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„Es gibt nur einen Menschen auf der Welt, der dich zutiefst verletzen kann und das ist der Mensch, den du in dein Herzen lässt.", flüsterte sie mit einem sanften Lächeln.

~

Alina saß bei ihm. Ich wollte Erkan nicht nach vorne lassen, genauso wenig Baran und Lara schlief weshalb Alina sich bereit erklärte sich zu ihm zu setzen, damit ich es nicht tat.
Ich legte mich neben Lara und mir fiel auf.
Lara war nicht so perfekt wie sie eigentlich schien, denn sie schnarchte.
Das aber innerlich und ihr Mund war zu.
Wenigstens eine Macke hatte sie, das erleichterte mich.

Der Wagen fuhr für eine Stunde nicht und es war schon zehn Uhr. Eigentlich sollten wir schon in Amsterdam sein, aber wir waren an der Grenze und kamen nicht weiter.
Weshalb wussten wir nicht. Da war Stau und fertig. Kein Grund weshalb es so war und wie lag es ging.

Irgendwann fuhr Kenan weiter und das nicht grade sanft weshalb Lara aufstand. Ich sah verwirrt aus dem Fenster.

„Sind wir da?", fragte Lara verschlafen und rieb sich ihr Auge.

„In Amsterdam? Nein.", antwortete ich und sah mich um,„An einer Raststätte? Ja." Sie streckte sich und sah auf ihr Telefon.

„Ich wusste doch, dass Kenan uns nicht dorthin bringt. Ich wette er wird uns alle umbringen und hinter dieser Raststätte unsere Überreste verbuddeln.", nuschelte sie. Angewidert und verwirrt drehte ich mich zu ihr.
Was war bloß los mit diesem Mädchen?

„Wovon hast du bitte geträumt?", fragte ich und sie zuckte mit den Schultern. Wir stiegen aus und Emin als auch Serdar tankten grade. Wir streckten uns und fingen an zu telefonieren und im Internet nachzusehen wie lange es noch dauerte bis sich dieser Stau löste.

„Serdar fahr du hier weiter. Ich bin mit Emin.", sagte Kenan entschieden und ging in den kleinen Laden.

„Es soll wohl in fünf Minuten weitergehen!", rief Erkan und er und Alina sahen vertieft in ihr Telefon,„Endlich!" Schaffte ich es in fünf Minuten auf die Toilette, denn ich musste ganz dringend. War doch egal ob ich es in fünf Minuten schaffte, dann sollten sie eben warten.

Ohne Bescheid zu geben ging ich schnell auf die Toiletten zu und erledigte mein Geschäft. Ich wusch meine Hände und sah endlos lange auf das Wasser, welches auf meine, bereits sauberen, Hände lief.

„Ich brauche dich nicht."

Scoret schüttelte ich den Kopf und drückte den Wasserhahn zu.
Und ich erst! Wer brauchte schon Kenan?
Wer war er denn, dass ich ihn so dringend bei mir brauchte? Wir hatten nicht allzu viel als Paar erlebt, also konnte ich ihn vergessen.
Ich nickte und redete es mir immer und immer wieder ein, doch es hatte nie ein Stückchen bewirkt.

Ich trocknete meine Hände und sah in den Spiegel um meine Haare zu glätten.
Meine Augen schweiften von meinen Haaren auf meinen Hals.
Auf die Kette.
Ohne groß darüber nachzudenken nahm ich sie ab und quetschte sie in meine Hosentasche.
Wenn er mein Armband nicht trug wieso sollte ich dann noch seine Kette tragen?
Außerdem konnte man sehen, dass er auch gut ohne mich auskam.
Die Sache zwischen uns war gelaufen.

Kenan und Seren?
Gab es nicht mehr.

Ich verließ die Toiletten und ging zurück, doch mir fiel auf, dass der Wohnwagen weg war. Panisch sah ich mich um. Wo waren die bitte? Sie wollten mich bloß reinlegen.
Als würden meine Freunde ohne mich weiterfahren.

„Ihr seid alle dumm! Alle von euch!", brüllte Kenan hinter mir und ich drehte mich sofort zu ihm,„Wie könnt ihr bitte alle einfach wegfahren? Ja toll. Ja." Ich sah nochmal umher.
Sie waren tatsächlich weg.
Kenan und ich waren alleine.

Er sah flüchtig auf und sein Blick verweilte auf mir. Die Falten in seiner Stirn verschwanden und er fuhr sich über sein Gesicht.

„Seren ist auch hier.", knurrte er hinein und ich ging langsam auf ihn zu,„Lüg doch nicht! Wenn das irgendein Trick ist um uns beide wieder-.." Er stoppte und verdrehte seine Augen.

„Halt deine Fresse Baran.", keifte er und ich fasste in meine Hosentaschen. Mein Telefon hatte ich im Wagen gelassen. Verdammt alles war dort und ich stand ohne jegliche Sachen irgendwo an einer Raststätte mit Kenan gemeinsam.

„Ja ist jetzt egal. Alter halt doch mal die Fresse und verpiss dich!", schrie er wutentbrannt hinein. Ich sah um uns und eine Familie mit zwei Kindern sah uns verstört an.

„Wir fahren einfach auch. Ja.. Wir treffen uns dann da.", knurrte er leise und legte auf.

Kenan

Ich legte auf und sah sie an.
Sofort sah ich auf ihren Hals.
Die Kette.
Sie trug die Kette nicht mehr. Seren hatte sie grade erst abgenommen, denn auf der Fahrt trug sie diese noch! Mein Kiefermuskel zuckte und ich versuchte meine Wut und Enttäuschung zu überspielen.

Wieso war sie so zu mir?
Was hatte ich ihr bloß getan, dass sie so auf mir rum trampelte? Meinen Blick wendete ich ab und kratzte meinen Bart.
Ich hatte keine Lust mehr darauf. Seitdem sie mich verlassen hatte bekam ich keinen Schlaf, weshalb ich so lustlos war. In Gedanken war ich bloß bei ihr.

Und während ich an sie dachte, genoss sie ihr Leben in vollen Zügen mit sonst wem!
Mit Erkan.
Den konnte ich kein Stück leiden, er war immer wieder in ihrer Nähe und das störte mich, obwohl ich es nicht wollte.
Diese Eifersucht brachte mich um! Ich wollte es nicht! Ich wollte es abstellen, aber es ging nicht. Es war als würde es mit jedem Tag nur zunehmen.

„Na los komm. Wir fahren hinterher.", fasste ich mich für einen kurzen Moment und wir gingen auf Emins Auto zu. Ich schloss auf und wir setzten uns hinein.

Ehrlich gesagt war ich auch erleichtert für diese Situation.
Unglaublich erleichtert sogar, aber das nur für diesen Moment.
Sobald wir in Amsterdam wären würde sie mit Erkan all ihre Zeit verbringen. Würde sie mit ihm schlafen? Das konnte und wollte ich nicht glauben!
Wieso sollte sie, wenn ihr erst vor Kurzem eine schreckliche Erfahrung in diesem Thema widerfuhr?
Aber diese ständige Anhänglichkeit, ihr Verhältnis, die Umarmungen, Küsse und dann noch diese Worte.
Diese Worte brachten mich beinahe dazu, dass ich alles vernichtete! Angefangen mit ihm.
Wieso sollte sie sowas sagen?

„Kenan.", ertönte ihre Stimme ganz sanft und sie legte ihre Hand auf meine. Sofort sah ich auf unsere Hände und dann zu ihr.

„Ich sage schon seit Stunden deinen Namen.", sprach sie in einer normalen Tonlage,„Alles okay?" Sie klang so distanziert. Ich wollte nicht, dass sie so mit mir sprach. Wir waren nicht fremd.
Ich nickte abwesend und steckte den Zündschlüssel ein somit zog sie auch wieder ihre Hand zurück, die ich unglaublich gerne festgehalten hätte.

„Alles okay.", murmelte ich und fuhr los.

Ein kleiner Einblick in Kenans Gefühle und Gedanken
Irgendwie finde ich, ist mein Schreibstil schlechter geworden und wenn ich es irgendwie retten will, wird es immer schlimmer Hahahaha ich kann irgendwie keine Nebensätze mehr bilden. Ist das normal?
Jetzt sind Kenan und Seren alleine.
..Komplett alleine..

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