38|die Eifersucht

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»Seren.«, weinte Lara,»Seren. Seren Alissa.. Alissa hat Selbstmord begangen!«

~

Sofort sah ich zu Kenan, der mich genauso schockiert ansah. Ich nahm kaum etwas war und ging diesen Satz immer und immer wieder in meinem Kopf durch.

»Alissa hat Selbstmord begangen!«

War ich schuld?

„W-Wie? Serdar wo ist sie?", fasste Kenan sich zuerst und rückte ein Stück näher an mich. Ich nahm seine Hand in meine und konnte nicht atmen. Es fühlte sich falsch an, wenn ich es tat. Ich war nicht schuld. War ich?
Wieso sie das tat war doch klar.

»Seren? Hey Seren ich bin's Alina.«, ertönte Alinas panische Stimme,„Bleib ruhig und gib auf keinen Fall dir oder Kenan die Schuld! Wir sind auf dem Weg ins Krankenhaus. Hast du mich verstanden? Weder du noch Kenan können was dafür okay? Okay?«

Ich ließ mein Telefon senken und schluckte.
Wegen uns. Weil ich ihr Kenan wegnahm.
Aber er gehörte ihr nicht!
Kenan sah ratlos umher und seufzte bestürzt aus.

„O-Okay fahrt ihr zu ihr?", fragte Kenan und nickte,„Tamam." Er legte auf und ich sah vor mich.
(Okay.)

Sie wollte ihr Leben beenden, weil sie Kenan nicht bekam. Würde ich das tun? Mein Leben aufgeben, weil ich es nicht mit Kenan teilen würde? Nein.
Bedeutete das, dass sie Kenan mehr liebte als ich? Sie tat es schließlich.
Meine Augen füllten sich mit Tränen und Kenan legte seine Hand auf meine Wange.

„Seren.", flüsterte er und legte seine Stirn an meiner Schläfe ab,„Sie ist nicht.. tot. Red dir jetzt bloß nichts ein. Sie werden Alissa zurück ins Leben holen und wir tragen keine Schuld daran. Denk das bloß nicht." Ich sah ihn nicht an, sondern starr auf einen Punkt an der gegenüberliegenden Wand.

Sie liebte ihn wirklich.

„Geh zu ihr.", zitterte meine Stimme. Er ließ mich los und ich drehte meinen Kopf zu ihm. Kenan sah mich verwundert an und ich schluckte alles hinunter.

„Ehrlich Kenan.", sagte ich und fasste mich,„Wir alle wissen, dass sie das getan hat, weil sie dich will. Sei bitte jetzt dort, wenn sie so etwas durchmacht. Wenigstens, dass sie weiß.. ach keine Ahnung. Geh für uns beide hin. Mich wird sie bestimmt nicht sehen wollen, wenn sie aufwacht." Er sah mich unsicher an, doch ich nickte ihm zu und wir standen auf.

„Na los geh.", flüsterte ich und er griff nach seinem Telefon. Schnell zog er meinen Kopf näher und drückte mir einen langen Kuss auf die Stirn. Ich schloss meine Augen und hielt seine Hände fest, die mich langsam losließen und er ging.
Ich atmete tief durch und sah zur offen stehenden Tür.

Nicht nachgeben.

[...]

Passend zu der lauten Musik nickte ich mit dem Kopf und sah hoch zur Decke.
Es war mittlerweile Nacht und ich lag auf meinem Bett.
Alissa lag im Krankenhaus, ihr ging es gut.

Wut überkam mich.
Dieses bescheuerte Miststück!
Weil sie meinen Freund nicht bekam wollte sie sich ihr Leben nehmen. Sie tat mir leid, als ich die Nachricht hörte, jetzt immer noch, aber gleichzeitig wurde ich wütend.
Je mehr ich nachdachte desto wutentbrannter wurde ich.

Kenan und Alissa.
Kenan und Alissa.

Sie hatte doch gar kein Recht dazu!
Kenan liebte mich und ich ihn. Weil ihre Liebe unerwidert blieb wollte sie sterben? Wie konnte sie sich das antun, wenn Kenan niemals ihr gehörte?
Da ging mir auch wieder ein Licht auf.
Woher wusste ich denn überhaupt, dass er nie ihr gehörte?
-Ich wusste es nicht.
Ich sah sie immer als eine unwichtige Schwärmerin von ihm, aber was war, wenn sie doch eine Bindung zueinander hatten?
Ja, was dann?

Ich atmete tief durch und das Lied wiederholte sich. Hatten sie eine gemeinsame Vergangenheit? Waren sie ein Paar? Verliebte? Verlobte? Ich zerbrach mir so sehr den Kopf, dass ich mir sogar ein Kind einbildete!
Diese Gedanken wollte ich nicht, aber es machte mich verrückt zu wissen, dass sie ihn so sehr liebte!
Ich steigerte mich viel zu sehr hinein.

Sie konnte ihn nicht mehr lieben als ich!
Weil sie sich ihr Leben nehmen würde und ich nicht liebte sie ihn mehr?
War es so?
Konnte es so sein?

Genervt rieb ich mir mein Gesicht.
Kenan hatte mich nicht angerufen oder mir geschrieben. Laut Alina gingen alle vor zwei Stunden außer Kenan und Serdar.
Serdar war ihr Kindheitsfreund, er würde noch Stunden bei ihr bleiben, doch Kenan hätte doch langsam mal nachhause fahren können.
Bloß weil ich ihm sagte er solle gehen, hieß es nicht er solle dort übernachten!

Deprimiert prustete ich aus und schüttelte den Kopf.
Ich wollte nicht so sein.
So eifersüchtig und gemein.
Das war nicht ich.
So war ich doch sonst nicht.

Mein Telefon piepte auf und sofort setzte ich mich auf. Ich strich meine Haare zurück und öffnete die Nachricht. Enttäuscht ließ ich die Schulter sinken.
Das war alles was er sagte?

»Liebe dich. Gute Nacht. -Kenan«

Alissa is alive
Dieses Mädchen wird diese Geschichte nicht verlassen
Könnt ihr Serens Eifersucht nachvollziehen?🌚
Ich habe heute am Gymnasium hospitiert und meine Lehrerin verarscht mich von vorne bis hinten.
Die sind fast so schlimm wie wir und wir sind die Definierung von schlimm haha
War natürlich in den ersten beiden Stunden in Spanisch 😏😏

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