28 - Das Urteil des Drachen

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Gefährliche Freundschaft
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Kapitel 28

Es versetze Vin erneut einen kleinen Stich, als Devran auf überhebliche Weise erläuterte, dass sie ihre Verbindung zu Atlas verlieren würde und mit ihm ihre Magie

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Es versetze Vin erneut einen kleinen Stich, als Devran auf überhebliche Weise erläuterte, dass sie ihre Verbindung zu Atlas verlieren würde und mit ihm ihre Magie. Dass ihre bisherigen Fortschritte zunichte gemacht worden waren, war schon schlimm genug. Musste sie zusätzlich auch noch daran erinnert werden, dass sie bald keine Möglichkeit mehr hätte, mit dem Drachen zu kommunizieren und der Gedanke daran bereits wehtat.

König Talys war von seinem Thron aufgestanden und schien nicht im Mindesten gerührt von dieser Neuigkeit. Früher oder später hätte sie ja Nahrung zu sich nehmen müssen. Durchdringend starrte er das Mädchen nun an. Offensichtlich gefiel es ihm nicht, dass seine Pläne derart durchkreuzt wurden. Die ehemalige Drachenreiterin erwiderte den Blick stumm und mit unverhohlenem Hass.

Vin konnte dennoch nicht verhindern, dass sie zitternd Luft holte, als der König zu sprechen anfing. »Dann ist sie also genauso nutzlos geworden wie das Untier«, tönte seine Stimme durch den großen Saal und Vin empfand es als unangenehm, nicht direkt angesprochen zu werden. Es fühlte sich an, als sei sie es wirklich. Nutzlos.

»Von daher wird sie, zusammen mit ihrem Drachen, in der Arena hingerichtet werden, vielleicht kommt die Magie ja dann wieder. Und wenn nicht... So werden wir auch das Drachenproblem los«, fällte der König das Urteil. Hingerichtet? War das nicht ein bisschen hart? Sie wurde ja wie eine Mörderin behandelt. Kerys schien dies ebenfalls so zu sehen, denn er machte bereits protestierend den Mund auf, doch Vin fasst ihn am Handgelenk und zog ihn zurück. Stattdessen trat sie selbst vor, soweit, wie die Drachenseelen, die einen Kreis aus Magie um sie gezogen hatten, es erlaubten.

»Da ich nicht davon ausgehe, dass Ihr seit Tagen weder etwas trinkt noch esst, zählt Ihr nun auch zu Eurem sogenannten Drachenproblem. Ihr verändert euch und werdet wie ich, von daher besitzt Ihr nicht das Recht, mich deswegen hinrichten zu lassen«, erläuterte sie mit bedeutungsschweren Pausem dazwischen, damit sie sich sicher sein konnte, dass der König ihr zuhörte und auch jedes ihrer Worte zur Kenntnis nahm.

Talys wandte seinen Blick von ihr ab. »Nichtsdestotrotz habt ihr drei Verrat gegen euren Herrscher geübt, indem ihr versuchtet, heimlich etwas gegen die große Veränderung zu unternehmen«, sprach der Mann auf dem Thron, »Ihr beiden Gören werdet zusammmen mit dem Drachen morgen hingerichtet, wenn die Sonne am höchsten steht. Und mit dir, Kerys, werde ich mich danach befassen, denn auch du hast dein Königreich verraten.«

Der Thronerbe nahm dies so hin, doch Vin sah seine Augen widerspenstig aufblitzen, als wolle er gegen Talys'Anschuldigung gegenhalten. Er war verletzt. Es war eine Sache, ihm Verrat am Vater vorzuwerfen, eine andere, zu behaupten, er habe sein eigenes Königreich verraten, wenn er nur das Beste für jenes wollte.

Der Fall des Drachen [1] - Gefährliche FreundschaftWhere stories live. Discover now