25. Kapitel - Sturm auf das Berk (3. Flashback)

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„So eine verdammte Scheiße, wir müssen hier sofort weg!", fluchte Jorge und schmiss den Schraubenschlüssel, mit dem er gerade noch am Berk gearbeitet hatte, wütend zu Boden. Schweiß stand ihm in vielen kleinen Perlen auf der Stirn und seine rechte Hand begann wieder zu bluten. Die letzten Stunden hatte er damit zugebracht, das defekte Triebwerk des Berks zu reparieren. Dabei war er, in einem unachtsamen Moment, mit der Hand in die laufende Welle der Turbine geraten. Brenda hatte seine Wunde notdürftig verbunden, um die Blutung zu stillen, mehr ließ Jorge nicht zu. Doch nun begann sein Blut den Verband wieder langsam, aber sicher zu durchdringen. Jorge ignorierte diese Tatsache, hob den Schraubenschlüssel vom Boden auf und verstaute ihn zusammen mit dem anderen Werkzeug wieder in der grünen Metallkiste. „Was ist denn los?", erkundigte sich Brenda. Jorge deutete mit der unverletzten Hand Richtung Westen. „Dort, siehst du?" Brenda kniff die Augen zusammen und schützte sie mit der Hand gegen die tiefstehende Sonne. In der Ferne stiegen riesige Staubwolken auf, als ob sich eine ganze Büffelherde zu ihnen auf den Weg gemacht hätte. „Cranks!", bemerkte Brenda trocken. Zu ihrem eigenen Erstaunen, nahm sie diese Erkenntnis völlig gelassen auf. Seit sie den sicheren Hafen verlassen hatten, waren sie immer wieder auf Horden von Cranks gestoßen, es war nur eine Frage der Zeit, bis das erneut passieren würde. Jorge schloss die Werkzeugkiste und gemeinsam mit Brenda trugen sie diese in den Frachtraum des Berks und verstauten sie. „Wo sollen wir hin?", erkundigte sich Brenda. Jorge schüttelte den Kopf und klopfte sich mit der gesunden Hand etwas Staub aus seinem Overall. Erstmal so schnell wie möglich in die Luft, ich habe keine Lust als Crankfutter zu enden", antwortete der Pilot mürrisch. „Jorge, deine Hand", sagte Brenda, als sie bemerkte, dass bereits wieder Blut durch den Verband zu Boden tropfte. „Keine Zeit, darum kümmern wir uns, wenn wir in der Luft sind!"

Die beiden bahnten sich ihren Weg durch den halbdunklen Frachtraum zum Cockpit. Brenda versäumte es dabei nicht, einen der Notfallkoffer mitzunehmen. Einen durch Blutverlust geschwächten Piloten, war das letzte was sie sich jetzt leisten konnten. Jorge saß bereits auf dem Pilotensitz und machte das Berk startklar, als Brenda die Cockpittüre hinter sich schloss. „Thomas hat sich noch immer nicht gemeldet, Jorg", sagte sie. „Das ist mir bekannt, Hermana. Allerdings gibt es gerade wichtigere Probleme, wenn ich die nicht löse, können wir den anderen sowieso nicht mehr zu Hilfe kommen, wenn du verstehst was ich meine." Jorges Finger tanzten über die Bedienelemente, plötzlich schlug er mit der Faust gegen den Steuerknüppel. „So eine verdammte Scheiße!", fluchte er mit tiefstem spanischem Akzent. „Was?!", rief Brenda knapp. „Dieses verfluchte Triebwerk läuft nicht hoch!", gab er zurück. „Was? Warum?", fragte Brenda. „Ich arbeite noch dran", antwortete er. Ein dumpfes Pochen gegen die Cockpittür ließ sie aufschrecken. Brenda öffnete die Tür und Marc stolperte herein.

„Wir müssen hier weg, sofort!", keuchte er völlig außer Atem. „Die Cranks stürmen das Berk!" „Na das sind ja Neuigkeiten!", brummte Jorge. „Was denkst du, was ich hier gerade versuche?" „Keine Ahnung wo die auf einmal herkommen", sagte Marc und ignorierte Jorges sarkastischen Einwand dabei komplett. „Ich konnte einige erledigen, aber diese Biester scheinen sich zu klonen, für jeden toten kommen zehn neue!"

Ein monotones Surren, das stetig lauter und schriller wurde, dröhnte durch das Cockpit. „Endlich, sie läuft!", triumphierte Jorge. „Sie?", fragte Marc und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Berks sind immer weiblich", gab Jorge zurück. Marc zuckte mit den Schultern. „Aha, wenn du das sagst." „Allerdings nur wenn sie von Männern geflogen werden", ergänzte Brenda und schwang sich auf den Copilotensitz. Amüsiert beobachtete Jorge, wie sie sich dort anschnallte. „Hast du plötzlich Angst bekommen mit mir zu fliegen?", fragte er sie. „Was, Quatsch..., aber sicher ist sicher", antwortete sie verlegen. Jorge drehte sich zu Marc um. „Harriet?", fragte er knapp. „Oh der geht es gut. Ich habe ihr vorhin noch etwas Schmerzmittel gegeben und sie festgeschnallt." Jorge nickte zufrieden. „Dann sollten wir mal zusehen, dass wir unsere Ärsche in die Luft bekommen."

Maze Runner 4 - Ein neuer AnfangWhere stories live. Discover now