Chapter 51

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„I'm dancing on my own."

Heather POV:
Es war wieder einmal sehr ruhig auf dem Hof, was mich nicht sonderlich beunruhigte, jedoch eindeutig auffiel. Trotz der traumhaften Temperaturen, die zum Baden einluden hielt sich niemand draußen auf. Vielleicht waren sie einfach bereits zum Strand gefahren? Ich stieg vom Mottorad ab und sah mich nach fehlenden Fahruntersätzen um, doch nur Codys und Ethans Motorräder waren fort. Während Joshua seine Maschine an ihren Platz zurückbrachte kam mir in den Sinn, dass der Strand nur wenige Meter entfernt lag, was eine längere Fahrt ausschloss und sie bestimmt zu Fuß gelaufen sind. Doch wieder lag ich falsch, denn als ich gemeinsam mit Joshua das riesige Wohnhaus betrat bot sich uns ein Bild der Verwüstung. „Und wieder habe ich den ganzen Spaß verpasst." Grummelte Joshua amüsiert, während mich dieser Anblick eher in Unbehagen versetzte. Wer hatte sich hier gestritten? Zachary, das war nicht schwer zu erraten, aber mit wem? Bei dieser Verwüstung muss es ein langwieriger Kampf gewesen sein. „Ich dachte schon, ihr kommt gar nicht mehr zurück." Begrüßte Diego uns und fiel mir freudig um den Hals. Ich erwiderte seine Umarmung, doch konnte die Freude über meinen kleinen Bruder nicht zum Ausdruck bringen. „Was ist hier passiert?" Etwas ernüchtert über die kurze Begrüßung seufzt Diego und erzählte uns von der vergangenen Diskussion. „Und seit alle auf und davon sind räumen Milan und Milow die Überreste von dem Ganzen auf." Beendete er seinen Vortrag als wir im Wohnzimmer standen und den beiden Chaoten beim Aufräumen zusahen. Zugegeben, sie kamen kaum voran und verbrachten das Wegräumen mehr mit einer Kissenschlacht, als mit ihrem Auftrag, aber was hätte Zachary auch anderes erwartet? Die beiden erledigen eine Aufgabe nie so, wie man sie ihnen erteilt hat und schon gar nicht in kurzer Zeit. „Ich nehme ihn nicht gern in Schutz, aber dieses Mal war Zachary im Recht. Jayden hat sich verhalten wie ein pubertierender Junghund, der zum ersten Mal einem Alpha begegnet. Frecher und überheblicher hätte er sich nicht verhalten können." Die Chaoten stimmten Diego mit einem Nicken zu, ehe sie sich ausnahmsweise für einen Augenblick auf das Aufräumen konzentrierten. Unschlüssig darüber, was ich davon halten sollte, stand ich da und begutachtete den entstandenen Schaden. Das Ganze hätte man auch ohne weiteres draußen austragen können. Stattdessen verwüstete man das gesamte Haus und ließ die Drecksarbeit von denen erledigen, die nichts zu sagen hatten. Das klang definitiv nach Zachary. „Wo sind die beiden jetzt?" Diego zuckte mit den Schultern und knurrte drohend auf, als Milow ihn mit einem Kissen bewarf. „Sie werden sich schon wieder beruhigen und in wenigen Stunden ist das alles vergessen." Tat Joshua die Sache ab und verschwand nach oben, ohne auch nur ansatzweise beim beseitigen des Chaos' zu helfen. Mit dieser Annahme wollte ich mich nicht zufrieden geben. So etwas konnte man nicht unkonzentriert im Raum stehen lassen und schließlich vergessen. „Er hat von der Wette gesprochen. Gilt sie noch?" Die Chaoten hielten inne und sahen mich, ebenso wie Diego auffordernd an. Ungern erinnerte ich mich an die Wette und seufzte kläglich, als ich bemerkte, dass ich selbst nicht mehr daran gedacht hatte. Ich war nie ein Alpha, wie sollte ich jetzt einer sein? Spätestens in einer Woche würde Zachary sich den Posten zurückholen und das mit einer Leichtigkeit, die mir schon jetzt nicht gefiel. Seine körperlichen Fähigkeiten und vor allem seine Kraft überstiegen meine um Längen. Wozu also diese Wochen nutzen und mich mit den alltäglichen Problemen eines Rudelführers auseinandersetzen?  Ich hatte ganz andere Sorgen. Amy und Keith. Dad. Mein Rudel. Zachary. Ja auch er, war Teil meiner Gedanken und das nicht zu selten. Ich war nun einmal ein Mädchen und konnte das alles nicht so einfach vergessen, wie er es tat. Für mich war ein Kuss nun einmal mehr als ein Ausrutscher oder ähnliches. Für mich hatte es eine Bedeutung. Ich hatte nun einmal einen schlechten Männergeschmack. „Ich werde sie suchen." Beschloss ich und hob meinen Mittelfinger gut sichtbar in die Höhe als die Jungs im Chor „Du sucht IHN" mir hinterher riefen.

Die Meeresluft, die sanft um meine Nasenspitze wehte versprach so viel Freiheit, dass ich diesen Moment auskostete, die Augen schloss und tief einatmete. Meine Gedanken waren plötzlich still und ließen mich ausnahmsweise den Augenblick genießen. Sie stressten mich momentan oft genug, da war die aufkommende Ruhe befreiender denn je. Ich erschrak, als sich zwei kräftige Hände um meine Taille legten und mich nach hinten zogen. „Du sollst nicht allein weggehen!" Knurrte es hinter mir, doch so liebevoll, dass es mir ein Lächeln auf die Lippen zauberte. „Es ist zu gefährlich." Setzte die raue Stimme nach und ließ eine Gänsehaut über meine Haut gleiten. Die weichen Lippen verteilten Küsse auf meinem Hals, woraufhin ich am liebsten im Boden versunken wäre. Aufgeregt stand ich da und genoss diesen unerwarteten Augenblick mit allen Sinnen aus. Erst als ich wieder zu mir gefunden hatte, griff ich nach seinen Händen und senkte den Kopf. „Ich weiß, ich sollte mich entschuldigen." Raunte er in mein Ohr und ich sog scharf die Luft an, um nicht zu quietschen wie ein verliebtes Teenager Mädchen, dessen Schwarm sie zum ersten Mal berührte. „Das solltest du." Presste ich hervor und biss mir auf die Unterlippe. Meine Hände waren plötzlich eiskalt und ich konnte kaum noch auf meinen Beinen stehen. Das Kribbeln in meinem Bauch versuchte jeglichen Verstand und Vernunft auszumerzen, doch ich versuchte mich mit aller Kraft nicht auf ihn einzulassen. Energisch, aber sanft, drehte er mich zu sich um und legte seine Hände auf meinen Hintern, während er mit einem frechen Lächeln auf den Lippen zu mir runter sah. „Aber das werde ich nicht."

The Alpha And MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt