#5#

717 47 251
                                    

Es war Anfang Dezember als Junmyeon Baekhyun fragte, ob er zu seiner Hochzeit kommen würde. Junmyeon hatte die letzten Wochen viel Zeit mit ihm verbracht, ob alleine oder in Anwesenheit von Yura und Baekhyuns anderen Freunden. Es wäre lächerlich, Baekhyun nicht einzuladen, weil er...er war Junmyeons bester Freund. Er war die Person, mit der Junmyeon sich am wohlsten fühlte und mit der er am liebsten Zeit verbrachte. Er würde ihm fehlen, wenn er an Junmyeons Hochzeitstag nicht anwesend wäre. Es wäre eigenartig, schlichtweg falsch, ihn nicht einzuladen. Jahre später würde Junmyeon es bereuen, wenn er auf seinen Hochzeitstag zurückblickte und Baekhyun noch immer sein bester Freund war.

„Es ist ein wenig spontan", setzte er also vorsichtig am Nachmittag eines eiskalten Donnerstags an. Sie hatten sich zu Kaffee und Kakao verabredet, damit Junmyeon endlich aussprechen konnte, was ihm bereits seit Tagen nicht mehr aus dem Kopf gehen wollte. Er räusperte sich. „Aber ich wusste nicht...ich war mir nicht sicher, wie du reagieren würdest."

Baekhyun lächelte. Er hatte wieder angefangen, mehr in Junmyeons Anwesenheit zu lächeln. Aufrichtiger als ein paar Monate zuvor, als sie noch nicht daran gewöhnt waren, einander wiederzusehen. „Spuck's aus. Ah, behalt dein Gebiss aber bitte im Mund."

„Du wirst von Tag zu Tag frecher, Byun."

„Das ist auch eine meiner besten Eigenschaften."

„So wie du es darstellst, besitzt du nur gute Eigenschaften."

Er beugte sich über den Tisch, das Kinn auf den gefalteten Händen abgestützt und flatterte obszön mit den Wimpern. „Was könnte negativ an mir sein?"

„Darauf antworte ich lieber nicht", sagte Junmyeon lächelnd.

Baekhyun lächelte belustigt, bevor er sich wieder zurücklehnte. „Also? Was willst du mir sagen?"

Junmyeon griff in die Innentasche seines Jacketts, bis seine Finger über die scharfe Kante des Coverts fuhren. Er schob ihm Baekhyun über den Tisch hinweg zu. Sein Name prangte golden in der Mitte des Umschlags, in Junmyeons kleiner, krakeliger Handschrift. Die goldene Farbe war an der letzten Silbe ein wenig verwischt, weil Junmyeon unbedacht mit seinem Ärmel darüber gekommen war.

„Was...ist das?", fragte Baekhyun mit einem kleinen, nervösen Lächeln.

„Eine Einladung." Er schluckte. „Zu meiner Hochzeit."

Junmyeon hatte das Gefühl die Geräusche des Cafés waren plötzlich in weite Ferne gerückt, während er Baekhyun dabei beobachtete, wie er den Umschlag mit der Einladung beobachtete, als würde er erwarten, dass er ihn jeden Moment ansprang.

„Das...Oh. Du willst, dass ich zu deiner Hochzeit komme?"

„Daher die Einladung. Ich würde mich freuen, wenn du kommst, aber...es ist natürlich nicht verpflichtend." Baekhyun hatte den Umschlag noch immer nicht entgegengenommen. Er lag zwischen ihnen wie etwas höchst Entzündliches.

„Oh, ich meine, ich hätte nur nicht gedacht, dass du mich dabeihaben möchtest."

Junmyeon runzelte die Stirn. „Ich verbringe gerne Zeit mit dir, Baekhyunie."

„Das...ich glaube, das wusste ich, aber deine Reaktion auf meinen Vorschlag mich um eure Hochzeitsbilder zu kümmern, war eher mäßig begeistert, daher dachte ich...ich weiß nicht."

„Nein, entschuldige, ich wollte dich damals wirklich nicht beleidigen. Ich habe nur Dinge angenommen, ohne dich zuvor zu fragen. Das tut mir leid."

Der richtige MomentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt