K A P I T E L 12

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Als ich am nächsten Morgen aufwache, spüre ich einen warmen, regelmäßigen Atem an meiner Halsbeuge.

Lächelnd drehe ich meinen Kopf zur Seite, sodass ich den schlafenden Mann neben mir erblicken kann.

Niklas sieht im Schlaf süß aus. Friedlich und entspannt.

Aus reflex kuschel' ich mich näher an ihn heran und atme seinen männlichen Duft tief ein.

Von meiner Bewegung scheint er wohl aufgewacht zu sein. Jedenfalls erklingt seine raue Morgenstimme nahe an meinem Ohr.

“Morgen Süße!“, raunt er mir zu und zieht mich näher an sich.

“Guten Morgen!
Gut geschlafen?“

“Nachdem du mich schlafen lassen hast, ja. So gut wie lange nicht mehr“, höre ich seine leise Antwort.

Bei dem Gedanken an letzte Nacht färben sich meine Wangen auf der stelle hellrot ein.

“Du bist süß wenn du rot wirst.“

Jetzt laufe ich natürlich noch dunkelroter an.

Um der Peinlichkeit ein Ende zu setzen, will ich schnell aus meinem Schlafzimmer laufen.

Also setze ich mich auf und schiebe die Decke bei seite.

Leider fällt mir zu spät auf, dass ich unbekleidet im Bett lag und meinen nacken Körper nun vor Niklas entblößt habe.

Schnell ziehe ich die Decke wieder an ihren ursprünglichen Platz.

Was ist das den für ein Morgen? Peinlicher geht's wohl nicht.....

“Ach komm schon Baby, als hätte ich nicht schon alles gesehen.“

Wütend schlage ich ihn mit meiner Hand, was eine dumme Idee war.

Niklas hält meine Hand geschickt fest und zieht mich schnell auf seinen Körper.

Überrascht quieke ich auf.

“Ich möchte einen gutenmorgen Kuss!“, schmollt er wie ein kleines Kind.

Genervt schaue ich ihm in seine wunderschönen Augen.

Ich will mich gerade von ihm herrunterrollen, als er seine Arme fest um mich schlingt und seine Lippen auf meine presst.

“Nein.....nicht.....Niklas.....wir müssen zur Arbeit“, bringe ich zwischen mehreren Küssen hervor.

Sanft nimmt er mein Gesicht in seine beiden Hände und streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

“Wir haben Zeit!“, sagt er auf einmal bestimmend.

Ich komme garnicht dazu zu antworten, da küsst er mich schon wieder und lässt so schnell nicht mehr davon ab.

*

Im Krankenhaus angekommen gehen Niklas und ich getrennt Wege.

Ich bin noch verwirrt, als ich die Tür zum Umkleideraum öffne.

Ich habe mit ihm geschlafen und das gleich zwei Mal. Es war so gut.

Aber wie wird es weiter gehen. Er ist immernoch mein Chef.

Von einem Piepen werde ich aus meinen Gedanken gerissen.

Scheiße, Notaufnahme mit Moreau.

Ich habe mich nichtmal fertig machen können und sehe bestimmt schlimm aus.

Schnell wechsel' ich meine Kleidung und binde meine Haare zu einem unordentlichen Zopf zusammen.

Zügig mache ich mich auf den Weg und erblicke einen kleinen Jungen welcher hilflos auf einer Liege hockt.

Eine Schwester reicht mir seine Akte.

“Hey, du Großer. Du musst der Max sein, richtig?“

Freundlich lege ich meine Hand auf seinen Arm.

“Jaha“, schluchzt er leise.

“Magst du mir erzählen, was dir passiert ist?“

Kurz druckst er herum, bis er mir schließlich erzählt, was passiert ist.

“Ich war im Kindergarten und dann hat mich der Lukas geschubst. Ich bin nach hinten gefallen und hab dann ganz dolle aua am Bein gehabt“, beendet er seine Erzählung.

“Okay. Ich fahre dich jetzt erstmal in einen Schockraum und der Doktor und ich schauen dann mal auf dein Bein.“

Zustimmend nickt der kleine Mann.

Nachdem ich ihn in einem Rollstuhl zum genannten Raum geschoben habe, mache ich nun sein rechtes Bein frei.

Dr. Moreau reißt die Tür auf und stürmt quasi in den Raum.

“Berger, was haben wir?“, fragt er mich harsch.

“Max, 4 Jahre alt, ist im Kindergarten gestürzt und hat sich am rechten Bein verletzt“, gebe ich ihm einen kurzen Überblick.

“Na dann wollen wir mal sehen was da im Bein nicht ganz stimmt“, erwiedert Moreau schon etwas gehaltener.

Ich taste langsam sein Bein ab und wir machen einige Tests mit dem kleinen Mann.

“Ich denke wir haben es mit einem einfachen Bruch zu tun. Eine Schiene und Krücken müssten reicht. Zur Sicherheit sollten wir aber noch einmal Röntgen.“

Zustimmend nickt Dr. Moreau.

“Wo sind eigentlich deine Eltern?“, wende ich mich nun an Max.

“Mein Papa ist auch Doktor hier, der wollte kommen.“

Kurz denke ich nach, wer sein Papa sein könnte.

“Du hast da auch Aua!“

Max zeigt auf meinen Hals und schaut mich besorgt an.

Ungläubig fasse ich mir mit der Hand an meinen Hals.

Dr. Moreau reicht mir sein Handy, wo die Innenkamera eingeschaltet ist.

Dankend nehme ich das Telefon entgegen.

Scheiße. Mein ganzer Hals ist blau-lila verfärbt.

Niklas. Wütend schnaube ich auf. Der kann was erleben.

“Na, Spaß gehabt?“

Dr. Moreau nimmt sein Handy zurück und schaut mich interessiert an.

Wütend wende ich mich ab und gehe nicht auf seine Frage ein.

“Das ist nicht schlimm, alles gut“, antworte ich Max kurz und mache ihn dann fertig zum Röntgen.

Ich fahre ihn in dem kleinen Kinderrollstuhl zum Röntgenraum, stelle ihn davor ab und setze mich auf einen Stuhl neben ihn.

“Wir warten noch kurz, bis der Raum frei wird“, erkläre ich Max kurz.

“Vielleicht kommt Papa ja auch gleich.“

Der Kleine sieht traurig aus und ich will ihn gerade trösten, als Niklas um die Ecke gerauscht kommt und sich Max Miene deutlich aufhellt.

“Papa“, schreit er und Niklas nimmt ihn stürmisch in die Arme.

Und noch ein Kapitel🤘

-Niklas hat ein Kind!😱
-Wie wird er Julia das nur erklären können?

-A💗

doctor's passionWhere stories live. Discover now