Eine Welt ändert sich

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Ein ohrenbetäubender Knall hallte über den Totenanger und ließ die Krähen, die auf dem Galgen gesessen haben aufgescheucht über das Feld fliegen.
Ein gleißend helles Licht blendete die umstehenden Todesser. Remus und Severus sahen das Licht nicht, da ihre Augen geschlossen waren. Flüche wurden gerufen, Schmerzensschreie wurden laut. Das Feld war erfüllt vom Kampfgetümmel.

Vom Licht geblendet wusste McNair nicht mehr, wohin er zielte und schlug mit dem Schwert zu. Da dieses an Severus vorbeisauste und somit auf keinen Widerstand traf, schlug McNair sein eigenes Bein ab. Mit einem gellenden Schmerzensschrei stürzte er zu Boden, auf dem er langsam verblutete.
Nach diesem Schrei, der einem durch Mark und Bein ging, öffnete Severus seine Augen. Er sah ein einziges, blutiges Gemetzel. Neben ihm fiel erneut ein Todesser sterbend zu Boden, wodurch Severus zusammenzuckte.
Plötzlich sah er niemand anderen als Albus Dumbledore auf sich zu stürmen. Albus, sonst so gütig aussehendes Gesicht war blass und voller Entsetzen.
Er blieb neben Severus stehen, riss diesen hoch und hielt ihn in seinen Armen. Severus Anspannung, der letzten Stunden löste sich auf und er lehnte sich in Albus väterliche Umarmung und wurde von einem Weinkrampf geschüttelt.

Albus zitterte und hielt Severus nur umso fester, wie um sich selbst zu bestätigen, dass dieser noch lebte. Mit erstickter Stimme sprach er auf Severus ein.
„Schhhhht… ganz ruhig… Merlin sei Dank, du lebst noch… wie konntest du das nur tun… warum bist du nicht zu mir gekommen Mein Junge lebt… fast hätte ich dich verloren… Junge… komm heim nach Hogwarts… ein Glück, du lebst…“
Um Remus wurde sich ebenfalls sofort gekümmert. Diesem saß der Schrecken noch in den Knochen. Die Erleichterung machte sich breit, als er Severus in der Sicherheit von Albus sah.
Gerade wollte er sich gehen lassen, als Arthur Weasley ihn kräftig umfasste und ihn an sich riss, so dass er nicht in Ohnmacht fiel.
„Nicht doch, Remus! Sie sind ja jetzt in Sicherheit!“
Remus sah ihn stumm an. 

In der Zwischenzeit hatte sich Severus beruhigt und dachte nun an Remus. Er sah sich suchend um und sah schließlich wieder zu Albus. „Remus, wo ist Remus?“
Albus tätschelte ihm sanft die Schulter und zeigte in eine Richtung. „Da drüben bei Arthur!“
Severus sah in die gezeigte Richtung und wirklich sah er Remus bei Mr. Weasley stehen, welcher diesen stützte.
Auf wackligen Beinen lief er auf ihn zu und rief dabei schwach Remus Namen. Da das Kampfgetümmel inzwischen verklungen war, hörte Remus sein Rufen und drehte sich in die Richtung, aus der die Severus Stimme kam.
Als Remus den Anderen bemerkte, eilte er ebenfalls auf Severus zu. Zwei Schritte und er stürzte in dessen Arme, welcher ihn umschlang und mit ihm zu Boden sank.
Remus weinte vor Freude und Erleichterung, während Severus ihm das Haar aus seinem Gesicht strich und ihn mit solcher Inbrunst küsste, wie eine erste Liebe in sich trug.
Immer wieder fanden sich ihre Lippen und küssten sich hungrig.
Remus schlang seine Arme um Severus Hals und drückte seinen Körper so eng an den des Anderen, wie es ihm nur möglich war.

Auf dem Totenanger lagen indes die Leichen der Todesser. Der Phoenixorden hatte keinen am Leben gelassen, zu groß war die Bestürzung gewesen, Severus und Remus an diesem Morgen verloren zu glauben.
Aus leeren, aufgerissenen Augen blickte der Lord gen Himmel. Sein Leben war ihm entwichen, als Albus ihm mit einem hasserfüllten Schlag den Schädel gespalten hatte.

*****

Als die Gruppe in Hogwarts ankam und die große Halle betrat, waren die Schüler gerade beim Frühstück. Ihnen war von den Lehrern mitgeteilt worden, dass der Unterricht Heute ausfiel, so dass sie das Frühstück ausgedehnt hatten.
Als sie jedoch ihre Lehrer mit einigen anderen eintreten sahen, blickten sie erstaunt zu ihnen auf. Alle waren mehr oder weniger mit Blut besudelt. Ihr Direktor stützte Prof. Snape, der unkontrolliert zitterte und leichenblass war. Ihr ehemaliger Lehrer Prof. Lupin hatte scheinbar einen Nervenzusammenbruch und schluchzte, während ihm Tränen über die Wange liefen. Die übrigen Professoren eilten herbei und stellten ihnen Stühle hin, auf denen sie dankbar Platz nahmen.
Madam Pomfrey versorgte die Verletzungen der Zurückgekehrten, Severus reichte sie einen Becher, welchen dieser nahm und langsam trank. Darin befand sich ein starkes Beruhigungsmittel. Noch ehe Severus dies ausgetrunken hatte, sank er auf dem Stuhl zusammen und ließ den Becher fallen. Prof. McGonagall fing ihn auf und hielt ihn auf dem Stuhl fest. Severus Kopf sank nach hinten und er schlief.
Remus erhielt ebenfalls einen Becher, den er zuerst immer wieder von sich schob, schließlich aber doch trank. Er wurde ebenfalls auf einen Stuhl gebettet.

Erschrocken wurde Tumult in der Halle laut. Harry und einige andere Gryffindor sprangen von ihren Stühlen auf und verlangten zu erfahren, was mit Pof. Snape und Prof. Lupin geschehen war.
Der Direktor hob beschwichtigend seine Hände und setzte zu einer Erklärung an.
„Heute am frühen Morgen gelang es uns Lord Voldemort zu besiegen. Wir ließen keinen seiner Gefolgsleute am Leben!“
Dabei warf er einen Blick in Richtung der Slytherin. Einige setzten sich betroffen auf ihren Platz, da sie wussten, dass ihre Eltern nun nicht mehr lebten.

Prof. Dumbledore fuhr fort und erklärte in seinem Eifer wohl mehr als nötig: „Dies gelang uns nur durch Prof. Snape! Prof. Lupin war vom Lord gefangen genommen worden. Nur wenigen dürfte bekannt sein, dass Prof. Snape und er bis vor kurzem noch ein Paar gewesen waren. Nachdem Prof. Snapes Tarnung als Spion bei den Todessern aufgeflogen war, hatte er sich von Prof. Lupin getrennt, um diesen nicht in Gefahr zu bringen. Doch als Lord Voldemort, Pof. Lupin gefangen nahm, ging Prof. Snape auf dessen Handel ein, um dessen Leben zu verschonen, wenn er stattdessen das seine gab.
Prof. Snape war bereit für seine Liebe zu sterben, doch es gelang uns noch im letzten Moment die Hinrichtung Prof. Snapes zu verhindern.
Lassen wir die Beiden nun zur Ruhe kommen, sie haben heute Nacht und besonders heute Morgen viel durchgemacht. Ihre Nerven sind überstrapaziert, daher hat Madam Pomfrey ihnen ein starkes Beruhigungsmittel mit der Wirkung eines Schlafmittels verabreicht. Es wird ihnen nichts mehr passieren!“

Damit gab er Hagrid den Auftrag Prof. Snape in dessen Zimmer und Arthur Weasley, Remus ebenfalls dorthin zu bringen. Er selbst war inzwischen wieder munter und frühstückte erst ein Mal.

Minerva schüttelte nur den Kopf. „Wie kannst du nach der Aufregung auch nur einen Bissen hinunter bekommen!“
„Aus Freude, dass meine Jungs noch leben, Minerva!“, antwortete Albus.

vom Werwolf zum schosshund Where stories live. Discover now