49|„Du findest nichts besseres als mich."

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„Geht es dir gut?", fragte Kenan besorgt und strich meine Haare zurück. Ich nickte und Alissa ging, rannte schon förmlich, in die Universität.
Ich sah zu Serdar, der uns gezwungen anlächelte und hinter ihr her rannte.

~

Kenan zog sein Oberteil aus und ich sah an ihm runter. Das konnte doch nicht wahr sein. Ich schluckte und er legte sich auf sein Bett während ich wie angewurzelt dastand und auf seinen muskulösen Körper sah. Er lag auf dem Rücken und winkelte seine Arme an um sich abzustützen.

„Na los komm jetzt! Wir haben im Auto gewettet und du hast verloren.", sagte er und ich fasste mich. Langsam zog ich meine Jacke aus und legte sie auf meine Tasche, die neben dem Nachttisch lag. Ich ging auf sein Bett zu und kniete mich auf das Bett.

„Aber wieso musst du dein Oberteil ausziehen?", fragte ich und zeigte ihm mit dem Finger, dass er sich umdrehen sollte,„Umdrehen." Er drehte sich auf den Bauch und ich setzte mich auf ihn.

„Stört es dich oder was?", fragte er verständnislos und ich zog meine Ärmel hoch. Ich hob meine Unterlippe hervor und fing an ihn zu massieren.

„Ne-in.", zögerte ich und massierte über seinen Rücken entlang. Selbst sein Rücken war zu viel für mich. Das hielt ich nicht aus, ehrlich. Bitte jemand musste mich hier rausholen oder ich starb an einem Herzinfarkt.

„Ist klar.", glaubte er mir kein Wort und atmete tief durch,„Schön dich bei mir zu haben." Ich lächelte und nahm es als ein wunderschönes Kompliment auf, doch er konnte es nicht dabei belassen und fügte hinzu:„Echt praktisch, denn du kannst wirklich gut massieren. Das kriege ich sogar gratis." Ich schlug ihm auf den Rücken und er zuckte kurz hoch.

„Ich verlange gleich fünf Euro pro Minute, wenn du weiterredest.", ermahnte ich ihn und schon schwieg er,„Wow." Ich lehnte mich etwas vor und übte mehr Druck aus.
Er schien zufrieden zu sein.
Stolz sah ich vor mich, denn ich konnte gut massieren.

„Soll ich dich etwa bezahlen?", hakte er nach und ich machte unbewusst immer weiter während ich mich auf eine Diskussion einließ.

„Nein. Bin ich eine Escort Dame?", fragte ich und er grinste auf, doch ich schlug ihm auf den Kopf.

„Eben.", beendete er es schnell, denn er merkte, dass es eine falsche Richtung annahm. Ich setzte mich lockerere hin und er prustete aus, um zu deuten, dass ich schwer war, doch ich drückte mehr zu und er zischte auf.

„Wehe du sagst jetzt etwas.", ermahnte ich ihn und er lachte.

„Ich wollte nur sagen, dass ich dich lieb habe.", machte er sich über mich lustig und ich verdrehte meine Augen.
Ganze fünf Minuten massierte ich ihn ununterbrochen und meine Finger taten weh.

„Kenan bitte massier du mich doch auch.", flehte ich erschöpft,„Bitte.. mein toller Freund, mein Schatz, mein Prinz, mein-.."

„Nein."

Ich stürzte zusammen und legte mich erschöpft auf seinen nackten Rücken. Er seufzte und legte seine Hände um meinen Oberschenkel. Verwirrt sah ich zu ihm und mit einem Mal rollte er sich auf den Rücken, dass er über mir lag. Ich prustete nun aus und macht riesige Augen.

„Geh runter! Hilfe ich sterbe!", brachte ich krächzend hinaus und er stand auf, doch schlug mir spielerisch auf den Arm.

„Übertreib doch.", sagte er und fuhr sich durch seine Haare und richtete sie. Ich setzte mich auf und wuschelte ihm durch die Haare, weshalb er mich genervt wegdrückte und seine Haare in sein Gesicht hingen.

„Boah Seren!", regte er sich auf und versuchte seine Haare zu richten. Ich lachte ihn aus und er stützte sich über mich und ich sah in seine Augen.

„Findest du das etwa lustig?", fragte er nach und wuschelte mir durch die Haare.

„Kenan hör auf!", rief ich lachend und er hörte auf,„Meine Haare sind nicht wie deine! Sie verknoten sich man.." Er setzte sich wieder auf und zog sich seinen Sweater an.

Ich stand vom Bett auf und richtete meine Haare. Während er versuchte seine Haare irgendwie ordentlicher zu machen sah ich umher und mir fiel wieder Koray ein.
Sofort sah zu ihm und er sah zu mir auf.

„Unternimm was mit Koray.", sagte ich direkt und er stand auf.

„Wieso?", fragte er und kam auf mich zu, doch ich drehte um und öffnete die Zimmertür. Niemand war hier, außer Lisa, die Haushaltshilfe.
Ich ging die Treppen runter und stieß dabei gegen einen Stapel Papiere.

„Weil Koray dein Bruder ist? Muss es einen Grund haben?", fragte ich und hob alles auf,„Du solltest eine gute Bindung zu deinem kleinen Bruder haben schließlich-.. Äh.. Kenan was ist das?" Ich sah mir die Papiere an und sah zu Kenan, der nichtswissend auf die Zettel sah.

„Von der Firma paar Sachen.", winkte er ab. Ich sah auf die letzte Zeile, die eine Unterschrift von ihm benötigte, doch keine war. Ich sah wieder in die erste Zeile.
Es waren die Papiere, dass er die Rechte der Firma bekam sobald er sie übernahm.
Das Einkommen stand ebenfalls darauf. Sofort riss ich meine Augen auf und sah auf die Zahlen.
Schnell sah ich zu Kenan, der ebenfalls zu den Papieren in meiner Hand sah, dennoch kein Stück Begeisterung, Trauer oder sonstiges.

„Du bist mega reich!", fasste ich auf und sah die Zahlen wieder an,„Sobald du die Firma übernimmst, heirate mich bitte und überlass mir all das." Er schnipste gegen meine Stirn und ging weiter.

„Wenn ich arbeite, trenne ich mich von dir und suche mir was ernstes!", rief er und ich legte die Papiere zurück. Arsch! Ich eilte ihm hinterher und sah mich um.
Ich hatte mich noch nie im Haus bewegt außerhalb von seinem Zimmer und der Küche. Mehr hatte ich auch nicht für Nötig gehalten.

„Du findest nichts besseres als mich.", sagte ich und bleib in einem Wohnzimmer mit Klavier stehen,„Wer von euch spielt?" Er sah zum Klavier und ich setzte mich davor.

„Niemand. Meine Tante spielt immer was, wenn sie hier ist und meine Cousine mittlerweile auch.", erzählte er und lehnte sich dagegen,„Du wirst sie bestimmt noch kennenlernen." Ich sah zu ihm auf und lächelte.
Er sprach davon, dass ich mehr von seiner Familie wusste. Je mehr Verwandte von ihm mich kannten desto ernster wurde es oder verstand ich das falsch?

Ich sah auf die Tasten und klimperte herum. Kenan sah mir begeistert zu wie ich eine kurze Melodie spielte und mich um eine Taste vertippte.

„Ich wusste gar nicht, dass du spielen kannst.", gestand er beeindruckt und ich sah zu ihm auf.

„Als ich noch jünger war hatte ich Unterricht.", erzählte ich und er lächelte mich sanft an, was ich erwiderte.

„Es ist so schön immer mehr von dir zu erfahren.", flüsterte er und stützte seine Arme am Klavier ab.

Ein friedliches Kapitel?
Eigentlich sollte hier etwas passieren, aber ich habe es jetzt auf das nächste verschoben, denn ich wollte mindestens ein Kapitel, in dem Nichts passiert hahaha
3/6

ALL I WANTWhere stories live. Discover now