26. Kapitel - Das Wiedersehen

743 44 10
                                    

„Was ist das jetzt wieder für ein beklonkter Trick?", rief Gally, völlig außer sich vor Wut. Er hatte also von Anfang an Recht gehabt, das hier war noch immer WICKED. Erstaunlicher Weiße, schien das hier außer ihm, keinen zu stören und das machte im fast noch mehr Kopfzerbrechen. Peter ignorierte Gallys Einwand, stand auf und ging zu einer kleinen Schalttafel, die in der Wand eingelassen war. Ein leises Surren ertönte, als sie ausgefahren wurde. Nachdem der Monitor aufleuchtete, wählte er den Button für das Intercom-System aus. Peter tippte flink einige Zahlen auf der virtuellen Tastatur und bestätigte seine Eingabe. Kurz darauf ertönte aus dem Lautsprecher ein gleichmäßiger Rufton. Thomas sah Julia fragend an. Sie schüttelte den Kopf und zuckte mit den Achseln. „Ich habe keine Ahnung", formten ihre Lippen lautlos. „Ja, Dylan hier", quäkte eine Stimme aus dem Intercom. „Dylan, hier ist Peter." Der Arzt machte eine kurze Pause und sah zu Thomas. „Dylan, bist du so nett und bringst unsere neuen Gäste hierher." Ein kurzes Knistern kam aus dem Lautsprecher, dann antwortete Dylan: „Verstanden, wir sind gleich bei euch." Ein Grinsen huschte über Dr. Greenes Gesicht, als er das Intercom-System abschaltete, das daraufhin wieder, leise surrend, in der Wand verschwand.

„Peter, hättest du die Güte, mir zu erklären, was hier eigentlich gespielt wird?", fragte Julia verärgert. Sie kannte den Arzt nun schon einige Jahre, aber so seltsam wie in den letzten vierundzwanzig Stunden hatte er sich noch nie benommen und das machte sie langsam wahnsinnig. „Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, du arbeitest nur noch gegen mich!" Der Arzt machte eine beschwichtigende Handbewegung. „Gedulde dich noch ein paar Minuten, ich werde euch gleich alles erklären." Julia lies entnervt den Kopf sinken und seufzte. Sie wusste, dass es keinen Sinn mehr machte, weiter auf ihn einzureden. Ihr und den anderen blieb nichts anderes übrig als zu warten, bis Dylan mit diesen ominösen Gästen hier eintreffen würde.

Minho stieß Thomas unauffällig mit dem Fuß an. „Wir hätten auf Gally hören und verschwinden sollen, solange es noch ging", zischte er leise. „Jetzt hat WICKED nicht nur Newt, sondern uns alle am Kragen." Thomas sah seinen Freund nachdenklich an, antwortete aber nicht darauf. Was hätte er auch sagen sollen? Das Minho und Gally Recht hatten? Das alles seine Schuld gewesen sei, weil er unbedingt hierher wollte und Newt finden? „Hört zu!", flüsterte Gally, der hinter den beiden Jungs stand. „Uns ist die Flucht von hier schon einmal gelungen, das schaffen wir wieder." „Ist das so?", sagte Newt aufgekratzt. „Darf ich fragen, wie du das anstellen willst, ohne Waffen? So wie ich die Sache sehe, stehen wir hier mit heruntergelassenen Hosen und WICKED hat uns kräftig an den Eiern!" „Verdammt, Newt! Was ist denn nur los mit dir?", zischte Gally. „Du warst doch früher nicht so ein Weichei."

Dr. Greene war das Getuschel der Jungs nicht entgangen. „Wie wäre es denn, wenn wir uns alle erstmal beruhigen!", sagte er. „Ich weiß, euch brennen viele Fragen auf den Lippen, die werde ich auch, so gut wie möglich beantworten." Gally wollte etwas erwidern, aber Thomas bedeutete ihm sofort, die Klappe zu halten. Gally schloss seinen Mund und setzte sich beleidigt auf seinen Stuhl. „Eines vorweg", ergriff Dr. Greene wieder das Wort. „Ich bin nicht euer Feind, auch wenn ihr das im Moment noch anders sehen mögt." Gally und Minho verdrehten synchron ihre Augen, sagten jedoch nichts dazu. „Es hat seine Gründe, warum ich so und nicht anders gehandelt habe."

Dr. Greene wurde vom Pochen gegen die Tür unterbrochen. „Wer ist da?", fragte er. „Dylan", war die knappe Antwort. Der Arzt betätigte den Türöffner. „Hast du unsere Gäste dabei?", fragte er geheimnisvoll. Dylan nickte kurz zur Bestätigung. Dr. Greene wandte sich wieder an die Jugendlichen: „Seid ihr bereit für eine Überraschung?" Ohne eine Antwort abzuwarten sagte er: „Bring unsere Gäste rein, Dylan. Sie werden sicherlich schon sehnsüchtig erwartet."

Jetzt hielt es keinen mehr auf den Sitzen, alle wollten wissen, wer diese geheimnisvolle Gäste waren und drängten sich an die Türe. Für einen kurzen Moment erwartete Thomas, dass Teresa oder Janson hereinkommen würden. Allein die Tatsache, dass die beiden tot waren, war kein Hindernis, wie Newt bereits eindrucksvoll bewiesen hatte. Als er dann sah, wer da wirklich den Raum betrat, blieb ihm für einen kurzen Moment das Herz stehen.

Maze Runner 4 - Ein neuer AnfangWhere stories live. Discover now