Chapter 67

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Heather POV:

"Das tut mir so leid, Koda." Tröstete ich meinen kleinen Bruder, der schluchzend seinen Abschied mit Noah erzählte und sich dabei an mich rankuschelte. Er zitterte am ganzen Körper und auch die Decke, die ich ihm übergeworfen hatte, änderte nichts an diesem Zustand. Cody untersuchte den Jüngsten des Rudels bereits ausgiebig, während Ethan und Zachary sich nervös musterten. Joshua hingegen blieb, wie immer, die Ruhe selbst und schmunzelte amüsiert, während er noch immer eines seiner Messer schärfte. "Was grinst du so?!" Keifte ich ihn daraufhin an und ignorierte den entschuldigenden Blick von Zachary, der wieder auf mir lag. Mein Herz zog sich in seine Höhle zurück und klebte sich mit Pflastern ein, doch der Schmerz, den ich dabei empfand, war dennoch kaum auszuhalten. Die Wut und Enttäuschung überwiegten jedoch und so setzte ich mich gegen mein Herz durch und handelte nach meinem Verstand, welcher mir jegliche Interaktion mit Zachary untersagte. "Nun könnt ihr die Welpen ermorden, ohne dass sie davon Schaden nehmen. Denn ihr zukünftiger Spion sitzt vor uns." Ängstlich sah Diego zwischen Joshua und mir hin und her und verstand, ebenso wie ich, die Welt nicht mehr. "Was hat das zu bedeuten?" Stotterte mein kleiner Bruder sich zusammen und verkroch sich in der warmen Decke. Tröstend strich ich ihm über den Rücken und blitzte Joshua wütend an, von dem ich jedoch keine Antwort bekam. "Wir haben für das Wohl aller es in Betracht gezogen, Maßnahmen zu ergreifen, die.." Ich unterbrach Ethan harsch. "Die zwei unschuldige Lebewesen töten? Habt ihr auch nur einen Funken von Verstand in euren Köpfen?!" Außer mir gestikulierte ich mit meinen Händen herum und hätte Ethan am liebsten den Kopf abgerissen. "Sie sind gefährlich, Heath." Setzte der Schwarzhaarige eindringlich nach, doch stieß bei mir auf Abneigung. Das drohende Knurren von Zachary, als Ethan mich bei meinem Spitznamen nannte, entging mir keineswegs und so widmete ich mich ihm. "Wusstest du davon und hast diese Maßnahme ohne mein Wissen umsetzen wollen?" Ich erdolchte ihn mit meinen Blicken und als Zachary mir keine klare Antwort, sondern ein nervöses Gestammel entgegen brachte, schüttelte ich bloß fassungslos den Kopf. "Dann werde ich mit Koda und ihnen gehen. Unsere Familie handelt im Gegensatz zu euch menschlich und wird sie mit offenen Armen empfangen." Mir zerbrach bei diesem Entschluss das Herz und der Schmerz, der durch meinen Körper zog, war kaum auszuhalten, doch der Satz war bereits über die Lippen gebracht. Zachary verlor jeglich Farbe im Gesicht und sprang wutschnaubend auf. Ehe er jedoch mit einer Standpauke auf mich einschreien konnte, meldete Diego sich zu Wort. "Das können wir nicht." Überrascht sah ich meinen kleinen Bruder an. "Sie warten bloß darauf, dich zu erwischen und haben bereits das Rudel überfallen. Sie wollen Dad töten, um dich auf seinen Posten zu zwingen und.." Er schluchzte und brach seinen Satz ab. Völlig überfordert mit dieser Situation saß ich da, kämpfte gegen die aufkommenden Tränen an und suchte hilflos nach Worten. "Warum hast du uns nichts davon erzählt?" Fragte Joshua, ebenso sprachlos und legte sogar sein Messer beiseite. "Noah und ich dachten, wir können sie aufhalten und für immer Freunde bleiben. Ich dachte, wenn ihr es erfahrt werdet ihr auch Noah töten." Ich zog meinen kleinen Bruder in eine Umarmung und blitzte Zachary währenddessen wütend an. Es war höchste Zeit, zu handeln und dennoch saßen wir hier herum und starrten uns gegenseitig an. "Wir müssen sie mit ihren eigenen Waffen schlagen. Blut gegen Blut." Schweren Herzens stimmte ich Ethan zu, der ernst in die Runde sah. "Ich werde Milan die wichtigsten Maßnahmen zeigen und euch unterstützen. Koda, du musst dich möglichst in ihrer Nähe aufhalten. Ich weiß nicht, ob die Welpen noch zu ihnen gehören und ihre Nähe ausreichen wird. Wenn sie es tut, werden sie die Welpen holen kommen und dich somit in ihre Nähe zwingen." Ich presste die Zähne aufeinander. "Der Biss, den du dir beim Kampf eingehandelt hast, hat dich vergiftet. Er sollte dich vergiften, um dich und somit auch Heather in ihrer Nähe zu wissen." Erklärte Cody weiter und strich meinem kleinen Bruder besorgt über den Arm. "Was passiert, wenn er diesen Umkreis verlässt?" Cody seufzte. "Er wird den Qualen des Giftes erliegen." Die erdrückende Stille raubte mir die Luft aus meinen Atemwegen und es fiel mir schwer, nicht in Tränen auszubrechen. "Sie ist die Einzige in diesem Rudel, die dazu fähig ist andere Lebewesen an sich zu binden." Ich nickte schwerfällig. Amy. Ich hatte es nie aussprechen wollen, aber ich hatte sie mit Keith an dem einen Abend gesehen. Diese unfassbare Schönheit lenkte von all dem Bösen ab, welches beide in ihrem Herzen trugen. "Ich glaube, Koda war nicht ihr einziges Opfer." Flüsterte ich Cody zu, als sich die Runde aufgelöst hatte und Zachary und Ethan sich für ein Gespräch zurückzogen. Cody, der nicht wusste, wovon ich sprach sah mich nur fragend an und schaute mir verwirrt nach, als ich aufstand und die Treppe hinauf sprintete.

The Alpha And MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt