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E L I S A B E T H

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E L I S A B E T H

Ich hole meinen Collegeblock aus meiner Tasche und zeichne gedankenversunken kleine Kringel darauf.
Ich hatte ehrlich gesagt eine andere Reaktion von unserem Direktor erwartet. Kommt es wirklich so oft vor, dass eine Abiturientin schwanger wird?
Warum muss ich es sein? Klar wollte ich schon immer Kinder, aber nicht jetzt! Nicht mit 17, nicht von einem One-Night-Stand, nicht von einem Typen, den es nicht interessiert, nicht ohne die Unterstützung meiner Eltern.

"Ms Denver?!" unser Lehrer Mr Frintrop unterbricht meine Gedanken.
"Ich habe das Gefühl, sie sind nicht ganz anwesend!" ermahnt er mich.
"Entschuldigen sie, tut mir leid" entschuldige ich mich.

Als der Unterricht vorbei ist, gehe ich aus dem Haupteingang zur Straße, wo Liam mich heute morgen abgesetzt hat.
Dort steht schon sein Wagen.
Er steht mit verschränkten Armen und einer Sonnenbrille ans Auto gelehnt da und grinst mich an.
Als ich am Auto ankomme, nimmt er mir meine Tasche ab und hält mir die Beifahrertür auf.
Mit einem Nicken bedanke ich mich und Liam geht auf die andere Seite des Autos.

"Hast du eigentlich noch irgendwelche Sachen, die du aus eurem Haus holen musst?" fragt er mich, als er den Wagen startet.
Meine Mine verdunkelt sich, ich muss an meine Eltern denken. "Ja ein paar"
"Wollen wir die schnell holen und zu uns bringen?" fragt Liam freundlich.
Ich muss kurz nachdenken. Was ist, wenn ich meinen Eltern begegne? Wie würden sie dann reagieren? Mein Vater würde komplett ausrasten. Und meine Mutter hat nicht ein Wort zu mir gesagt, seitdem mein Vater mich rausgeschmissen hat.
Ich nicke gedankenverloren und Liam fragt mich nach meiner Adresse.
"Fleet Rd 107"
Liam schlägt die andere Richtung ein und macht das Radio an, dreht es aber kurz danach wieder leiser, da er mich etwas fragen will.

"Musst du eigentlich zum Frauenarzt. Also wegen dem Baby und so?" anscheinend ist es ihm ein bisschen peinlich, mit mir darüber zu reden.
"Ja, ich habe ein Termin. In zwei Wochen. Und dann muss ich auch irgendwann eine Hebamme suchen. Und zum Geburtsvorbereitungskurs will ich eigentlich auch. Aber ich muss auch für mein Abi lernen. Eine Arbeit wäre auch nicht ganz schlecht, ihr könnt mich ja nicht für immer aushalten."

Mein Kopf dröhnt, wenn ich daran denke, was die nächsten Wochen und Monate auf mich zukommt.
Das unkomplizierteste wird wahrscheinlich mein Abschluss. Ich war schon immer gut in der Schule. Meine Noten sind immer im A-Bereich.
Trotzdem sollte ich nicht so tun, als wäre es ein Katzensprung. Wie viele Leute sind denn schon durch die A-Level gefallen, weil sie dachten, sie würden das mit links machen.

Liam stoppt das Auto vor unserem Haus.
Ich steige nicht aus, er auch nicht.
"Beth. Ich werde für dich da sein. Und die Jungs auch. Du musst das nicht alles alleine machen."
"Warum macht ihr das?"
"Was?" fragt Liam verwirrt.
"Warum helft ihr mir? Ich bin ein kleines dummes Mädchen, was sich mit 17 von einem One-Night-Stand schwängern lassen hat. Warum solltet ihr mir helfen?"
"Elisabeth, du bist kein kleines, dummes Mädchen. Wir helfen dir, weil wir es für richtig halten, außerdem glaube ich nicht, dass du das verdient hast und dein Baby auch nicht. Ihr müsst nicht auf der Straße leben, weil dein Vater und der Vater vom Kind Arschlöcher sind. Und nur weil du einen kleinen Menschen auf die Welt bringst, sollst du nicht deinen Abschluss verpassen. Du solltest nicht das Gefühl haben, dass dir das Kind dein Leben verbaut hat, nur weil du deinen Abschluss nicht machen konntest. Deswegen helfen wir Jungs dir. Wir helfen dir auch bei deinem Abschluss, obwohl das wahrscheinlich nicht wirklich sinnig ist, weil wir alle keinen Abschluss haben." grinst Liam.

Written by mrsstyles1708

[625 Wörter]

Love, MamaWhere stories live. Discover now