7 - Der Name des Drachen

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Gefährliche Freundschaft
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Kapitel 7

Gefährliche Freundschaft——————Kapitel 7

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Vins Bauch schmerzte. Der Krieger hielt sie so stark fest, dass sie Probleme hatte, richtig Luft zu bekommen. Immer wieder versuchte sie, ihren Kopf erneut dem toten Drachen zuzuwenden oder sich aus dem kräftigen Griff des Mannes zu befreien, doch es klappte nicht. Zu sehr schockiert war sie noch von dem Tod des Drachens und an die blutende Wunde, die sie nach wie vor daran erinnerte, dass auch Drachen verletzlich waren. Sie konnte kaum die Kraft aufbringen, die Arme des Mannes wegzudrücken oder gar ihre Füße in den Boden zu stemmen, um sich zu befreien.

Immer weiter zerrte der Katarlaner sie von dem Marktplatz fort und obwohl Vin die Gegend kannte, tauchte ein mulmiges Gefühl in ihrem Bauch auf, denn sie bewegten sich nicht in die Richtung, in die Vin wollte. Einerseits war es zwar gut, dass der Krieger nicht die Richtung zu ihrem Haus und zu dem Drachen einschlug, dennoch wollte Vin nur eines: so schnell wie möglich zu dem grünen Drachen und es war ihr deswegen hinderlich, bewegte sie sich doch in die falsche Richtung. Sie musste es schaffen, sich von ihm loszureißen!

Vin blickte sich um. Zara war nicht da und sie hoffte, dass ihre Freundin nicht ebenfalls in Gefahr war, aber auch sonst begegneten ihnen keine Dörfler, höchstens andere Krieger, die es nicht im Mindesten etwas anzugehen schien, dass sie gerade gegen ihren Willen vom Marktplatz weggezerrt wurde. Geschah dies etwa nur, weil sie den Drachen geholfen hatte? Das konnte doch nicht sein! Sie selbst hatte die Drachen bisher auch gehasst und tat es womöglich noch immer, doch nie hatte sie sich ihren Tod gewünscht. Wieso also taten es die anderen? Waren die Katarlaner wirklich so herzlos?

Ein ungeahnter Energiestrom durchfuhr sie und erneut versuchte sie, sich aus dem festen Griff des katarlanischen Kriegers zu befreien. Sie trat um sich, schlug mit ihren Armen und wand sich. »Hör auf dich zu wehren«, knurrte dieser und stieß sie dann in den Matsch. Wahrscheinlich war seine Aufgabe nur gewesen, sie von dem Drachen fortzubringen und nun, da sie weit entfernt vom Marktplatz entfernt war, ließ er sie frei, denn jetzt war es eh egal. Dem Drachen würde nicht mehr zu helfen sein.

»Fort mit dir!«, befahl der Krieger in seiner harschen Stimme und bewegte sich dann auf zwei weitere Krieger zu. Im Vorbeigehen räumte er ihr noch zu: »Ich behalte dich im Auge!« Vin ließ sich das nicht zweimal sagen und rappelte sich unter Schmerzen auf, den zweiten Satz des Kriegers geflissentlich ignorierend. Ihre Kleidung war ob des Schlammes dreckig und nass und ihre Laune war in den Keller gesunken, als der Katarlaner sie derartig grob behandelt hatte. Dann ging sie schnellen Schrittes in Richtung Marktplatz, nicht nur, um nach dem Drachen zu sehen, sondern auch, weil es auf dem Weg zu ihrem Haus, zu ihrem Acker und auch zu dem grünen Drachen lag.

Der Marktplatz lag still da. Nicht ein einzelner Mensch störte die Ruhe. Zara sah sie nicht. Nur wenige Geier kreischten auf den Resten des ehemals stolzen Uhrenturmes und warteten wohl darauf, dass sie von dem Fleisch des Drachens fressen konnten. Vin stürzte zu dem Blauen hin und legte eine Hand an seine erkalteten Schuppen; ein kurzer Abschied an den Drachen, der durchgehalten hatte, Hoffnung gehabt hatte und letzten Endes doch gestorben war. Vin hoffte, dass er nur wenig Schmerzen hatte leiden müssen.

Der Fall des Drachen [1] - Gefährliche FreundschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt