Kapitel 26

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Rob schaut ihn verdattert an: „Ehm... was meinst du?" Fred kocht förmlich vor Wut: „PROVOZIER MICH NICHT! DAS MIT LILLY!" Robs Augen werden groß, er steht von seinem Bett auf, verschränkt seine Arme vor der Brust und stellt sich vor ihn: „Was ist mit ihr?"

Ich weiss das wenn Rob jetzt eine falsche Sache tut, macht oder sagt, er ins Krankenhaus muss. Ich krame mein Handy schon mal heraus und wähle die Notrufnummer, das nebenbei bemerkt, gar nicht so einfach geht, mit der Chipstüte in der linken und dem Handy in der rechten Hand.

„Du hast sie gevögelt!", sagt Fred bedrohlich mit einem scharfen Unterton. Er kommt ganz langsam auf Rob zu und schaut ihn bitterböse an.

Mir fallen beinahe die Paprika Chips aus dem Mund als ich die Aussage höre. „Woher willst du das denn wissen?", fragt Rob belustigt. Fred lacht ihn böse an und zückt das Handy als hätte er nur auf das Stichwort gewartet. Nach ein paar Klicks ließt er einen Chatverlauf vor:

„29 Juni: Willst du dich heute noch mal treffen?
Ja, bitte zieh wieder deinen hübschen roten Bh an, damit ich ihn dir vom Leib reißen und dich durchficken kann."

Fred schaut Rob mit wütenden Blick an. „Soll ich weiter lesen?", meint Fred und schaut auch zu mir, doch ich zucke nur unberührt mit den Schultern und stopfe mir noch eine volle Hand Chips in den Mund.

„Schämst du dich nicht das du mit ihr geschlafen hast obwohl du genau wusstest das sie mit mir zusammen ist?!", fährt Fred ihn weiter an.

Das einzige was Rob erwidere ist: „Nein. Und weisst du was? Es war geil!" Das wars. Das hätte Rob nicht sagen dürfen den im nächsten Moment hört man einen dumpfen Schlag und er hat die Faust von Fred im Gesicht.

Was Rob leider nicht wusste: Fred ist im Boxverein. Schon seit knappen 11 Jahren. Natürlich wusste ich dass das passieren würde. Ich wollte Rob aber nicht warnen, weil eigentlich hat er es schon verdient.

Was hat er sich den dabei gedacht? Nur weil er Liebeskummer wegen mir hat einfach eine andere zu knallen? Es ist seine Sache wie er mit dem Schmerz umgeht, aber mal ganz im Ernst: doch nicht mit einer, die in einer Beziehung ist!

Aber was hat sich auch Lilly bei der ganzen Sache vorgestellt?! Sie hat einen Freund und warum schläft sie dann mit einem anderen? Vor allem weiss sie ganz genau was in letzter Zeit los war zwischen Simon, Rob und mir. Das ist unter der Gürtellinie!

Aber nun gut, mit Lilly habe ich in letzter Zeit schon lange kein gutes Verhältnis mehr, also ist das auch geklärt.

Ich sehe nur einen Rob der auf dem Boden liegt und sich schmerzhaft sein linkes Auge hält. „Das wird jetzt erst mal blau, dann im zwei bis drei Tagen grün und in einer Woche ist es lila. In Drei Wochen sieht man nichts mehr", mümmle ich zwischen meinen Snacks hervor.

„Das hat so gut getan gerade!", meint Fred und schüttelt seine rechte Hand aus. „Gut gezielt!" „Danke Lele!"
„Als ob du ihm jetzt auch noch Probs gibts! Dein Ernst?!", stößt Rob quälend hervor und richtet sich wieder auf. „Du hast es ja auch nicht anders verdient!", meine ich und schaue ihn vorwurfsvoll an.

„Wie geht es jetzt weiter? Also mit dir und Lilly?", wende ich mich an Fred und reiche ihm die Packung Chips, welche er dankend annimmt. „Es ist aus. Vorbei. Schluss. Das wars. Meine Sachen sind schon gepackt und ich werde nach Hamburg ziehen."

„WAS?!", schreie ich, „So schnell?" „Jap", gibt er zurück, „Meine Firma zieht jetzt eh dahin, passt ja. Ich komme auch erst mal bei einem Freund unter bis ich was festes gefunden habe." Bei dem Gedanken daran werde ich traurig, Fred war immer mein großer Bruder.

Ich hatte ja nie einen Vater oder einen großen Bruder, deswegen habe ich mir immer Kumpels gesucht die diese Lücke irgendwie füllen können. Und jetzt geht er einfach: „Das geht nicht! Du kannst mich nicht alleine lassen!" „Ach komm her!", er zieht mich in eine lange Umarmung und ich weiss nicht warum, aber ich fange an zu weinen.

„Psssschht, ich bin doch nicht aus der Welt", flüstert er und streicht mir über den Rücken. „Ich werde dich vermissen, sehr sogar!" „Ich dich auch kleine!" Damit verlässt er die Wohnung. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt nicht das es dass letzte mal war, das ich ihn sehe. Er auch nicht.

Mittlerweile hat Rob sich mit einem Kühlakku und einer Schmerztablette auf das Sofa gesetzt. Vor ihm steht Falco, die Hände in die Hüften gestemmt: „Da lässt man dich 2 Wochen alleine und schon passiert so etwas!"

„Lass stecken Falco, ich brauch jetzt keine Moralpredigt von dir. Hab eh schon eins auf die Mütze bekommen." „Zu recht!", meinen Falco und ich gleichzeitig und grinsen uns an. „Chips?", frage ich Falco. „Aber gerne!"

Der nette Dude von nebenanWhere stories live. Discover now