Marie

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„Darum geht es mir nicht im Geringsten.", knurrte Darian und verdrehte die Augen.

„Ich weiß und ich bedauere das sehr.", erwiderte Bastien. „Ihr könntet ein Vermögen mit ihr verdienen."

„ES REICHT!" Adams Faust knallte auf den Holztisch.

Die Gläser vibrierten und mein Löffel fiel mit einem lauten Klirren zu Boden.

„Kein Wort über Blutsklaven mehr aus Eurem Munde.", drohte er und ich zuckte zusammen.

Adams Augen leuchteten gefährlich.

„Sonst was?"

Als Bastien das fragte, wusste ich nicht ob er lebensmüde oder einfach nur ein totaler Psychopath war.

„Sonst habt ihr übermorgen des Königs Truppen hier und dann wird Euer hässlicher Kopf an der Dachrinne Eurer grässlichen Wirtschaft hängen." Bei Adams Drohung schluckte ich.

Also ich an Bastiens Stelle, hätte spätestens jetzt meine Klappe gehalten und wäre niemandem von uns mehr unter die Augen getreten.

„Ihr macht mir keine Angst.", gluckste der Vampir neben mir nur und machte eine wegwerfende Handbewegung.

Darian warf John einen ungläubigen Blick zu. Letzterer zuckte nur mit den Schultern.

„Lizabell, ich glaube es ist besser, wenn du dein Abendessen auf unserem Zimmer beendest. Wir haben hier nichts mehr zu bereden.", entschied Darian und zog mich hoch.

Dieses Mal beschwerte ich mich nicht, als er mich am Arm fasst und die Treppen hinaufführte.

Hauptsache weg von diesem grauenhaften Typ. Er bereitete mir Magenschmerzen.

Oben setzte ich mich vor mein Bett und wollte gerade anfangen aus meiner braunen Schüssel etwas zu essen, was verdächtig nach Reis mit Gemüse und Fleisch aussah, aber John nahm es mir aus der Hand, bevor der erste Löffel meine Lippen berühren konnte.

Fragend sah ich zu ihm auf.

Er hielt es sich unter die Nase und roch daran. „Riecht okay."

„Er wird mich schon nicht vergiften.", scherzte ich matt, aber keiner der anderen schien gerade in der Stimmung für Scherze zu sein.

„Der ist wahnsinnig. Dem traue ich alles zu.", meinte Lucas und atmete geräuschvoll aus.

John gab mir die Schüssel wieder und ich begann endlich zu essen. Und es tat so gut.

Fast schämte ich mich dafür, dass ich es so lecker fand, was von Marie zubereitet worden war. Doch ich hatte solchen Hunger...

Etwa eine dreiviertel Stunde später lag ich ihm Bett und blickte mit den Armen hinterm Kopf verschränkt aus dem Fenster.

Die Dunkelheit hatte uns eingeholt und am Himmel blinzelten vereinzelte Sterne. Es war eine klare, fast schon kalte, Nacht.

Darian und die anderen standen vor dem Haus. Genau unter meinem Fenster und versuchten zu besprechen, wie es weitergehen sollte, aber Bastien machte ihnen die ganze Situation nicht leicht.

Ungefähr alle vier Minuten konnte ich seine anstrengende Stimme durch das geöffnete Glas hören, wie er meine Begleiter fragte, ob er ihnen einen Rat geben dürfte, oder ob sie noch etwas bräuchten.

Es wäre beinahe lustig, wenn man mal davon absah, wie verrückt er war.

Ein Schmunzeln schlich sich auf meine Lippen, als ich draußen ein lautes „Wir haben NEIN gesagt!", hörte.

TeufelsherzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt