26 - Das Wasser des Drachen

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Gefährliche Freundschaft
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Kapitel 26

Noch bevor sie ihre Augen aufschlagen wollte, hörte sie Stimmen

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Noch bevor sie ihre Augen aufschlagen wollte, hörte sie Stimmen. Nach einigen Sekunden des Zuhörens konnte sie Kerys und Atlas identifizieren, die sich zu streiten schienen. Kerys' Stimme hallte laut durch den Raum, in dem sie noch immer lag.

»Das kann sie doch nicht ewig durchziehen. Sie ist total fertig und überfordert«, rief Kerys vehement. Gleichzeitig spürte Vin, wie die Hand, die auf der ihren lag, die ihre einmal kurz drückte. Die Drachenreiterin vermutete, dass Zara neben ihr saß, nebenbei aber den Kopf schiefgelegt hatte und dem Gespräch lauschen und, falls sie es für notwendig hielt, eingreifen würde.

Dann hörte sie Atlas. Obwohl der Drache seine Worte an den Neffen des Königs richtete, konnte Vin diese dennoch hören, beinahe so, als wäre sie direkt am Gespräch beteiligt. »Sie ist stärker als du denkst. Nichtsdestotrotz stimme ich dir zu. Sie wird sich nicht überzeugen lassen«, meinte Atlas und seine Stimme war ruhig.

Für Vin ergab das Gesprochene nur wenig Sinn. Sprachen die beiden etwa über sie? Jedenfalls hielt sie es für einen guten Augenblick, die Augen aufzuschlagen. Sofort fand ihr Blick den Zaras, welche daraufhin anfing zu grinsen. »Ich dachte schon, die würden ewig streiten«, meinte sie und verdrehte die Augen. Vin richtete sich auf, auch wenn ihre Freundin sie zurück zu Boden zu drücken versuchte. Dann klopfte sie sich den Ruß von der Kleidung, die glücklicherweise feuerfest war, da aus speziellem Material für den Umgang mit Drachen.

Argwöhnisch betrachtete sie Kerys und den Drachen. »Worum geht's?«, fragte sie leise, doch die beiden hatten es dennoch gehört und drehten sich zu ihr um. »Um nichts«, meinte Kerys eine Spur zu schnell und blinzelte kurz zum Drachen hinüber. Atlas schnaubte resigniert und trat näher an die glühenden Stangen heran, die ihn von ihr trennten.

»Du hast schon lange nichts mehr getrunken. Deswegen geht es dir immer wieder so schlecht«, stellte er fest, ehe er mit seinem Kopf in Richtung Zara nickte. »Da steht Wasser für dich bereit.« Vin rechnete es Atlas hoch an, dass er beschlossen hatte, ehrlich zu ihr zu sein, doch im selben Moment packte sie auch der Widerwille. Verärgert blickte sie ihm in die goldenen Augen. Er wusste doch von Devrans Serum, der alle, die Wasser tranken, in Drachengeborene verwandelte und andersherum oder zumindest musste er bemerkt haben, dass Zara und Kerys mittlerweile mit ihm reden konnten.

»Ich werde es nicht trinken«, erklärte sie ihm scharf. Das Wasser zu sich zu nehmen, bedeutete für sie nicht nur, dass sie einfach nur nicht mehr mit dem Drachen reden können würde. Es hieß, dass ein jeder fähig sein würde, mit Himmelsschlangen zu kommunizieren außer sie. Sie wäre die einzige, die bei Konversationen mit dem Drachen per Gedanken außen vor wäre.

»Hör auf so egoistisch zu sein«, schalt Atlas sie streng. Verblüfft starrte sie ihn an. Wollte er sie tatsächlich aufgeben. »Witzig, dass gerade du das sagst, wo du doch der Inbegriff für Egoismus bist. Du denst nur an dich selbst«, gab sie zurück. Sie wollte ihn gerade nicht mehr sehen, deswegen wandte sie sich zum Gehen. Als sie einige Schritte gegangen war, spürte sie einen Körper, der gegen ihren prallte und sie somit mit zu Boden riss. Es war Kerys, der sie an ihren Armen zu Boden drückte und somit verhinderte, dass sie sich aufrappeln oder befreien konnte.

Der Fall des Drachen [1] - Gefährliche FreundschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt