13 - Das Erbe des Drachen

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Gefährliche Freundschaft
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Kapitel 13

Gefährliche Freundschaft------Kapitel 13

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Vorsichtig, um sich nicht zu verbrennen, nippte Vin an dem Getränk

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Vorsichtig, um sich nicht zu verbrennen, nippte Vin an dem Getränk. Sie wusste nicht so recht, was sich in der Tasse in ihren Händen befand und wenn sie ehrlich war, wollte sie es auch gar nicht wissen. Sie saß auf einem halbwegs bequemen Stuhl im Haus Leanas und hatte sofort Speisen und Getränke angeboten bekommen. Obgleich Vin seit längerer Zeit nichts gegessen hatte, verspürte sie keinen Hunger. Da sie aber nicht gänzlich unhöflich sein wollte, hatte sie zugestimmt, etwas zu trinken.

»Lloyd, hol bitte die Sachen«, meinte Leana dann zu dem Jungen, der sich im Schneidersitz auf dem Boden gesetzt hatte. Widerstrebend blickte der Junge auf. »Ist sie sich zu fein, um in den Keller zu gehen? Ich hole die Sachen nicht!« Leana bedachte Lloyd mit einem strengen Blick und wollte wohl gerade zu einer Schimpftirade ansetzen, als Vin schon ihre Tasse abstellte und aufstand. Sie wollte bloß keine Umstände machen! Das waren ihr die Dracheneier nicht wert.

»Schon gut«, richtete sie das Wort an die Frau, ehe sie sich zu Lloyd umdrehte. »Zeigst du mir, wo die Sachen sind?« Vin sah in den Augen des Jungens, dass es ihm widerstrebte, doch unter einem weiteren, strengen Blick stand er schließlich auf und schlurfte auf eine Tür zu, die vermutlich zu einer Art Keller führte. Sie behielt recht. Über ihr waren die dunklen Kellergewölbe und vor ihr war es halbdunkel, sodass sie die Augen zusammenkneifen musste, um überhaupt etwas erkennen zu können. Es erinnerte sie an die Höhle und die Panik drohte, zurückzukommen, doch als Lloyd eine Fackel entfachte, beruhigte sie sich wieder.

Vin folgte dem Jungen, der eine Tür auf der linken Seite ansteuerte, stumm. Was sollte sie auch sagen? Lloyd schien sie offensichtlich nicht zu mögen, denn auch jetzt zeigte er ihr die kalte Schulter und schaute nur manchmal misstrauisch zu ihr, wahrscheinlich, um sich zu vergewissern, dass sie noch da war.

Der Raum, den sie betraten, wirkte unbenutzt. In den Ecken hingen Spinnenweben und auf den Truhen sammelte sich der Staub. Vin folgte dem Jungen zu einer der länglichen Truhen, deren Schloss er kurzerhand aufschloss. Dann trat der Junge beiseite und Vin erkannte es als Einladung, die Truhe zu öffnen. Vorsichtig wischte sie mit der Hand darüber und hustete kurz, als die Staubflocken durch die Luft wirbelten.

Langsam, beinahe andächtig, hob sie den Deckel hoch, der nicht so leicht war wie er anfangs ausgesehen hatte. Das erste, was ihr ins Auge fiel, waren Tücher, die wohl den Inhalt verdeckten sollten. Vin zog die Leinen zur Seite und erblickte Kleidung. Enttäuscht sah sie auf den Inhalt der Truhe hinab. Das sollte alles gewesen sein? Dennoch hob sie das weiße Hemd, die Hosen und die Stiefel heraus. Anhand der Größe jener Sachen vermutete Vin, dass es sich um die Sachen eines Mannes handelte. Sollte sie sie trotzdem anziehen? Vin wusste nicht, ob es ihr gestattet war, schließlich schien die Kleidung ja nicht unwichtig zu sein, wenn sie derart lange aufbewahrt wurde.

Der Fall des Drachen [1] - Gefährliche FreundschaftWhere stories live. Discover now