räumen waren. 
Remus fing seinen Blick auf und ging zu Severus hinüber. Er zog ein kleines Päckchen hervor und reichte es Severus. Dieser sah ihn bestürzt an.
„Frohe Weihnachten, Severus!“, Remus lächelte verlegen. Severus nahm das Geschenk entgegen, hielt es jedoch nur in seiner Hand. Nun kam er nicht mehr darum herum Remus auch sein Geschenk zu überreichen. Er hatte es diesem doch erst geben wollen, wenn sie alleine waren.
Wieder wanderte seine Hand in seine Jackettasche und zog diesmal die elegante, kleine Phiole mit hervor. Zaghaft stellte er sie vor Remus auf den Tisch. Remus Augen leuchteten auf.

„Oh Severus, ein Weihnachtsgeschenk für mich? Aber… das wäre doch nicht nötig gewesen!“, zaghaft hob er bei seinen Worten die Phiole hoch.

„Äh... Severus? Was ist das denn?“
Severus Blick ging an Remus vorbei, denn er konnte ihm nicht in die Augen sehen.

„Daran habe ich schon länger gearbeitet. Es ist ein Heiltrank!“
Remus sah ihn verdutzt an. „Ein Heiltrank? Aber… wofür denn?“
Bei diesen Worten hätte sich Severus am liebsten vor die Stirn geschlagen. Aber er blieb sachlich, das lenkte ihn von der Endgültigkeit ab.

„Wofür wohl, Remus? Natürlich gegen deinen Zustand. Wenn du dies hier trinkst, verwandelst du dich niemals wieder in einen Werwolf!“
Remus Augen wurden groß. Er stellte die Phiole ehrfürchtig zurück auf den Tisch und sah sie einfach nur an.

Die Schüler versammelten sich nun auch ehrfürchtig um den Tisch. Hermine jauchzte auf: „Ach wie romantisch!“
Harry smilte nur. Remus grinste, als er begriff, was da vor ihm stand, nämlich die Lösung all seiner Probleme.
'Deswegen war Severus so oft in seinem Labor und hatte so wenig Zeit für mich. Ich hatte schon geglaubt, er liebt mich nicht mehr. Wie Unrecht ich ihm getan habe!´
„Wenn ich das trinke, bin ich geheilt? Bist du dir sicher, Sev? 
Severus sah ihn beleidigt an. „Natürlich, ich habe es bereits an einem anderen Werwolf getestet, oder glaubst du ich will dich vergiften?“
Remus schmunzelte und überglücklich nahm er die Phiole, öffnete den zierlichen Verschluss und trank sie in einem Zug leer. Anschließend saß er ruhig da. Nach ein paar Minuten wandte er sich an Severus.
„Ich spür´ nix!“
Severus schüttelte leicht seinen Kopf. „Nein, warum auch?! Du wirst es schon merken, spätestens wenn beim nächsten Vollmond nichts weiter geschieht.“
Nach einer kurzen Pause und um irgendwelchen Freudenbekundungen oder Umarmungen Remus vorzubeugen, sprach Severus leise weiter.
„Nun bist du frei… die Verordnung gilt für dich nicht mehr. Leb´ wohl!“
Langsam stand Severus auf und schritt durch den Raum auf das Portrait zum Ausgang zu.
Remus stand geschockt da. Nur langsam begriff er, was hier geschah. Bevor Severus das Portrait erreicht hatte, rief er nach diesem.

Severus blieb stehen, sah sich aber nicht um. Er hatte gewusst, dass es nicht so leicht sein würde.
Vor den Schülern wollte er keine Szene, aber es war nun Mal so gekommen.

„Severus, was soll das? Was meinst du mit Leb´ wohl?“, Remus war blass und zitterte. 
Severus straffte sich, es war Zeit zu schauspielern. Er wollte nicht lügen, er wollte Remus nicht wehtun, aber mit der Wahrheit würde Remus nicht gehen.
Er fand, dass er kein Recht hatte Remus sein Leben zu verbauen. Remus war nun frei, konnte gehen, wohin er wollte und das sollte dieser auch besser tun. Er selbst musste sich weiterhin verstecken, so ein Leben in Gefahr wollte er Remus nicht zumuten.
Severus drehte sich um, auf seinem Gesicht war wieder die alte Maske, ohne Gefühle.
„Was willst du noch Remus. Du bist frei, geh´ und leb´ dein eigenes Leben. Ich will dich nicht mehr bei mir haben. Ich habe dich nie geliebt!“, mit diesen Worten drehte Severus sich um und verschwand auf den Gang.

vom Werwolf zum schosshund Where stories live. Discover now