Kapitel 13

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„Hallo?", rufe ich in die Wohnung als ich diese betrete und werfe den Schlüssel auf die Ablage. Ich gehe in die Küche und sehe einen erschöpften Rob der gerade die Spülmaschine einräumt. Ich lehne mich gegen den Türrahmen, verschränke die Arme vor meiner Brust und schaue ihn an. Als er mich bemerkt dreht er sich zu mir und ich erblicke tiefe Augenringe unter seinen Augen.

Er lässt sich die Kücheneinrichtung hinuntergleiten bis er auf dem Boden sitzt, stützt seine Ellenbogen auf seinen Beinen ab und vergräbt seine Hände in seinen Haaren. Ich laufe zu ihm und knie mich hinunter. „Sorry wegen vorhin, ich wollte dir nach gehen doch ich musste noch das Video fertig drehen. Wir sind gerade fertig geworden." „Hey, alles gut, ich hab ein bisschen überreagiert. Tut mir leid. Ich denke du hast recht. Es kann nicht ewig so gehen."

Er schaut mich mit seinen schönen braunen Augen an. Unsere Blicke verheddern sich in einander und wir halten diesen Blickkontakt eine Weile. Ich weiss nicht warum aber mein Magen dreht sich um und ich fühle, wie mich eine wohlige Wärme umgibt. Auf einmal fällt mir ein das ich ja eigentlich schon längst zur Arbeit gehen muss. „Fuck!", fluche ich und springe auf. Rob schaut mir verdattert hinterher, doch ich renne schon in mein Zimmer.

„Was ist los? Alles Okey?" „Nein! Ich muss in 20 Minuten im Café sein!" „Soll ich dich fahren?" „Das würdest du machen?" „Hä natürlich! Also komm!", antwortet er und ich suche schnell meine Sachen zusammen. Ich habe ja kein Auto, brauche ich auch nicht. Es gibt genug öffentliche Verkehrsmittel, vor allem kriege ich Studentinnenrabatt. Ich muss aber sagen das es viel schneller und bequemer geht wenn man zur Arbeit gefahren wird.

Als wir im Auto sind greift er noch mal das Thema von vorhin auf: „Und du bist dir sicher das du jetzt doch vor die Kamera willst?" „Ja, ich bin mir sicher." „Okey aber warum der plötzliche Sinneswandel?" „Ich habe mit Simon gesprochen und er hat gesagt das er es auch so gemacht hätte." „Achso, okay..."

Er hält vor dem Café, damit ich aussteigen kann. „Soll ich dich später wieder abholen?" „Nein, ich schaff das schon allein. Bin schon groß!", grinse ich ihn an und er verabschiedet sich „Viel Spaß auf der Arbeit du 'große' "

In der Umkleidekabine wartet schon Anna auf mich. Sie ist meine beste Freundin. Eigentlich vertraue ich nur ihr und Lilly. Natürlich hat Anna das komplette Szenario sich angeschaut und wartet mit erwartungsvollem Gesicht auf mich am Spind. „Wer war das? Ist das ein potenzieller neuer Freund?", quetscht sie mich direkt aus und wackelt mit den Augenbrauen.

„Ich finde es auch schön dich wieder zu sehen nach meinem Urlaub. Ja ich bin gut in meiner neuen Wohnung angekommen. Danke der Nachfrage", antworte ich ihr und sie verdreht nur die Augen. „Ach Lele, ich finde es doch nur so schade das du schon seit Ewigkeiten keine richtige Beziehung mehr hattest." „Ich weiss..." „Eben und ich sehe in deinen Augen ein funkeln, das bedeutet das ich recht habe, ha!", strahlt sie mich an.

Anna und ich kennen uns seit 3 Jahren. Wir haben uns am Anfang gar nicht verstanden. Kurz bevor ich nach Köln gezogen bin suchte ich eine kleine Arbeitsstelle um meine Sachen zu bezahlen. Ich bewarb mich in diesem Café und wurde auch direkt genommen. Anna musste mich in meiner ersten Woche einarbeiten und man merkte das sie mich nicht sonderlich mochte.

Als ich eines Abends feiern war traf ich sie zufälligerweise im Club. Wir beide waren sehr betrunken und ich fragte sie warum sie mich nicht mochte. Dann fing sie an zu weinen, dass sie es so gar nicht gemeint hatte und sie nur fies zu mir war, weil sie eine Trennung hinter sich hatte und die neue Freundin ihres Ex-Freundes mir ähnlich sehe. Danach heulte sie, ich auch. Und seit dieser Begegnung sind wir beste Freundinnen.

Ihr merkt, mein Leben ist wirklich komisch. Es passieren einzigartig Ereignisse und ich glaube das ich so etwas wie ein Magnet dafür bin. Ich ziehe solche Situationen förmlich an.

Nach unserer Schicht gehen wir noch vor das Gebäude um eine zu rauchen. Ja ich rauche, aber jetzt nicht das ihr denkt das ich Kettenraucherin bin oder jeden Tag eine Schachtel brauche. Aber ab und zu habe ich einfach Lust darauf. Wir unterhalten uns eine Weile, plötzlich hielt vor uns ein, mir sehr bekanntes Auto.

Der nette Dude von nebenanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt