25 - Die Schwäche des Drachen

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Gefährliche Freundschaft
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Kapitel 25

Als Vin aufstehen wollte, wurde ihr kurz schwarz vor Augen

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Als Vin aufstehen wollte, wurde ihr kurz schwarz vor Augen. Sie stütze sich an den Gitterstäben ab und war Kerys ein weiteres Mal dankbar, dass der Adamant nicht an jenen glühte. Während sie darauf wartete, dass sich ihr Sichtfeld wieder klärte, ließ sie sich wieder zu Boden sinken.

Zara musterte sie kritisch. »Alles in Ordnung?«, fragte sie dann, woraufhin Vin bloß nickte. Sie konnte sich nicht erklären, warum sie sich auf einmal derart schwach fühlte. In der vorigen Nacht hatte sie sich noch stark und unbesiegbar gefühlt. Erschöpft lehnte sie sich gegen die kühlen Gitterstäbe und atmete tief ein. Die Luft, die sie einatmete, war modrig und warm, doch Vin störte dies nicht sonderlich. Der Boden, der ihr sonst so hart vorkam, wirkte eher gemütlich, so sehr, wie sie das Bedürfnis gehabt hatte, sitzen zu müssen.

Bald darauf kam zu Vins Überraschung Flynn vorbei, der sich nun endlich zu überwinden schien, sie zu akzeptieren. Schweigend zückte er einen Schlüsselbund, doch die Drachenreiterin sah das leichte Zittern seiner Hände, die versuchten, den Schlüssel in das Schloss zu stecken, das kleine Schweißrinnsal auf seiner Stirn und die argwöhnisch hin- und herblitzenden Augen, die ihn noch immer verrieten. Er vertraute ihr noch nicht, aber vielleicht würde er das morgen tun. Oder übermorgen. Oder den Tag danach.

»Weißt du«, meldete sich Zara aus der Nebenzelle sarkastisch, als Vin ins Freie trat und Flynn keine Anstalten machen, auch ihre Zelle zu öffnen, »ich glaube ja nicht, dass es der Sinn von Gefangenen ist, dass sie die ganze Zeit herumlaufen.«

Der Angesprochene schenkte ihr ein undefinierbares Lächeln. »Einmal davon war unerlaubt. Zählst du das auch dazu?« Zara schnitt eine Grimasse.

»Was ist los?«, wandte Vin sich dann an den Mann mit dem roten Umhang. Sie, die zusammen ein Heilmittel finden wollten, hatten beschlossen, die beiden Mädchen nicht allzu oft aus ihren Zellen zu holen, da es sonst irgendwann auffällig werden würde.

Flynn blickte sie offen an. Sorge umschattete seine Augen. »Wir haben die alten Schriftrollen aus den Annalen der Drachen an uns genommen, in der Hoffnung, dass niemand es bemerkt. Du solltest dir das ansehen!«, erklärte er, während er zwischen den Zellen entlangging und dabei konsequent die Arme und Rufe der Gefangenen ignorierte. Seine Schritte erklangen regelmäßig, während Vins schneller, unregelmäßiger ertönten.

Nachdem die Drachenreiterin die Treppe hinter sich hatte, blieb sie stehen. Erneut überkam sie ein Schwindelgefühl, welches sie dazu veranlasste, sich gegen die Wand zu lehnen. Als sie an sich heruntersah, bemerkte sie, dass ihre Beine zitterten. Flynn sagte etwas, doch Vin verstand es nicht, lediglich ihr Blick wanderte hoch. Es kam ihr vor, als rückten die Wände immer näher zusammen, als hätten sie es darauf abgesehen, sie für ihre stete Flucht aus der Zelle zu bestrafen.

Der Fall des Drachen [1] - Gefährliche FreundschaftWhere stories live. Discover now