6 - Der Verlust des Drachen

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Gefährliche Freundschaft
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Kapitel 6

Vin hatte bereits die Hälfte des Marktplatzes überquert und war auf dem Weg zu Zara, als die Stimme des blauen Drachens erneut in ihrem Kopf ertönte

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Vin hatte bereits die Hälfte des Marktplatzes überquert und war auf dem Weg zu Zara, als die Stimme des blauen Drachens erneut in ihrem Kopf ertönte. Sie blieb stehen und fuhr sich schnell über das Auge, um die einzelne Träne wegzuwischen.

Was weißt du von Atlas? Vin stockte. Sprach der blaue Drache von dem Grünen? Hieß Zweiterer etwa Atlas? Der Name durchfuhr sie wie ein Blitz, der alles ansengte und zerstörte, Feuer und Wut hinterließ, aber letztendlich nur die eine Stelle weggebrannt hatte, damit dort etwas Neues, Frisches gedeihen konnte. Ein wunderschöner, mächtiger Name, der so gar nicht zu diesem hassenswerten, launischen Drachen passte, fand sie. Dann schlich sich ein diabolisches Grinsen auf ihr Gesicht. Ebenjenem Drachen würde es ganz und gar nicht gefallen, dass sie seinen Namen wusste.

Sie drehte sich um und wusste, dass sie dieses Mal sofort die Aufmerksamkeit des mitternachtsblauen Drachen hatte. Herausfordernd blickte sie ihm in helleren, ebenfalls blauen Augen, ehe sie erneut in ihren Gedanken mit ihm sprach. Ich weiß, dass er unausstehlich und unfassbar arrogant ist! Genugtuung stieg in ihr auf, als sie sah, wie der Drache nun auch sauer auf sie zu sein schien, da sie seinen Genossen beleidigt hatte.

Was fällt einem Menschen wir dir eigentlich ein, einen Drachen zu beleidigen, Vinley? Vin hörte die Wut nicht nur, sie spürte sie auch, denn der Drache begann zu schnauben und dabei entwichen immer größere Dampfwölkchen seinen Nüstern und als Folge dessen würde es auf dem ganzen Platz um einige Grad wärmer. Die Leute schrien, doch Vin bewegte sich gelassen ein Stückchen zur Seite und dann noch eins. Ganz langsam wollte sie sich nach links bewegen, um den Turm dann in ihrem Rücken zu haben. Ein Plan erhob sich in ihren Gedanken. Sie musste es nur schaffen, den Drachen noch wütender zu machen.

Sie wünschte sich Zara herbei und auch Atlas, denn sie fühlte sich, als würde sie in der Masse untergehen und doch alle Aufmerksamkeit bekommen, weil sie mit dem Drachen sprach. Doch keiner hatte mitbekommen, dass sie mit der mächtigen blauen Himmelsschlange eine Konversation geführt hat.

Dann, endlich!, öffnete der blaue Drache sein Maul und stieß einen mächtigen Inferno aus. Das leuchtend rote Feuer zischte über den Platz, direkt auf Vin zu, die gerade noch rechtzeitig beiseite sprang, um nicht mit voller Wucht von dem Flammenstoß getroffen zu werden. Lediglich gestreift hatte er sie, an der Schulter, die ihr nun fürchterlich wehtat und an den Haaren, die nun ein ganzes Stück kürzer waren als zuvor. Nachdem sie erleichtert aufgeatmet hatte, dass das Feuer sie nicht heftiger erwischt hatte, schalt sie sich selbst für ihre Dummheit. Sie hätte draufgehen können! Was hatte sie sich nur dabei gedacht?

Sand wurde aufgewirbelt und Vin musste sowohl husten, als auch sich die Augen zuhalten, damit ihr die feinen Körnchen nicht darein gerieten. In ihren Haaren setzte sich viel davon ab, das spürte sie, als sie mit der Hand hindurchfuhr, und ließen ihre Haare heller erscheinen als sie wirklich waren. Die Ursache des aufgewirbelten Sandes war der beschädigte Uhrenturm, wie Vin erkannte, der anscheinend das Feuer des Drachen abgekriegt hatte und unter der Wucht und Hitze zusammengebröckelt war und als Resultat den ganzen Sand aufgewirbelt hatte.

Der Fall des Drachen [1] - Gefährliche FreundschaftWhere stories live. Discover now