K A P I T E L 11

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Unschlüssig stehe ich vor dem Spiegel und betrachte mein Outfit, welches aus einem einfachen roten Kleid mit Rückenausschnitt und schwarzen, hohen Schuhen besteht.

Außerdem habe ich mich dezent geschminkt und meine langen Haare leicht gelockt.

Ich glaube so kann ich mich blicken lassen.

Um Punkt 19 Uhr erklingt die Klingel meiner Wohnung.

Ich greife mir schnell meinen dünnen Herbstmantel und öffne schwungvoll die Tür.

Ein gutaussehender Niklas steht abwartend vor meiner Tür und empfängt mich mit einer Umarmung.

"Du siehst wunderschön aus", flüstert er mir in's Ohr.

Wie immer, wenn er mir Komplimente macht, bin ich etwas peinlich berührt.

"Danke, du aber auch", entgegne ich leise.

Nachdem ich die Wohnungstür hinter mir zugezogen habe, begeben wir uns zu seinem Auto, welches direkt unter einer Laterne am Straßenrand steht.

Während der Fahrt herrscht Stille im Auto, eine angenehme Stille.

Ich beobachte die Sterne am Himmel, die heute gut zu erkennen sind. Ab und zu sind auf dem Gehweg Paare zu sehen, welche den Himmel betrachten und sich aneinander kuscheln.

Als ich einen alten Mann entdecke, der schützend seinen Arm um seine Ehefrau legt und sie liebevoll anlächelt, seufze ich leise auf.

Wie gerne würde ich auch einen Partner finden, der mich bis zum Lebensende begleiten würde.

"Hey, über was denkst du nach?", unterbricht Niklas die Stille mit seiner wundervollen Stimme.

"Über nichts, ich beobachte nur die Leute. Ist sehr interessant", antworte ich, ohne den Blick vom Fenster abzuwenden.

"Aha, sicher", bekomme ich prompt die Antwort.

Als ich einen leichten Druck auf meinem Bein spüre, erblicke ich Niklas Hand, welche er auf meinem Oberschenkel abgelegt hat und leichte Kreise mit seinem Daumen zieht.

Diese kleine Geste löst in mir ein warmes Gefühl aus.

Etwas, was ich lange nicht mehr gefühlt habe kaum zu beschreiben ist.

"Wo fahren wir eigentlich hin?"

"In ein kleines Restaurant. Ich glaube nicht, dass du es kennst. Es liegt in einer kleinen Nebenstraße und ist relativ unbekannt, das Essen dort schmeckt aber göttlich. Früher sind wir hunderte von Kilometern gefahren, nur um hier unsere Lieblingsgerichte zu verdrücken."

Leicht lächelnd blicke ich Niklas an. Dieser scheint in die Gedanken an früher versunken zu sein.

Als er plötzlich abrupt abbremst und das schwarze Auto geschickt in eine Parklücke manövriert, merke ich, dass wir angekommen sein müssen.

Niklas öffnet mir Gentlemanlike die Tür und nimmt meine Hand, um mir aus dem Auto zu helfen.

Vor uns befindet sich ein kleines Restaurant, was ich tatsächlich noch nie wirklich beachtet habe.

Als Niklas und ich Hand in Hand durch die Eingangstür treten, merke ich, warum ihn dieser Ort so zum Schwärmen bringt.

Das kleine Haus ist sehr familiär und warm eingerichtet. Zwar sieht es in gewisserweise modern aus, aber irgendwie auch alt.

Als ich meinen Blick durch den Raum schweifen lasse, entdecke ich eine freundlich winkende Renate an einem Tisch in der hinteren Ecke des Raumes.

Zur Begrüßung umarmen wir uns kurz, dann rückt mir Niklas meinen Stuhl zurecht und setzt sich daraufhin neben mich.

doctor's passionTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon