1

8.1K 169 30
                                    

"Ist es okay, wenn ich zu Jimin gehe?", fragte Leona ihre Schwester und drehte sich schon langsam zu ihrem Freund an der Tür um, weil sie wusste, dass Lejana die Frage bejahen wird. "Klar, geh ruhig." 

Mit einem strahlenden Lächeln ging Leona zu ihrem Freund und verbrachte nun mit ihm die restliche Pause, so wie sie es eigentlich immer tat. Ihre Schwester hingehen, blieb auf ihrem Platz sitzen und überlegte, was sie diese Pause tun sollte. Hausaufgaben, zeichnen, aus dem Fenster gucken oder einfach nur die Wand anstarren? Das klang für sie alles sehr verlockend.

Ihr Blick wanderte zum Fenster und sie beobachtete die Menschen draußen. Bei der Tischtennisplatte standen ein paar der Freunde von Jimin, Taehyung und Jungkook, ihren drei Klassenkameraden. Ihre vier Freunde sahen von weitem eigentlich echt nett aus, und das waren sie bestimmt auch, aber irgendwas fand Lejana schon immer komisch an ihnen. Nicht nur, weil sie nicht wie die meisten hier, schwarze Haare hatten, sondern auch weil sie eine geschlossene Clique waren und niemanden in ihre Mitte ließen.

Durch Jimin kam Leona aber doch irgendwie zu denen und sie verstand sich sogar gut mit ihnen. Lejana bewunderte ihre Schwester dafür. Denn sie selber hätte sich nicht einmal getraut, einen der Jungs anzusprechen. Besonders weil die vier Jungs eine Klasse über ihnen waren.

Auf einmal bemerkte Lejana, wie ihre Schwester und die restlichen drei Mitglieder zu den anderen kamen und sie sich freudig unterhielten. Sie seufzte. Leona war schon immer die selbstbewusstere der beiden gewesen. Und das war wahrscheinlich auch der Grund, warum sie in einer tollen Beziehung war und sie selber nicht.

Selbst wenn sie ihre leichte Schüchternheit überwinden könnte, wen wünschte sie sich als Freund? Sie fand hier eigentlich niemanden so richtig interessant. Zumindest nicht auf diese Weise.

Leona erzählte ihr mal, dass Jungkook ganz gut zu ihr passen würde. Jedoch könnte sie sich nie etwas mit ihm vorstellen. Und als Leona dann noch versucht hatte, ihr den nächsten von Jimins Freunden anzudrehen, stoppte sie sie und widmete sich wieder ihrer Zeichnung zu.

"Lejana?", sagte eine Person vor ihr ihren Namen und sie sah kurz erschrocken zu dieser hoch. Es war ihre Klassenlehrerin Frau Choi. "Weißt du, wo deine Schwester ist? Sie hatte mich nach ihrem Test gefragt und nun ist sie nicht einmal hier."

Da sie wusste, wo ihre Schwester sich befand, nickte sie brav und fragte anschließend, ob sie sie holen soll, weil die Pause immerhin noch 10 Minuten ging. "Das wäre wirklich toll von dir. Danke." Frau Choi lächelte ihr kurz zu und schon machte sich Lejana auf den Weg nach draußen.

Als sie zu der lachenden Achtergruppe kam, fühlte sie sich etwas unwohl. Für sie waren das ja praktisch Fremde. Doch auch als die Gruppe bei ihrem Anblick aufhörte zu lachen, machte es das Gefühl des Unwohlseins nicht weg. Es verstärkte es nur noch mehr.

"Hi, Lejana, was machst du denn hier?", fragte Leona und löste sich aus der halben Umarmung ihres Freundes. Die Angesprochene sah einmal durch die Runde, bevor sie antwortete. Wobei ihr Blick bei dem Jungen mit den blass-blond gefärbten Haaren hängen blieb, der seinen Kopf leicht schief gelegt hatte und dazu ganz leicht zu schmunzeln schien.

Zwischen ihr und Yoongi vergingen nur wenige Sekunden Blickkontakt, aber diese reichten aus, um Lejana irgendwie aus der Fassung zu bringen. Doch ihre Schwester fragte erneut, was sie denn hier mache und endlich antwortete die Jüngere der beiden Zwillingsschwestern.

"Ach ja, Frau Choi wollte, dass ich dich hole. Wegen deines Tests oder so", antwortete sie und für einen kurzen Moment huschte ihr Blick zu Yoongi, der sie immer noch mit demselben Blick ansah. Lejana wusste nicht ganz wieso, aber dieser Anblick eines Jungen, der sie so ansah, verbreitete seltsame Unsicherheit in ihr. Denn so hatte ein Junge sie noch nie angesehen.

"Stimmt, mein Test", sagte Leona, drehte sich zu Jimin um, gab ihm einen Kuss auf die Wange und nickte ihrer Schwester dann zu. "Dann gehen wir mal. Hoffentlich habe ich keine Vier. Zu Hause wird das wohl nicht so gut ankommen."

Auch sie nickte und beide gingen zurück in das Klassenzimmer. Während Lejana sich wieder an ihren Platz setzte und aus dem Fenster schaute, holte Leona ihren Test ab.

Dabei sah sie wieder zu den sieben Jungs, die an der Tischtennisplatte standen und gerade mal nicht lachten. Aus dem zweiten Stock konnte man die Mimik der Jungs gerade noch erkennen konnte und die Gestik sowieso.

Lejanas Augen lagen hauptsächlich auf Yoongi, der erst langsam mit dem Kopf schüttelte und dann einige Augenblicke später noch einmal den Kopf schüttelte, nur viel schneller und dabei sogar erschrocken wirkte. Irgendetwas schien ihm nicht so zu gefallen. Wenn Lejana sich nicht irrte, meinte sie ein Augenverdrehen gesehen zu haben.

"Lejana! Ich habe eine Drei!", rief plötzlich ihre Schwester durch das Klassenzimmer. Leona hielt der jüngeren ihren Test unter die Nase. Es war eine Drei. Zwar war eine Drei-Minus auch eine Drei, aber das Minus war nicht ohne Grund dort.

"Das freut mich sehr, Leo. Dein Wunsch keine Vier zu bekommen, ging in Erfüllung", sagte Lejana und freute sich für ihre Schwester. Sie selber hatte eine Zwei in dem Test, aber das lag daran, dass sie gelernt hatte, anstatt mit ihrem nicht vorhandenen Freund etwas zu unternehmen.

Leona war eigentlich genauso schlau wie Lejana. Die ältere musste nicht mal viel für die Schule tun, weil sie viel auf Anhieb verstand. Doch seitdem sie Jimin hatte, sanken ihre Noten leicht nach unten.

Deshalb war Lejana auch froh keinen Freund zu haben. Sie wusste zwar auch, dass es verdammt schön sein kann, einen Freund zu haben, aber sie würde es auch so überleben. Wenn sie den richtigen findet, dann würde sie ihn natürlich nicht abweisen. Nur würde sie sich nicht den ganzen Tag mit ihm beschäftigen. Die Schule war ihr auch wichtig.

Leona hatte sich mittlerweile auf ihren Platz gesetzt und legte ihren Test einfach in den Block auf ihrem Platz. "Lejana sag mal, macht es dir was aus, wenn die Jungs morgen zu uns kommen? Es würden auch nicht alle kommen, sondern nur ein paar der Jungs. Die anderen haben leider keine Zeit."

Morgen war Samstag und das bedeutete für Lejana eigentlich, dass sie ausschlafen konnte und in Ruhe vielleicht etwas lesen konnte, während sie ungestört frühstückte. Besonders weil sie und ihre Schwester Samstag zum größten Teil alleine zu Hause waren. Die Eltern arbeiteten zwar samstags, dafür aber an einem anderen Wochentag nicht.

Jedoch wusste Lejana, dass ihre Schwester sie entweder noch überreden würde oder sie ihre Freunde trotzdem einlädt. Daher nickte sie, was ihrer Schwester ein freudiges Lächeln auf die Lippen zauberte. "Du bist die Beste, weißt du das?", fragte sie rhetorisch.

Und zu Leonas Glück kam Jimin mit Tae und Jungkook in die Klasse und sofort erzählte sie den drei die tolle Nachricht. "Jiminie, Lejana ist einverstanden, dass ihr, Hoseok und Yoongi zu uns kommt", sagte sie strahlend vor Freude wie die Sonne. Für die jüngere der Schwestern ging die Sonne aber eher unter, weil sie nun wusste, dass Yoongi morgen bei ihr sein wird.

Eigentlich konnte es ihr ja egal sein, aber der Gedanke, dass der blass-blonde Junge, aus der Klasse über ihr, bei ihr zu Hause sein würde, breitete ein komisches, unbeschreibliches Gefühl in Lejana aus. Irgendwas hatte dieser Blickkontakt bei ihr ausgelöst, nur wusste sie noch nicht, was das war.

_______________

1216 Wörter

Eine neue Geschichte meinerseits. Ein Grund zur Freude, aber auch wieder nicht ganz. Denn diese Geschichte ist anders als meine anderen und weicht von meinen persönlichen Prinzipien ab. 

Normalerweise schreibe ich immer ein Storyboard, und das relativ ausführlich, schreibe alle Kapitel vor, lese alle einmal Korrektur und achte auf Logikfehler. Hier mache ich das aber nicht.

Ich habe kein Storyboard, sondern nur die grobe Idee, habe bis jetzt nur dieses Kapitel geschrieben und habe nur ansatzweise eine Idee für das nächste Kapitel, welches ich hochlade, sobald es fertig ist und nicht wie sonst täglich. Was wahrscheinlich aber nicht morgen sein wird.

Ich bin mal gespannt, wie das bei euch ankommt, denn als ich anfangen wollte, dieses Kapitel zu schreiben, hätte ich am liebsten heulen können, weil ich nämlich keine Idee hatte und als ich eine hatte, habe ich in der Ich-Perspektive geschrieben. 

Daher hoffe ich einfach mal, dass es euch trotzdem gefällt und ihr weiterhin dabei bleibt.

~🌹LY🌹~

First Love | BTS Suga FF |Where stories live. Discover now