2. Kapitel - Die Lichtung

1.9K 78 8
                                    



schlenderten zurück auf die Lichtung. Wie nicht anders zu erwarten, herrschte dort zu dieser Tageszeit reges Treiben. Bratpfanne, an den richtigen Namen des Kochs konnte sich Minho schon gar nicht mehr erinnern, war eifrig dabei das Frühstück für die Lichter vorzubereiten. Ein unwiderstehlicher Duft nach gebratenem Speck und Rührei lag in der Luft und ließ den beiden das Wasser im Munde zusammenlaufen. „Da kommen wir ja gerade richtig", stellte Minho grinsend fest. „Das ist ja wieder mal typisch für dich", gab Thomas amüsiert zurück. „Gerade noch der große Zehnkämpfer, aber sobald es was zu essen gibt, sind alle Vorsätze vergessen!" Minho blieb stehen und sah Thomas mit gespieltem Entsetzen an. „Ernsthaft, du willst dir Pfannes Köstlichkeiten entgehen lassen? Bis wir vom Training zurück sind, haben diese Strünke doch alles verputzt." „Da hast du allerdings Recht", antwortete Thomas grinsend.

„'Morgen Pfanne", rief Minho überschwänglich und klopfte dem Koch auf die Schulter. „Guten Morgen ihr beiden. Was hat euch beide denn schon aus den Federn getrieben?" „Wir hatten ein paar Dinge zu besprechen", antwortete Minho und bemühte sich beiläufig zu klingen. „Richtig, nur ein..., ein Männergespräch, unten am Strand", fügte Thomas schnell hinzu. Bratpfanne sah die beiden einen Moment unverhohlen an. „Ein Männergespräch also", sagte er schließlich und wandte sich wieder seinem Herd zu. „Nun, wenn ihr das sagt." Minho stieg die Röte ins Gesicht. Wem wollten sie da etwas vormachen. Pfanne kannte sie lange genug, um eine Lüge zu erkennen, wenn er eine hörte. Zu ihrer Erleichterung ließ es der Koch damit auf sich beruhen. „Ihr seid sicherlich hungrig, warum sucht ihr euch nicht schon mal einen Platz. Das Essen ist gleich fertig."

„Thomas, da bist du ja!", rief Brenda aufgeregt, nachdem sich die beiden Jungs gerade an einen der freien Tische gesetzt hatten. „Ich hatte mir schon Sorgen gemacht." Thomas setzte sein bestes Sonntagslächeln auf, als er Brenda antwortete. „Ich wollte dich nicht wecken, Brenda. Du hast noch fest geschlafen." „Was macht ihr beiden denn in aller Herrgottsfrüh am Strand?", erkundigte sie sich. „Ich musste einfach mal den Kopf frei kriegen und Minho hat mich begleitet." „Und, geht's dir jetzt wieder besser." Thomas nickte vermied es jedoch ihr dabei in die Augen zu sehen. „Das freut mich wirklich", sagte Brenda und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange. „Wusste ich doch, dass da was zwischen euch läuft", flüsterte Minho nachdem Brenda außer Hörweite war. „Was meinst du?", fragte Thomas möglichst unschuldig. „Was ich meine? Alter, sie hat dich gerade geküsst." „So ein Quatsch, wir sind nur Freunde", antwortete Thomas etwas verlegen. „Das sah heute Nacht aber ganz anders aus", stichelte Minho. „Da ist nichts, Minho!" „Schon klar, es geht mich auch nichts an." „Verdammt richtig!", gab Thomas unwirsch zurück.

„Essen fassen!", tönte Bratpfannes Stimme über die Lichtung und riss die beiden Jungs aus ihrer Diskussion. In Windeseile bildetet sich eine riesige Menschentraube um die Kantine. „Langsam Leute, es ist genug für alle da", versuchte der Koch die Massen zu beruhigen. Bratpfanne stand der Schweiß auf der Stirn, er hatte alle Mühe den Speck zu wenden, bevor er auf dem glühenden Ofen zu Staub zerfiel. Trotz des riesigen Andrangs hatte er immer ein Lächeln auf den Lippen und verteilte eine Portion nach der anderen auf den Tellern der Lichter. In früheren Zeiten mochte es bessere Köche als ihn gegeben haben, aber er verstand es wie kein Zweiter aus den wenigen Ressourcen, die sie hatten, ein schmackhaftes Frühstück zu bereiten.

Auch Thomas und Minho holten sich ihre Portion ab und gingen zurück an ihren Tisch. Wenige Sekunden später gesellte sich Brenda zu ihnen. „Beim Essen seid ihr Strünke auch immer vorne dabei!", rief eine Stimme. Gally schlenderte grinsend auf sie zu und trug seinen Teller wie eine Trophäe vor sich her. Er war von oben bis unten mit Staub überzogen. „Na großer Baumeister, so früh am Morgen und schon wieder Wände eingerissen?", witzelte Minho. „Pass bloß auf was du sagst, Neppdepp, sonst reiß ich demnächst deine Bude ein", erwiderte Gally grinsend. „Hat eigentlich einer von euch Jorge gesehen", erkundigte sich Thomas und schob ein großes Stück Speck in den Mund. Brenda nickte. „Eben war er noch am Berk zugange. Ich sage ihm schnell Bescheid, dass das Frühstück fertig ist." Sie schob ihren Teller beiseite und stand auf. Thomas blickte ihr einen Moment gedankenverloren nach. Lautes Gekicher vom Nebentisch riss ihn aus seinen Gedanken. Sonya und Harriet schienen sich über irgendetwas, oder jemand, köstlich zu amüsieren. Thomas sah kurz zu den beiden hinüber, schließlich nickte er Aris zu, der bei den beiden Mädchen am Tisch saß. Schon komisch, dachte er. Noch immer saß Gruppe B an einem Tisch zusammen, so wie sie von WICKED vor langer Zeit einmal eingeteilt wurden.

Maze Runner 4 - Ein neuer AnfangTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang