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E L I S A B E T H

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E L I S A B E T H

Wie kann er nur so über mich reden? Lucas braucht nunmal ein Zuhause, er ist ein Kind! Klar, macht das zusätzliche Arbeit, wenn es zwei weitere Personen zu versorgen gibt, aber den großteil der Arbeit mache ich doch.

Ich putze, räume auf, koche Essen für alle und kümmere um Lucas und trotzdem finde ich Zeit für Liam. Er hat überhaupt keinen Grund, sich zu beschweren. Er geht arbeiten, schön, aber das ist im Vergleich zu dem, was ich leisten muss, echt nicht viel.

Wenn er denkt, dass das Alles zu viel für ihn ist, dann soll er uns doch rausschmeißen. Ich komme auch super ohne ihn klar. Ich brauche keinen Mann, der mir die ganze Zeit Geld in den Arsch schiebt. Das kann ich auch alleine verdienen.

Liam hat gar kein Recht dazu rum zumeckern. Er hätte ja auch einfach mal mit mir reden können, anstatt mir solche Sachen bei einem Streit an den Kopf zu werfen.

Gestresst fahre ich mir durch die Haare. Das ist doch alles Scheiße!

"Hey, alles in Ordnung?" Nicola kommt zu mir und legt eine Hand auf meine Schulter. "Er meint das nicht so. Es ist im Moment einfach alles ein wenig stressig, da sagt er mal Dinge, über die er vorher nicht nachdenkt."

Tief atme ich durch. Ich muss ruhig bleiben, Nicola hat mir nichts getan.

"Ja, ich verstehe das schon. Es ist alles gut, ich muss nur ein wenig nachdenken." Nein, nichts war gut. Ich lächle ich ihr zu, auch wenn es wahrscheinlich sehr gezwungen aussieht. Sie versteht den Wink und nickt mir zu.

"Ich verstehe, bleib nicht zu lange weg, Liam will mit dir reden." Dann ist sie weg.

Liam will mit mir reden, klar. Mein griff um den Kinderwagen wird fester und ich blicke zu Lucas. Er schläft, wenigstens etwas. Es wäre nicht gut, wenn er das mitbekommen würde.

Ich laufe weiter in Richtung Hyde Park. Ich möchte nicht, dass dieser Spaziergang schon endet. Ich möchte nicht nach Hause. Am liebsten wäre ich die nächsten zehn Jahre einfach nur durch London gelaufen, nur ich und Lucas. Aber das geht nicht.

Wahrscheinlich machen sie sich schon Sorgen um mich.

Seufzend drehe ich um. Wir haben mittlerweile schon 16 Uhr. Außerdem kann ich nicht immer vor meinen Problemen wegrennen, erst recht nicht, wenn es auch Lucas betrifft.

Doch auch wenn ich wütend bin, kommen mir Zweifel. Eigentlich ist mir bewusst, dass Liam es nicht mag, wenn wir dauernd über seinen Job sprechen. Er liebt es, ein Sänger zu sein und auf der Bühne zu stehen, will aber nicht, dass ihm seine Karriere sein privates Leben wegnimmt.

Er hat ja schon irgendwie Recht. Ich belaste ihn. Was will man auch erwarten, immerhin hat er ein nicht mal volljähriges, schwangeres Mädchen aufgenommen. Das hätte nicht jeder gemacht. Ich bin ihm ja auch so unfassbar dankbar und liebe ihn über alles, aber ich weiß einfach nicht, was ich machen soll um ihn zu entlasten. Viele Aufgaben habe ich schon übernommen, trotzdem ist die Situation schwierig.

Es gibt nichts, was ich ihm bieten kann. Er könnte genauso gut eine Putzfrau einstellen, die alles machen würde und schon hätte es keinen Sinn mehr, dass ich bei ihnen wohne. Liam und ich sind zusammen und ich liebe ihn und Lucas so unfassbar sehr, dass es manchmal wehtut. Doch so wie im Moment funktioniert eine Beziehung nicht.

Jeder muss seinen Teil dazu beitragen und das kann ich nicht. Ich habe kein Geld, keinen Job, keine Familie, die mich unterstützt. Ohne Liam wäre ich wahrscheinlich schon vor langer Zeit auf der Straße gelandet und das Jugendamt hätte mir mein Kind wegnommen.

Das darf einfach nicht sein. Ich bin eine Mutter, ich muss verdammt nochmal fähig dazu sein, alleine für mich und mein Kind zu sorgen!

Written by lukiiis

Falls manche Dinge zu überspitzt dargestellt sind, tut es mir leid, aber das ist bei einem Gefühlsausbruch nunmal so.

[657 Wörter]

Love, MamaWhere stories live. Discover now