Kapitel 15

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Wir fahren einmal komplett durch Köln durch bis wir bei Tine ankommen. Als uns die Türe geöffnet wird, springt uns ein kleiner, schwarz weiß gefleckter Hund entgegen. „Hallo Frido!!", freut sich Rob und der Hund jault auf. Er springt auf und ab, hoch und runter und kriegt sich gar nicht mehr ein vor Freude.

„Da freut sich aber jemand dich wieder zu sehen!", höre ich eine Stimme aus der Wohnung, welche auf uns zukommt. Es ist eine hübsche Frau. Mitte zwanzig würde ich schätzen. Sie hat blonde lange Haare, ist etwas zierlicher und hat große grüne Augen. „Und du musst Leonia sein. Ich bin Tine, Robs Managerin und halb Mutter", stellt sie sich vor und nimmt mich kurz in den Arm.

Rob schaut sie böse an: „Du bist keine 'halb Mutter' für mich! Ich bin Erwachsen Tine!" „Das glaubst du! Ohne mich würdest du doch längst irgendwelchen Unsinn angestellt haben." „Okey, stimmt auch wieder", lacht Rob. Seine lache ist wie eine Mischung zwischen Delfin und Schwein, es hört sich wirklich lustig an.

Endlich treten wir ein und ich streife meine Turnschuhe ab, stelle sie sauber hin und gehe ins Wohnzimmer. Rob dagegen schmeißt sie irgendwo hin und lümmelt sich auf das Sofa. „Da, siehst du! Du bist das größte Kleinkind von allen!", meint Tine und ich muss ihr Recht geben.

Sie wendet sich zu mir und schaut mich an: „Du bist also die neue Mitbewohnerin. Da hast du dir aber eine tolle Wg ausgesucht. Viel Spaß mit diesen Chaoten!" „Danke, hätte ich gewusst das sich mit diesem Umzug mein komplettes Leben auf den Kopf stellt, hätte ich es mir vielleicht doch noch mal überlegt." „Ach, hat er dir nicht gleich gesagt was dir blühen wird?" „Nein. Ich wurde während eines Pranks von Simon aufgeklärt, zwischen Tür und Angel."

Jetzt wendet sich Tine Rob zu und schaut ihn bitterböse an: „Dein ernst?" Er zuckt nur unberührt mit den Schultern: „Zu meiner Verteidigung, ich wollte es ihr schonend beibringen. Konnte ich ja nicht wissen das Sämon an dem Tag den Prank macht."

Tine rollt nur mit den Augen, seufzt und schaut mich Mitleidig an. „Naja, wenigstens bin ich endlich nicht mehr allein als Frau in Team Bro." „Team Bro?", ich schaue fragend zu Rob und dann wieder zu Tine.

Frida hat es sich währenddessen in ihrem Körbchen gemütlich gemacht und schlummert etwas. „Es gibt Team Bro und Team Will. Also das Team von Rob und das Team von Simon. Da du ja in Robs Wg wohnst bist du, logischerweise, Team Bro", klärt mich eine Stimme hinter mir auf und ich schrecke herum.

„Hey, ich bin Filipe, der hübsche in der Gruppe", stellt er sich vor und ich schaue ihn perplex an. Er sieht nicht schlecht aus, braune Haare mit leichten Locken, ein strahlend weißes Lächeln und einen netten Gesichtsausdruck. „Ansichtssache", ergänzt Rob, steht von seinem Platz auf und begrüßt Filipe mit einem Handschlag.

„Bist du auch YouTuber?", frage ich ihn, um mich gleich darauf einzustellen, dass er seine Kamera herausholen will, um irgendwas zu filmen. „Nein, ich bin so wie Jimmy. Überall zu sehen, aber eigentlich nur für den Hintergrund zuständig. Ich bin der einzige hier, der einen 'richtigen Job' ausübt", schmunzelt er.

Nach diesen Skurrilen Begegnungen gehen Tine und ich in ihr Arbeitszimmer, für den 'unwichtigen Papierkram', wie Rob es formulierte. Ich weiss das alles unwichtig ist, außer die Formulare.

„Du musst dir bewusst sein wie viele Leute dich dann kennen. Es kann auch sein das sie dich auf der Straße antreffen und ein Foto wollen, dabei immer schön freundlich bleiben und lächeln. Wir können versuchen, dich ziemlich weit im Hintergrund zu lassen. Versprechen kann ich dir aber nichts. Es wird auf jeden Fall nicht klappen dich zu verstecken. Du wirst eine Person des Öffentlichen Lebens sein. Irgendwelche Menschen auf der ganzen Welt, werden ungefragt alles verurteilen, kritisieren und analysieren, was du tun wirst. Hast du alles verstanden oder noch irgendwelche Fragen?"

Ich blicke zu ihr und dann auf das vor mir liegende Blatt mit einer Verschwiegenheitserklärung: „Nein, ich denke das ich alles verstanden habe."
Ich kenne die Regeln, ich studiere ja auch Jura, ich weiss auch welche Konsequenzen es mit sich zieht, wenn ich mich nicht an all dass halte.

„Gut, dann unterschreibe hier und das Thema ist erledigt", sie tippt auf die untere Linie mit dem Kugelschreibe, welchen sie mir daraufhin reicht.
Ich atme tief aus und unterschreibe. Sie lächelt zufrieden: „Willkommen im Team Leonia!"

Der nette Dude von nebenanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt