Kapitel 13

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Sofort bin ich angespannt und nicke ernst. "Ich hoffe, sie haben bei Schrödingers Training gut aufgepasst! Ein zweites mal entkommen, wird es bei ihm nicht geben!" sagt er und ich nicke wieder. "Jawohl Major!" ich fange an dämonisch zu grinsen und eine gewisse vorfreude breitet sich in meinem gesamten Körper aus. "Ich werde heute nicht versagen oder ich werde getötet! Ein dazwischen gibt es nicht mehr! Und ich werde ihm sein beschissenes grinsen aus dem Gesicht schießen!" zische ich siegessicher und sehe dann mit einem irren Blick zu dem Major, der mir zufrieden grinsend zurück nickt. "Das will ich hoffen Z! Weitere Anweisungen werden wir ihnen auf ihr Handy schicken!" Mein grinsen wird breiter. "Ich freue mich schon!"

Oh wie ich mich noch täuschen werde... War ich da eigentlich dumm oder Naiv? Ich weiß es nicht mehr...

Der Bildschirm schaltet wieder auf die Serie um, als der Major sich abgeschalten hat und ich stehe auf. "Na komm! Heute geht's endlich los!" sage ich hochmotiviert und schon vibriert mein Handy. Ich nehme es raus und lese mir die Nachricht von unbekannt durch. Ich fange an zu lachen und gehe in mein Zimmer. In der nachricht stand, dass ich nämlich in der Stadt meinen Standort habe und ich Alucard auch in der Stadt umbringen soll! Und ich liebe es, in der Stadt Leute umzubringen! Mehr möglichkeiten zum verstecken und man wird nicht so leicht entdeckt. Das sterberisiko sinkt also bei diesen Ortsgegebenheiten und ich ziehe mich komplett schwarz an. Schwarzer langer Pulli, schwarze lange hose, schwarze socken und schwarze matte schuhe, damit auch wirklich nichts glänzendes auf meinen Standort hinweisen könnte. Dazu noch schwarze Halbhandschuhe, da ich den kleinen Druckpunkt spüren will, der mir anzeigt, dass ich nur noch einen minimalsten Kraftaufwand brauche, um die Kugel abzuschießen!

Als ich wieder in das Wohnzimmer trete, sieht mich Schrödinger ein wenig besorgt an. "Aber ich komme mit!" meint er und ich seufze. "Ich werde nichts aufregendes machen. Ich werde mich nur konzentrieren, zwei Schuss abgeben und dann wieder alles einpacken und verschwinden!" erkläre ich und er steht auf. "Ich komm mit!" wiederholt er seine Worte und ich verdrehe die Augen. "Wenn's sein muss... Aber wehe du lenkst mich ab!" antworte ich und er nickt ernst. Schon klingelt es an der Türe und wir gehen zur Wohnungstüre.

Die Fahrt zu dem Bürokomplex, auf dessen Dach ich heute liegen werde, ist lang und still. Ich habe meine Augen geschlossen und versuche, nichts an mich heran zu lassen. Schrödinger hingegen sieht mich immer wieder seitlich an und legt letztenendes wieder seinen Kopf auf meinen Schoß. Verwirrt blicke ich zu ihm hinunter. "Was ist?" frage ich und er sieht zu mir hoch. "Wehe, wenn du dich töten lässt..." brummt er und ich streiche ihm lächelnd eine Strähne aus seinem Gesicht. "Keine sorge kleiner... Das Glück ist mit den dummen!" Zwar scheint er nicht ganz überzeugt zu sein, lässt es aber bleiben, irgend einen verblödeten Kommentar von sich zu geben.

Wir betreten nach dem anhalten und aussteigen das Hochhaus und fahren in das oberste Stockwerk, von dem aus man nur noch die Treppe hochsteigen muss, um auf das Dach zu kommen. Oben ist es ziemlich windig und kalt. Doch mir ist das egal, denn ich habe mich nun soweit, dass ich mich nur noch auf mein Ziel konzentriere. Das andere, wie kälte, hunger, durst oder andere bedürfnisse sind jetzt komplett abgeschaltet. Langsam gehe ich zu dem Gewehr und lege mich auf den kalten Steinboden. Kurz sehe ich auf die Uhr meines Handy's. Halb 10... Um 10 sollten sie hier aufkreuzen. Zumindestens laut Nachricht! Dennoch setze ich mir meine Maske auf und blicke durch das Zielfernrohr.

Ich sehe mich ein wenig um und fange dann an, für jede möglichkeit berechnungen zu machen. Sei es für den durchschlag von zwei Fenstern, wenn es an einer Ecke sein muss, die möglichkeit eines sauberen und unkomplizierten Schusses ohne Hinderniss, die Option mit nur einem Fenster und so weiter. "Schrödinger. Leg dich hin. Du bist zu auffällig, wenn du so rumstehst." sage ich und spüre, wie er sich auf mich legt. "Woanders." knurre ich, lasse meinen Blick aber nicht von dem Ort, an dem ich diese Kugeln am besten in mein Ziel reinballern könnte. Zur sicherheit sehe ich noch einmal in der Kammer nach. Eine der silbernen Kugeln wartet schon darauf, abgeschossen zu werden. Und zwei weitere liegen neben mir. Grinsend stelle ich fest, dass mir der Major wohl einen Fehlschuss erlaubt!

Dann blicke ich wieder durch das Zielfernrohr und erblicke Lady Integra. Alucard geht neben ihr her. Ich sehe kurz auf meine Uhr und grinse. "Auf die Minute!" sage ich zufrieden und mache mich bereit. Ich habe nämlich nur eine kurze Spanne Zeit, in der ich die Schüsse abgeben kann, bevor sie wieder hinter weiteren Hochhäusern verschwinden. Ich atme tief ein und lasse die Luft langsam raus. So verlangsame ich meinen Herzschlag und kann sicher sein, dass dieser den schuss nicht verzieht! Ich ziele laut meinen berechnungen ein wenig seitlich und höher als mein Ziel, sein Herz, ist und drücke ab.

Der knall ertönt und ich schmeiße die Kugel sofort aus. Dann stecke ich die nächste der silbernen Kugeln in das Fach und sehe wieder durch das Fernrohr. Ich sehe, dass Alucard etwas verdutzt auf seine Brust blickt, an der sich ein roter Fleck im richtigen Sektor ausbreitet. Wieder ziele ich sorgfältig und drücke ab. Doch diesmal blicke ich weiter durch das Rohr und beobachte, wie sich die Kugel in seinen Kopf bohrt! Zufrieden grinse ich und warte, bis er in sich zusammensinkt. Ein glücksgefühl breitet sich aus und wird noch durch den Fakt verstärkt, dass kein anderer das geschafft hat und getötet wurde! Doch die ernüchterung kommt schnell als ich bemerke, dass er nicht auf den Boden fällt, wie es eine nun tote Person eigentlich tun sollte! "Komm schon..." murmle ich und sehe mit gerunzelter Stirn, wie er eine Zeit lang einfach nur so dasteht, bevor er sich wieder anfängt zu bewegen! Erschrocken zucke ich zusammen und reisse meine Augen auf! Aus Alucard werden die Kugeln einfach wieder hinausgeschleust und das Blut, dass er verloren hat, wird in seinen Körper zurückgesaugt! Dann hebt er eine Pistole. Es ist die Kaliber 454. Dann formt er Worte mit seinem Mund und augenblicklich weiß ich, dass ich einen großen Fehler gemacht habe.

"Durch Kimme und Korn."

AlucardTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang