K A P I T E L 7

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Ich habe es bis zu dem Ausgang des Scooter's geschafft, als sich zwei starken Hände um meine Hüfte legen und mich damit zum stehen bringen.

Verzweifelt versuche ich mich zu befreien, doch egal wie sehr ich mich anstrenge, ich kann mich nicht vom Fleck bewegen.

Plötzlich werde ich mit dem Rücken gegen eine kalte Steinwand gedrückt. Eine Hand unter meinem Kinn bringt mich dazu meinem Gegenüber die Augen zu blicken.

In die wunderschönen blauen Augen....

"Du lässt mich nicht noch ein Mal stehen."

Niklas' raue Stimme unterbricht meinen Gedankengang.

"Wieso, du verziehst dich immer in den unpassendsten Momenten..."

Niklas legt seinen Zeigefinger an meine Lippen und lässt mich somit verstummen.

Er kommt mir immer näher und auf einmal drückt er seine weichen Lippen sanft gegen meine.

Langsam fängt er an mich gefühlvoll zu küssen.

Ich muss ihn von mir stoßen, es ist nicht richtig.
Aber er küsst so gut.

Ich bin hin und her gerissen, aber als Niklas anfängt den bisher einseitigen Kuss zu intensivieren, ist es um meinen Verstand geschehen.

Ich fange an den Kuss zu erwiedern. Unsere Lippen ziehen sich wie Magnete immer wieder an und passen perfekt aufeinander.

Ich bemerke wie Niklas sich immer weiter an mich presst, bis kein Blatt mehr zwischen uns passt.

Schließlich löst er seine Lippen von meinen und zieht mich an meinem rechten Arm hinter ihm her, zu einem Auto.

Er schiebt mich auf den Beifahrersitz, schließt die Tür und setzt sich selbst auf den Fahrersitz.

Während der Fahrt redet keiner von uns. Es ist still im Auto. Keine erdrückende Stille, eher eine angenehme. Schweigend beobachte ich hübsches Gesicht von der Seite. Irgendwann scheint es ihm aufzufallen, denn seine Lippen verziehen sich zu einem leichten Grinsen. Peinlich berührt wende ich meinen Blick von ihm ab.

Nach einer zwanzig Minütigen Fahrt bleiben wir vor einem modern aussehenden Hochhaus stehen.

Ungeduldig zerrt mich Niklas aus dem Auto auf einen Fahrstuhl zu, welcher sich nach kurzer Wartezeit mit einem "Pling" öffnet.

Mit seinem Körper drückt mich der Oberarzt gegen die Fahrstuhlwand und beginnt wieder mich gierig zu küssen.

Als wir oben angekommen sind hebt er mich, ohne den Kuss zu unterbrechen, an und trägt mich zu seiner Wohnungstür.

Doch bevor Niklas seinen Schlüssel in's Schoss stecken kann,wird die Tür von innen aufgerissen und eine Frau mittleren Alters blickt uns wütend entgegen.

"Was fällt dir ein! Ich warte hier den ganzen Abend auf dich und du kommst schon wieder mit irgendeinem X-beliebigen Betthäschen an."

Empört schaue ich die Frau an. Ich will schon zu einer Antwort ansetzten, als Niklas mir zuvorkommt.

" Erstens, wenn du dich nicht anmeldest, kannst du auch nicht erwarten mich zu Hause aufzufinden! Zweitens nenne sie nicht so und drittens, es geht dich garnichts an, mit wem ich wann meine Zeit verbringe."

"Junger Mann, du hast dich seit der Beerdigung deines Bruders nicht mehr bei uns gemeldet und du erwartest, dass man sich bei dir anmeldet? Wir haben uns Sorgen um dich gemacht!"

Ihr wütender Gesichtsausdruck wird etwas sorgenvoller.

"Ich brauchte Abstand! Ihr habt mich nie verstanden, alles was ich nach seinem Tod durchlebt habe, habe ich alleine überstanden. Und jetzt werde ich auch gut alleine zurechtkommen!"

Erstaunt sehe ich den nun etwas trauriger aussehenden Mann an, welcher mich mittlerweile auf dem Boden abgesetzt hat.

Ich lege meine Hand auf seinen Arm und flüstere leise, dass es mir sehr Leid für ihn tut.

Bevor er antworten kann grätscht die Frau, welche wohl seine Mutter ist, dazwischen und fährt mich böse an.

"Dich hat das garnichts anzugehen, du daher gelaufenes Flittchen."

Langsam platz mir der Kragen.

"Was fällt ihnen ein! Ich bin weder ein Flittchen noch ein Betthäschen. Sie haben nicht das Recht mich so hinunter zu machen, sie kennen mich nicht, also halten sie den Mund bevor sie so etwas von sich geben!"

Die wütende Frau lässt das natürlich nicht auf sich sitzen.

"Du ungezogenes Kind..."

Weiter kommt sie nicht, denn Niklas legt beschützend einen Arm um mich und unterbricht sie mit einer Aussage, welche mein Herz zum Stehen bringt.

" Wenn du meine Freundin noch einmal derartig beleidigst, werde ich kein Wort mehr mit dir reden."




doctor's passionWhere stories live. Discover now