K A P I T E L 5

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Als ich am nächsten Morgen in meinem warmen Bett aufwache, wandern meine Gedanken ungewollt zu Niklas. Das Gefühl seiner wunderbaren, weichen Lippen auf meiner Haut, allein bei dem Gedanken bekomme ich eine leichte Gänsehaut.

Stopp! Ich darf nicht so über ihn denken. Er ist mein Chef.

Beim Umziehen muss ich an Vivi's Worte vom Vortag denken. Soll ich Niklas wirklich provozieren?

Ich muss ihm beweisen, dass nicht nur ich von seinem Äußeren, sondern auch er von mir beeindruckt wird!

Zufrieden mit meinen Klamotten stehe ich vor dem Spiegel.

Ich trage ein enges Top mit einem etwas gewagteren Ausschnitt als sonst und eine enge dunkle Hose.

Niklas soll ja nicht denken, dass ich “nuttig“ herumlaufe. Außerdem werde ich meine Kleidung eh schnell gegen meine “Krankenhaus-Kleidung“ eintauschen.

Schnell schließe ich meine Wohnungstür hinter mir zu und steige in meinen roten Mini.

Die Straßen sind relativ voll, da die ganzen Eltern ihre Kinder an Tagen wie diesen, stürmisch und kalt, zur Schule bringen oder mit dem Auto zur Arbeit fahren.

Mit einer kleinen Verspätung komme ich also schließlich am Krankenhaus an und suche mir einen Parkplatz.

Durch den Eingang laufend erblicke ich Ben.

Ein leises pfeifen, gefolgt von einem Lachen, ertönt aus seiner Richtung.

“Für wen hast du dich denn so aufgebrezelt?“

Leicht verstört blicke ich ihn an.

“Ich sehe doch ganz normal aus!“

“Jaja.“

Ben geht in Richtung Notaufnahme und lässt mich allein stehen.

Also setze ich meinen Weg zum Oberarztzimmer fort.

Dort erblicke ich, wie nicht anders zu erwarten,
Dr. Moreau.

“Berger! Sie sind zu spät!“

Leise stöhnend antworte ich, “Tut mir Leid, der Verkehr war so dicht.“

“Sparen sie sich die Ausreden und ziehen sie sich um und kommen an die Station!“

Dr. Moreau geht mit langen Schritten aus dem Raum.

“Er hat recht! Sowas trägst du nicht im Krankenhaus.“

Erschrocken drehe ich mich um und blicke in Niklas hübsches Gesicht.

Sein Blick wandert meinen Körper entlang und bleibt schließlich an meinem Ausschnitt hängen.

Mein Plan geht auf! Ich muss doch noch irgendwie einen draufsetzen können.

“Leider geht es hier nicht nach dir“, antworte ich Niklas schließlich.

Langsam gehe ich Hüfteschwingend aus dem Raum.

Ich spüre seinen Blick auf meinem Hintern, was mich zum lächeln bringt. Kurz vor der Tür angekommen, werde ich von einem starken Arm aufgehalten.

Niklas steht direkt vor mir.

“Warum ziehst du so etwas zur Arbeit an?“, raunt er mir zu.

“Warum nicht? Ich darf schließlich machen was ich will,“ entgegne ich ihm trotzig.

“Wir sind hier in einem öffentlichen Krankenhaus und ich bin dein Vorgesetzter und sage dir, dass dich hier nicht jeder so sehen soll!“

Erstaunt von dieser Deutlichkeit weiche ich ein Stück zurück.

Schließlich gehe ich wieder ein Stück auf ihn zu und lege ihm meine Hand auf die Wange.

Mit meinen Lippen streiche streiche ich über die Haut unterhalb seines Ohrläppchens.

“Und ich trage die Sachen trotzdem,“ flüstere ich in sein Ohr und lasse ihn stehen.

Punkt für mich! Eins zu Zwei.

doctor's passionWhere stories live. Discover now