K A P I T E L 17

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“Piep, piep, piep!“

Der regelmäßig ertönene Ton ist das erste, was ich nach gefühlten drei Tagen Schlaf warnehme.

Mein Körper fühlt sich an, wie vom LKW überrollt und meine Glieder sind zu schwer um sie bewegen zu können.

Ich probiere meine Augenlieder zu bewegen, was mir erst nach ein paar Versuchen gelingt.

Die erst leicht verschwommene Sicht wird langsam klarer, sodass ich die Zimmerdecke immer deutlicher warnehme.

“Hey, da bist du ja wieder!“, ertönt Vivis Stimme rechts neben meinem Bett.

Langsam versuche ich ihr meinen Kopf zuzuwenden.

“Du hast uns vielleicht einen Schrecken eingejagt!“

Meine Freundin lässt sich auf einem Hocker neben mir nieder und schaut mich liebevoll an.

“Wo ist Niklas?“, bringe ich krächzend hervor.

Bevor Vivi mir antwortet reicht sie mir ein Trinkgefäß mit Wasser, woraus ich langsam ein paar Schlücke zu mir nehme.

“Dein Schatz war die ganze Zeit bei dir und genau heute Morgen sollte er mal eine Pause machen.
Der wird sich ärgern dein Aufwachen verpasst zu haben.“

“Wie lange war ich weg?“

“Zwei Tage!“

Erstaunt reiße ich meine Augen auf.

“Und was habe ich genau?“
Fragend schaue ich Vivi an.

“Du hast eine leichte Gehirnerschütterung und eine verschobene Unterschenkelfraktur des rechten Beines, die wir schon operativ behandelt haben!
Du bist vor einen Krankenwagen gelaufen, der dich voll erwischt hat.“

Ich nicke wissend.

“Das heißt Krücken und Physio, bevor ich wieder arbeiten darf“, frustriert werfe ich einen Blick unter die Decke auf mein eingegipstes Bein.

“Genau, aber ich denke ein bestimmter Herr wird dir gerne dabei helfen wieder auf die Beine zu kommen!“, zwinkert sie mir zu.

Plötzlich höre ich, wie die Tür zum Raum aufgerissen wird.

“Du bist wach, bei Gott endlich!“

Niklas schnappt sich meine linke Hand und verteilt ganz viele kleine Küsse darauf.

Danach packt er mein Gesicht sanft mit seinen großen Händen und schaut mir lange in die Augen, bevor er seine Lippen sanft auf meine legt und mich zärtlich küsst.

“Niklas die Leute!“, leicht schiebe ich ihn von mir weg.

“Die sind mir gerade so ziemlich egal Julia. Ich hatte solche Angst um dich!“

Vivi hatte mittlerweile den Raum verlassen, sodass Niklas sich auf den Hocker fallen lassen konnte.

Meine Hände hält er die ganze Zeit fest umschlossen.

“Ich habe etwas begriffen. Ich würde es nicht ertragen, wenn dir etwas zustoßen würde und ich will dich niemals verlieren.“

Leicht muss er schlucken bevor er fortfährt.

“Meine kleine Welt dreht sich, seit unserer ersten Begegnung, nur noch um dich. Und wenn du mich erst berührst, ich kann gar nicht beschreiben, wie sich das für mich anfühlt.“

Sprachlos liege ich wie versteinert auf dem Bett, gespannt was er noch zu sagen hat.

“Ich liebe dich Julia. Verdammt ich liebe dich so sehr.“

Langsam beginne ich unbewusst zu lächeln.

Er liebt mich. Dr. Niklas Ahrend liebt mich.

“Warum sagst du nichts?“, will Niklas unsicher wissen.

“Ich, ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll.“

“Du also ähm, ich denke wenn du nicht in mich. Ich sollte dann wohl gehen.“

Niklas erhebt sich zerknirscht und will schon den Raum verlassen, als ich ihm antworte.

“Ich dich auch.“

Abrupt dreht er sich wieder um und schaut mich an.

“Ich liebe dich auch Niklas, und wie ich dich liebe.“

Niklas setzt sich vorsichtig auf die Bettkante und streicht mir sanft eine blonde Strähne hinter das Ohr.

“Hab ich ein Glück, die Frau meiner Träume liebt mich auch“, seufzt er leise.

Zum wiederholten Mal beugt er sich zu mir herunter und legt seine weichen Lippen auf meine.

Dieser Kuss war ganz besonders.

Er war ein Versprechen, das wir uns gegenseitig gaben.

Eine Besiegelung unserer frischen Liebe,

und irgendwie auch ein Anfang eines neuen Lebensabschnitts.




-A💗


doctor's passionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt