Hoffnung und Verderben

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„Ich kriege dich.", rief Darian und ich flüchtete lachend voraus.

Dann wurden die Bäume weniger und ich hörte Stimmen.

Mitten in meiner Bewegung verharrte ich und konnte dadurch nicht verhindern, dass Darian von hinten nach mir schnappte und mich in eine innige Umarmung zog.

„Hab dich.", wisperte er an meinem Ohr und wohlige Schauer durchliefen mich.

Ich atmete tief durch, um nicht hier an Ort und Stelle über ihn herzufallen.

„Hörst du das?", fragte ich und blickte fragend zu ihm.

Er nickte. „Klar, wir sind gleich da."

„Kam mir gar nicht vor, als wären wir drei Stunden gewandert.", meinte ich und zog die Stirn kraus.

„Das liegt daran, dass du die ganze Zeit mit Darian am Flirten warst.", klärte Adam mich auf und zog uns weiter.

„Tschuldigung.", murmelte ich und seufzte.

Wenige Minuten später erblickte ich die ersten Häuser. Das war der Moment in dem Darian sich zu mir umdrehte und mich ernst anblickte.

„Zieh dir die Kapuze über die Haare. Und nimm sie auf keinen Fall ab. Egal was passiert auf, sorg dafür, dass niemand deine roten Haare sieht.

Ich nickte und tat wie mir geheißen. Darians Kleidung war mir eh zu viel zu groß, daher war es kein Problem mich darunter zu verstecken.

Sorgsam versuchte ich jedes einzelne Haar zu verstecken, aber so leicht war das gar nicht.

„Regel Nummer zwei.", fuhr er fort. „Egal was passiert: Bleib bei mir. Ich beschütze dich."

„WIR alle tuen das.", versicherte John und nickte mir zu.

„Regel Nummer drei: Suche keinen Augenkontakt." Er drehte mein Gesicht zu sich und sah mich eindringlich an. „Sieh keinem in die Augen. Fordere sie nicht heraus. Wir Vampire sind ein wenig anders als ihr."

„Immerhin riecht sie nicht mehr nach Mensch." Lucas zog eine Augenbraue in die Stirn.

„Also ich rieche sie immer noch wenn ich mich konzentriere.", warf Adam ein und sein Blick verfinsterte sich.

„Wir sind oft in der Menschenwelt unterwegs.", beruhigte John ihn. „Sie werden also wissen, warum wir ein wenig menschlich duften."

Okay, nun war ich definitiv beunruhigt.

Verflogen war die Leichtigkeit des Tages.

Und stattdessen legte sich die Angst wie eine kalte Hand um meinen Hals und erschwerte mir das Atmen.

„Wird schon schiefgehen.", murmelte ich und holte tief Luft.

Mit gesenktem Kopf tapste ich hinter Darian her, der nur knapp vor mir lief. Ich hatte meine Augen auf seine Schuhe gerichtet und spürte den Stoff seines Pullovers an meiner Stirn kratzen.

Also alles okay. Noch.

Dann wurden die Stimmen lauter. Fremde Stimmen.

Sie tuschelten laut und ich konnte Blicke auf mir brennen spüren.

So gerne würde ich aufblicken und herausfinden, wer mich so unverschämt anstarrte.

Aber ich durfte nicht.

So gut ich konnte, versuchte ich aus den Augenwinkeln etwas zu erkennen. Doch es war kaum möglich. So blieb mir nichts anderes als weiter auf Darians durchlatschte Stiefel zu schielen.

TeufelsherzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt