Chapter 49

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I need a gangster to love me better than all the others do.

Heather POV:

Mit einer finsteren Mine stieg ich aus dem Wagen und stapfte ins Haus. Die verwunderten Blicke der einzelnen Rudelmitglieder ließ ich dabei unbeachtet, lief in mein Zimmer und warf wütend die Tür hinter mir zu. Meine Faust flog in mein unschuldiges Kissen, gefolgt von mir. Mit der Decke über dem Kopf lag ich einige Minuten lang einfach da und verfluchte Zachary in die Hölle. Dann, urplötzlich, kamen mir die Worte meiner besten Freundin wieder in den Sinn. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Entschlossen warf ich die Decke in die Ecke, sprang auf und wühlte in meinem Kleiderschrank herum. Das Outfit gewechselt und mit frisch frisierten Haaren machte ich mich auf den Weg zu Joshuas Zimmer, der ausnahmsweise auch dort aufzufinden war. "Rache?" Ich lehnte am Türrahmen und sah ihn mit einem herausfordernden Blick an. Der Dunkelhaarige musterte mich interessiert, ehe er sich auf die Lippe biss und zustimmte. Er war der Einzige aus dem Rudel, der ständig mit Zachary aneinander geriet und sich für Gerechtigkeit einsetzte, wann immer sich ihm eine Möglichkeit bot. Umso hinterhältiger und verletzender diese Möglichkeit und somit seine Rache ausfiel, desto verlockender. Mit diesem Wissen war es ein leichtes, ihn auf meine Seite zu ziehen und Zachary und mir zu beweisen, dass ich ihm weder versprochen war, noch nötig hatte. Eine Bewältigung der Enttäuschung des Nachmittags? Sicherlich, aber dazu stand ich. Zachary durfte solche Maßnahmen schließlich auch ergreifen. "Ich liebe meine Rolle schon jetzt." Knurrte Joshua belustigt auf, als ich ihm meinen Plan erklärt hatte und er zustimmte.

Gemeinsam verließen wir das Wohnhaus, auf dessen Veranda Zachary saß und sich mit Ethan angeregt über etwas austauschte. Sie unterbrachen ihr Gespräch, als sie uns erblickten und die Unruhe, die Zachary überrannte war deutlich zu spüren. Diego kehrte gerade auf den Hof zurück und grinste frech, als er Joshua und mich sah. Er hatte bereits begriffen und ließ meine Aktion unkommentiert, aber dennoch nicht unbeachtet. Neugierig lief er zu Cody, der an seinem Mottorad schraubte und setzte sich neben ihn. Er erwartete wohl einen Vulkanausbruch, wie wir alle. Genüsslich schmunzelnd holte Joshua seine Maschine aus der Werkstatt, reichte mir den Helm und sah auffordernd zu Zachary, als dieser noch immer nicht reagiert hatte. Ich setzte mir den Helm auf und nahm hinter Joshua auf dem Mottorad platz, welches im nächsten Augenblick aufheulte und den Hof verließ.

"Du bist gar nicht so schlimm, wie ich gedacht habe." Lachte ich und biss von meinem Crepe ab. Beleidigt zog Joshua einen Schmollmund. "Was hast du denn erwartet? Das Biest höchstpersönlich?" Amüsiert schüttelte ich den Kopf. "Ich dachte, du sprichst nur über Waffen und deine Pläne jemandem das Fell über die Ohren ziehen zu wollen." Als hätte ich ihn ertappt hob er beschwichtigend die Hände. "Sie haben mich überführt, Sheriff. Ich bin ein Waffenfreak mit einem Hang zur Gewalt. Verhaften sie mich jetzt?" Wir prusteten los und schubsten uns gegenseitig hin und her, ehe wir uns wieder beruhigten und ich wieder von meinem Crepe abbiss. "Du bist das erste Mädchen, das nicht vor meinen Waffen zurückschreckt, sogar ihren Bruder unter meine Fittiche steckt." Ich schmunzelte, als ich an den Tag zurückdachte, an dem ich Diego damit beauftragt hatte, sich Joshua anzuschließen. Wenigstens hatte ich mich bemüht meinen kleinen Bruder in dieses Rudel zu integrieren. Er war einfach nicht dafür gemacht, hier zu sein. Er gehörte in unser Rudel. Zu uns nachhause. Zu Dad. "Und auch wenn du mich nur angestiftet hast, weil ich die leichteste Beute bin, kann ich es dir nicht übel nehmen." Ich biss mir ausversehen auf die Zunge und verzog schmerzverzerrt das Gesicht. Ausnahmsweise war ich nicht begeistert davon, dass jemand so aufmerksam seine Umgebung und sich selbst beobachtete. "Keine Sorge, du brauchst dich nicht rausreden oder rechtfertigen. Ich hätte dasselbe getan." Mit einem bedrückenden Gefühl in der Brust nickte ich und setzte mich neben Joshua in die Dünen. "Wirst du für immer hier bleiben?" Verträumt sahen wir auf das Meer hinaus, dessen Wellen sich im Sand verfingen und diesen mit sich in das Wasser zogen. "Es gibt keinen Ort, der mich so nimmt wie ich bin. Wir sind eine Familie, auch wenn es nicht so scheint, fühlt es sich doch geborgen an." Neugierig musterte ich den Dunkelhaarigen, dem ich solch harmonisch klingende Worte niemals zugetraut hätte und lächelte zufrieden. Sie blühten auf. Zeigten sich von einer ganz anderen Seite, sobald man mit ihnen allein war. "Was ist mit deiner richtigen Familie? Hast du Geschwister?" Er antwortete nicht. Keine Reaktion war in seinem Gesicht abzulesen, weshalb ich meine Frage zu rechtfertigen versuchte. "Zachary hat gesagt, ihr seid alle Vollwaisen.." Er knurrte energisch auf, weshalb ich verstummte und entschuldigend den Kopf senkte. "Familie ist nichts, als das Blut, das durch deine Venen fließt. Zu mehr ist eine Familie nicht zu gebrauchen. Du kannst sie dir schließlich nicht aussuchen, oder?" Seine Antwort klang bissig und keineswegs mehr so harmonisch und lieblich wie zu Anfang. "Du hast ja uns. Uns konntest du dir aussuchen." Ich zwang mir ein Lächeln auf und seufzte erleichtert auf, als Joshua mir zunickte und sich wieder beruhigte. Dennoch war ab diesem Augenblick ein Gespräch unmöglich. Du wirst nie lernen gute Konversationen zu führen, Heath. Nie.

The Alpha And MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt