24|Planungen

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Erkan hatte in zwei Wochen Geburtstag!

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„Leute in zehn Tagen hat Erkan Geburtstag und wir müssen was planen! Der Alte wird fünfundzwanzig.", freute Lara sich und rieb ihre Hände aneinander,„Hat jemand Vorschläge?" Emin hörte auf zu trinken und hob seine Hand.

„Wieso planen wir was für seine Geburtstag und nicht für meinen?", fragte er. Lara sah ratlos umher und ich verschränkte meine Arme vor der Brust.

„Weil.. du erst im Oktober Geburtstag hast und wir hier im Juni sind.", antwortete sie selbstverständlich. Emin schmollte und lehnte sich zurück. Alina strich ihm tröstend über den Rücken.
Die letzten vier Tage vergingen recht gut.
Ich hatte alles aufgeholt und überlegte was ich Erkan schenken konnte.
Es war so schwer.
Was könnte man einem Fünfundzwanzigjährigem zum Geburtstag schenken?

„Wir könnten eine Party schmeißen.", kam es von Serdar und Lara verzog ihr Gesicht.

„Das machen wir immer..", meinte sie und ich nickte.

„Warte mal!", unterbrach Emin sie wieder,„Was bist du eigentlich so aufgeregt und planst das?" Sie sah selbstverständlich umher und winkelte ihre Arme an.

„Weil Erkan heiß ist?", stellte sie klar,„Außerdem ist er krass heiß." Ich sah sie irritiert an und Emin warf seine Wasserflasche auf sie. Sie fing sie auf und lachte.
Diese Frau lebte ganz offen ihre Anziehung zu diesem Mann aus. Konnte man ihr aber auch nicht verübeln, denn Erkan war ganz einfach heiß.

Emin winkte plötzlich jemandem zu und ich drehte mich um. Kenan ging mit Büchern in der Hand entlang und sah von ihm zu mir.
Die letzten Tage konnte ich es gut verarbeiten, dass wir nicht miteinander sprachen.
Erkans Geburtstag und die Aufgaben lenkten mich sehr gut ab.
Somit drehte ich mich auch wieder um und Emin legte seine Hände um den Mund um zu rufen:„Komm hier hin du Hund!"
Ich sah zu Alina, die mich anlächelte und schon saß er neben Serdar.
Ich hatte mit ihr nicht vernünftig über Baran geredet. Es ergab sich noch nicht, aber wenn es endlich passte, dann würde ich sie sehr wohl ausfragen.

„Kommt schon Leute!", hetzte Lara uns und tippte Kenan an,„Wir reden von Erkans Geburtstag. Fällt dir was ein?" Kenan lacht spöttisch auf.

„Ja.", antwortete er, doch Serdar stieß ihn an und er verstummte. Lara verdrehte die Augen. Ich tippte auf meine Unterlippe und dachte nach.
Was würde Erkan freuen?

„Ich weiß was!", fiel mir ein und ich sprang fast vom Stuhl auf,„Erkan wollte schon immer nach Amsterdam, aber irgendwie hat er es nie geschafft. Wir könnten doch alle gemeinsam dorthin fahren und in seinen Geburtstag reinfeiern." Alina kickten hastig.

„Oh mein Gott ja! Mein Bruder würde diese Idee lieben!", freute sie sich. Lara klatschte aufgeregt in ihre Hände.

„War ja klar, dass du das weißt.", murmelte Kenan und ich sah sofort zu ihm.

„Natürlich weiß ich das. Er ist schließlich wie ein Bruder für mich.", provozierte ich ihn und lehnte mich vor. Er rückte auf dem Stuhl auf und setzte sich gerade hin.

„Laber mich nicht voll!", fauchte er und wollte fortführen, doch Serdar und Emin sahen ihn mahnend an und er griff nach seiner Tasche,„Wie auch immer.. Euch dann viel Spaß." Er drehte um und wollte gehen, doch Lara zog sofort von hinten an seinem Oberteil und er stolperte zurück.

„Du kommst auch mit!", ermahnte sie ihn,„Wehe du meinst jetzt eine bescheuerte Aktion abzuziehen. Du kommst. Seren kommt. Alina kommt und Baran kommt. Ich scheiß auf eure Beziehungskrisen. Hättet ihr euch alle eben nach seinem Geburtstag getrennt."
Lara war so rücksichtsvoll, das war unglaublich. Ironie ließ grüßen.
Keiner von uns sagte was. Baran war grade mit Erkan und konnte nicht allzu viel dazu sagen.

„Keine Einwände? Gut. Seren wir schreiben dann noch wegen den Details.", sagte Lara und es klingelte. Wir alle räumten unsere Sachen zusammen und standen auf.

„Seren!", rief Lewis erschöpft und rannte auf mich zu. Ich drehte mich um und er umarmte mich sofort.
Ich legte überfordert meine Arme um ihn.

„Trag mich bitte.", sagte er und ließ all sein Gewicht auf mir ab. Ich knickte ein, doch er hielt sich auch sofort wieder.
Fluchend verdrehte ich meine Augen und landete sofort bei Kenan, der uns beide direkt ansah. Ich sah von ihm zu Lewis und zog ihn schnell mit zu unserer Vorlesung.

[...]

„Also Erkanim..", fing ich an und wir gingen ganz langsam den Flur entlang,„Ich finde einfach kein Geschenk deswegen kriegst du meine Liebe." Er lachte und schon grinste ich.
(mein Erkan..)

„Du brauchst mir doch nichts holen.", winkte er ab,„Hauptsache du bist an meiner Seite und ich weiß, dass ich auch jetzt auf dich zählen kann." Ich lächelte und legte meinen Arm um seine Hüfte. Er streckte seinen Arm um meine Schulter und wir gingen so weiter.

„Erkan du bist schon bald fünfundzwanzig. Hast du nicht vor irgendwas anderes zu machen außer dein Studium?", fragte ich. Er sah mich nichtswissend an.

„Was meinst du?", fragte er und wir gingen um die Kurve.

„Ich meine.. sowas wie Frau, Kinder.. eigenes Zuhause. Wieso ziehst du nicht aus?", fragte ich ihn und fixierte mich auf dieses Thema. Er zuckte lachend mit den Schultern.

„Ich bin Student. Woher soll ich das Geld für eine eigene Wohnung haben? Und dann auch die Zeit um für ein Haushalt zu sorgen?", fragte er und ich stimmte ihm lachend zu,„Außerdem bin ich noch nicht bereit Mamas Essen aufzugeben."
Damit beließen wir es für dieses Thema. Er wusste nichts von unserem Plan nach Amsterdam zu fahren.
Hoffentlich würde er sich freuen.

„Hast du ehrlich keinen Wunsch?", fragte ich und er schüttelte ahnungslos den Kopf.

„Materielles ist vergänglich.", sagte er ganz reif und ich sah ihn hochnäsig an.

„Dann bin ich dein Geburtstagsgeschenk. Du kannst das komplette Serenpaket in einer-..", sagte ich, eventuell etwas laut, während wir wieder um eine Kurve gingen.
Schon sah ich in die honigbraunen Augen und wir blieben stehen.
Sein Kiefermuskel zuckte und er sah von mir auf unsere Arme. Ich war zwar unsicher, doch ließ Erkan letztlich los.
Kenan sah von uns beiden ab und ging kopfschüttelnd weiter. Ich sah ihm hinterher.
Hatte er es gehört?
Verdammt er hatte es jetzt falsch interpretiert!

„Freundschaft ausnutzen.", beendete Erkan meinen Satz und ich zwang mich zu einem Lächeln. Er zwinkerte mir zu und ging einige Schritte rückwärts.

„Komm ich fahr dich. Baran ist schon vor einer Stunde weggefahren.", schlug er vor, was ich nicht ablehnte.

Irgendwie bin ich nicht so krass motiviert dazu zu schreiben.
Wie findet ihr die Idee mit Amsterdam?
Ich habe ehrlich auf Google Maps die Orte gesucht. 😂😂
Wie Seren wohl in Kenans Augen ist, nachdem er das auch noch sah und hörte? 🤔😬

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