48|alles gut in der Beziehung

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Wieso waren unsere Familien bloß so?
Wir verziehen und liebten uns, doch sie lernten das Verzeihen wohl nicht.

~

„Interessiert mich doch nicht!", schrie ich und schupste Kenan von mir um weiter zu gehen, doch er zog mich am Arm zurück und schupste mich gegen die Wand.

„Hör auf wegzugehen!", schrie er und sah mich wütend an,„Ich rede mit dir, hör mir gefälligst zu!" Ich wollte wieder gehen, doch er trat einen Schritt näher, dass er genau vor mir stand und zu mir runter sah. Enttäuscht von meiner Schwäche versuchte ich ihn von mir zu schupsen, doch er blieb auf dem selben Fleck stehen.

„Will ich nicht!", fauchte ich und sah an die Seite,„Lass mich jetzt gehen du Arsch! Ich habe keine Lust auf dich." Er packte grob um mein Kiefer und zog meinen Kopf hoch, dass ich auf Zehenspitzen stand und er meinen Kopf gegen die Wand drückte.
Schmerzerfüllt kniff ich meine Augen zusammen und griff um seine Hand. Unsere Streitereien nahmen von Tag zu Tag zu.
Ich wurde ausfallender und er gewalttätiger.

„Pass auf wie du redest Seren.", ermahnte er mich,„Schließlich bist du hier die Schuldige!" Wütend zog ich an seiner Hand und bekam sie los, doch auch nur, weil er losließ.

„Die Schuldige?", schrie ich ihn an und schupste ihn,„Ich habe nichts getan! Nick hat mich bloß nach den Aufgaben gefragt und natürlich musstest du sonst was darin interpretieren!" Wütend schlug er hinter mich auf die Wand.

„Lüg doch nicht!", brüllte er und sah mich wutentbrannt an, als wäre ich sein größter Feind,„Stehen die Aufgaben auf deinen Lippen oder wieso sieht er durchgehend dorthin? Hast du sie hinter dem Rücken, dass er dich umarmt?" Studenten gingen an uns vorbei und sahen uns tuschelnd an, weshalb Kenan mich am Arm zog und in die nächstbeste Ecke schupste. Entsetzt sah ich ihn an und ging auf ihn zu um ihm einen Schlag zu verpassen. Sein Gesicht flog an die Seite und mit glasigen Augen sah ich ihn an.

Wieso war er so aggressiv und ekelhaft? Schon seit drei Tagen stritten wir ununterbrochen, das nervte! Ohne das wir ein Problem lösten kam ein weiteres auf uns zu, in diesem Fall Nick. Ein Student aus meinen Seminaren, der mich bloß nach den Notizen fragte und mich zum Dank in eine zwei Sekunden Umarmung zog, die wir auch sofort lösten, aber natürlich sah Kenan, der sowieso schon wütend auf mich war, weil ich eine Stunde zu spät zu unserer Verabredung ging, bloß die Umarmung und schlug Nick ins Gesicht, dafür schrie ich ihn an und er zog mich in einen Teil des Flures, der kaum benutzt wurde, um sich mit mir zu streiten.
Natürlich passierte das dann auch.

„Ich habe ehrlich keine Lust dir zuzuhören. Lass mich in Ruhe.", fauchte ich und wollte an ihn vorbei, doch er griff nach meinem Arm und drückte. Sofort sah ich zu ihm und er sah mich ruhig an.

„Keiner wird dich anfassen ist das klar? Wenn nicht, dann weißt du es jetzt. Ich teile nicht, mit niemandem.", sprach er wie eine Drohung aus und sah mich giftig an,„Sehe ich noch einen Jungen um dich, der nicht mit dir verwandt ist oder den ich kenne, ist er tot." Sofort zog ich meinen Arm aus seinem Griff und sah abwechselnd in seine, dunklen schon schwarz verfärbten Augen.

„Du kannst mich mal.", zischte ich und ging an ihn vorbei. Wütend stampfte ich vor und atmete tief durch. Du liebst ihn. Du liest ihn, redete ich mir ein und versuchte mich damit zu sänftigen.
Es war bloß eine Phase.
Die würde vorbeigehen.

„Warte am Eingang auf mich!", rief er und ich blieb stehen. Verwirrt drehte ich mich um und er sah mich immer noch wütend an.

„Wieso sollte ich?", rief ich zu ihm rüber. Er sah mich irritiert an.

„Weil wir doch zu mir gehen.", stellte er klar, dass es immer noch stand. Ich sah um mich und zeigte zwischen ihm und mir her.
Ich sollte trotz unseres Streits zu ihm?

„Kenan wir haben grade gestritten.", stellte ich klar und er zuckte mit den Schultern.

„Na und? Tun wir immer. Warte auf mich! Wehe du stehst nicht am Eingang.", drohte er mir und hob seinen Zeigefinger,„Viel Spaß, liebe dich." Er drehte um und ging. Verdutzt stand ich dort und sah ihm hinterher.
Kenan wusste, glaubte ich, nicht wie ein Streit funktionierte. Belustigt schüttelte ich den Kopf.

„Ich liebe dich auch!", rief ich über den Flur und er verschwand vollkommen. Ich drehte auch um und ging zu meiner Vorlesung.

[...]

„Du scheiß Penner..", knurrte ich leise und sah auf mein Telefon. Es waren schon zehn Minuten vergangen seitdem sein Seminar vorbei war und er war noch immer nicht hier. Stattdessen stand ich am Eingang und wartete auf ihn.
Wehe er kam nicht!

Mein Blick schweifte nach rechts zum Hof und plötzlich sah ich Alissa am Treppenaufgang stehen. Sofort stützte ich mich vom Geländer ab. Sie stand unten, ich oben.
Auch sie hatte mich bemerkt und wir sahen uns stumm an.
In ihrer Hand befanden sich Ordner, die sie bestimmt abgeben sollte, denn sie hatte eigentlich frei, wegen allem was passiert war.

„A-Alissa.", fing ich an und strich meine Haare schnell zurück,„Schön, dass es dir besser geht." Sie blieb noch eine Weile in der Starre, doch löste sich auch und schüttelte spöttisch lachend den Kopf.

„Ganz sicher freut es dich.", murmelte sie und ging die Treppen hoch. Sie wollte an mir vorbei, doch ich stellte mich vor sie und wir sahen uns sofort in die Augen.

„Was ist dein Problem mit mir?", fragte ich und versuchte nicht ausfallend zu werden,„Ich habe dir gar nichts getan." Entsetzt sah sie mich an.

„Nichts getan?", hakte sie empört nach,„Es ist ja nicht einmal etwas geblieben, was du nicht getan hast! Jetzt gehört Kenan dir. Herzlichen Glückwunsch!" Ich sagte nichts und sie kam einen Schritt auf mich zu.

„Wir werden sehen wie lange euer Glück halten wird.", drohte sie und kam dabei einen Schritt näher. Ich selbst machte ebenfalls diesen Schritt.

„Sehr lange, da brauchst du dir keine Sorgen machen.", versprach ich ihr und ballte Fäuste, doch versteckte diese in meiner Jackentasche,„Schließlich liebt Kenan mich und ich ihn. Für andere ist da kein Platz." Sie baute sich auf und ich hörte ihre Nägel am Ordner kratzen.

„Ja alter ich muss zu-..", ertönte Kenans Stimme und sofort sahen wir beide zum Eingang, durch den Kenan und Serdar kamen, beide doch stehen blieben als sie uns sahen.
Sofort kam Kenan auf mich zu und Serdar stellte sich neben Alissa.

„Wieso bist du hier?", fragte er gereizt, doch sie sah uns beide bloß an.

„Geht es dir gut?", fragte Kenan besorgt und strich meine Haare zurück. Ich nickte und Alissa ging, rannte schon förmlich, in die Universität.
Ich sah zu Serdar, der uns gezwungen anlächelte und hinter ihr her rannte.

Sorry Leute, dass jetzt so ein großer Zwischenraum kam. 2 Stunden genau, upsi haha
Kenan und Seren fighten schon los und Alissa kommt langsam bäck
2/6

ALL I WANTWhere stories live. Discover now