Kapitel 27

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„Bitte pass auf dich auf Schatz, okey?" „Ja mach ich doch immer!", grinse ich ihn an. Wir verabschieden uns mit einem langem Kuss voneinander, dieser wäre noch ewig weiter gegangen, doch ein Hupen unterbricht unsere romantische Stimmung. „KOMM JETZT LELE, SONST STEHEN WIR WIEDER IM STAU, SO WIE LETZTES JAHR!", ruft Anna mir zu und ich steige ins Auto ein.

Es ist gerade mal 4 Uhr morgens, doch die Stimmung ist jetzt schon super, „Ahhhh ich freu mich schon so!", quietscht Anna vom Beifahrersitz, „Greta hat geschrieben das sie auch bald losfahren!"

„Auf gehts!", jubelt Jimmy und Rob drückt aufs Gas. Es geht rauf auf die A4, nach Chemnitz. Ich freu mich jedes Jahr drauf, jedes Jahr ist es ein unvergessliches Erlebniss! Was ich meine? Das Kosmonaut Festival natürlich!

Dieses Jahr ist es das dritte mal das ich dort hingehe! Mit dabei sind Filipe, Jimmy, Anna, Rob und ich, wir sind zusammen in Robs Auto eingepfercht. Der komplette Kofferraum ist über und über voll mit allen Sachen die man fürs Campen braucht. Essen, Trinken, Töpfe, ein riesengroßes Zelt, ganz viel Glitzer, Sonnencreme und vieles mehr. Fast hätten wir das Auto gar nicht mehr zu bekommen, doch mit drei starken Männer kriegt man alles hin.

Die wichtigste Sache hätten wir aber beinahe vergessen, laut Filipe: „Kondome! Natürlich müssen wir welche mitnehmen! Als ob ich zurück nach Hause komme und neun Monate später einen Anrufe kriege das ich Papa geworden bin, nein danke!", mit diesen Worten stellten Filipe und ich uns an der DM Kasse, gestern Nachmittag an. Als er acht Packungen aufs Band warf, ernteten wir nur einen erschrockenen Blick von der Kassiererin.

„Warum ausgerechnet acht Packungen? Als ob du die alle in drei Tagen aufbrauchen wirst." „Ich kaufe gerne auf Vorrat und außerdem sind auch noch Rob und Jimmy dabei. Die brauchen wahrscheinlich auch was!", lächelte mich Filipe verschwörerisch an.

„Wir haben eine fünf stündige Fahrt vor uns, ich werde jetzt erst mal schlafen, ich bitte um Ruhe!", nuschelt Jimmy und schließt neben mir die Augen. Auf meiner anderen Seite stimmt Filipe ihm zu und macht es Jimmy gleich.

Rob schüttelt den Kopf und Anna dreht sich um: „JUNGS AUFWACHEN! DIE AUTOFAHRT IST DAS BESTE!! IHR KÖNNT JETZT NICHT EINFACH SCHLAFEN!"
Die beiden verziehen das Gesicht und ich rüttle sie wach. „Oh man... ich glaube das mit dem Schlaf können wir vergessen", verdreht Jimmy die Augen und Rob hat schon das erste Lied von Cro angemacht.

Nach circa der Hälfte des Weges Tauschen Jimmy und Rob die Plätze, damit nicht nur einer die ganze Zeit fahren muss. Nun sitzt er neben mir, es ist zwar etwas komisch, aber nicht unangenehm.

Nachdem Fred ihm die Fresse poliert hat, ist alles zwischen Simon und Rob wieder gut, da er einsah, dass er überreagiert hat. Auch Rob und ich haben noch mal wie vernünftige Erwachsene darüber geredet und sind zum Entschluss gekommen das es alles etwas „ungeschickt", wie ich es formulierte, vorgefallen ist. Wir verstehen uns jetzt wieder super und er hat angefangen aktiver auf YouTube Videos hochzuladen.

Natürlich freute sich auch seine Community mich zu sehen und ich kriege täglich Nachrichten das ich auch mit YouTube anfangen soll, auch wenn ich immer betone das es nichts für mich wäre. Ich glaube das sich die Zuschauer schon sehr gut an mich gewöhnt haben, dennoch rätseln einige immer noch herum für welches Team ich bin. Offiziell bin ich ein Teil von Teambro, aber wir wissen ja alle zu welchem Team ich insgeheim gehöre...

In unserem Auto wird ein Song nach dem nächsten gepumpt und wir schmeißen eine kleine Party, was nicht mal so ungefährlich ist, wenn einer sich auf die Straße konzentrieren muss.

Nach fünf Stunden Autofahrt kommen wir pünktlich am Campingplatz an, als sich gerade die Tore öffnen. „Okey Jungs, erst mal parken und dann brauchen wir einen guten Platz für unser Zelt!", dirigiert Anna. Die drei schauen mich mit hochgezogenen Augenbrauen an, doch ich antworte bloß: „Hört auf sie! Sie hat den Plan, sonst würden wir nichts auf die Reihe kriegen."

„Dieses Jahr sind die Bändchen hellblau, uhhhh!", freut sich Anna. „Jaa, passt zu deinen Augen!", ergänze ich und wir hüpfen auf das Gelände, „Ach es fühlt sich an als würde ich nach Hause kommen. Der See, die Bäume, die Bühne, der Zeltplatz.... wunderschön!"

Anna und ich schlendern über den Platz und tüfteln die perfekte Stelle für unser Zelt aus. Die Boys dürfen natürlich alles tragen. Schlussendlich entscheiden wir uns für ein Plätzchen etwas außerhalb, unter einer großen Eiche und nahe an der Wasserstelle. „Perfekt!", meint Filipe stolz und lässt die ganzen Taschen auf den Boden plumpsen.

Da wühlt Anna auch schon in ihrem Rucksack und hält ein paar Sekunden später ein Absperrband in die Luft: „Erst mal unser Revier markieren!" „Sie hat ja wirklich an alles gedacht!", schnauft Rob atemlos und lehnt sich an den Baumstamm der Eiche an.

Der nette Dude von nebenanWhere stories live. Discover now