Auswanderung nach Südkorea

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*Hannas Sicht*

Da war ich jetzt auf der Straße und weg von meinen Eltern, mit keinem richtigen Plan, aber naja ich wollte einfach weg. Ich entschied mich erstmal dafür zur Bank zu gehen und alles Geld abzuheben, was ich besaß von meinem Job als Kellnerin, den ich seit ich 15 Jahre alt bin gemacht habe.

Da ich von meinen Eltern nie was ausgeben durfte und auch erst vor 3 Monaten 18 geworden bin und seit dem noch nichts abgehoben habe, müsste das Geld reichen. Also ging ich zur Bank, hob das ganze Geld ab und entschloss mich dann dazu erstmal was essen zu gehen, da ich wegen dem Zwischenfall heute Morgen, noch nichts gegessen habe.

Ich setzte mich in ein kleines abgelegenes Kaffee am Rande der Stadt und bestellte mir erstmal Hausgemachte Pancakes und eine Tasse, heißen Kakao.
Gott, wie ich diese Mischung liebe.
Ich genoss mein Essen und schaute dann mal wieder auf mein Handy.

12 Uhr und 5 verpasste Anrufe von Mama und 16 Nachrichten..

Wow, hätte ja nicht gedacht, dass ich ihnen doch mal wichtig wäre, aber es war mir egal, ich machte mein Internet aus und rief ein Taxi, was mich zum dem nächstgelegenen Flughafen brachte.
Als ich da war, bezahlte ich den Taxifahrer und verabschiedete mich.

So jetzt stand ich hier vor dem riesigen Flughafen, ich ging rein und blieb erstmal mit offenem Mund stehen, da er so schön eingerichtet war.
Anschließend konzentrierte ich mich erst mal wieder darauf, was ich tun wollte und zwar weg aus Deutschland, ich sah mich um und entdeckte einen kleinen Jungen der ganz verlassen im Flughafen stand und weinte, weil er seine Eltern verloren hatte, ich erinnerte mich an meine Vergangenheit, da ich auch mal am Flughafen vergessen worden bin von meinen Eltern, als wir nach Canada reisen wollten, da war ich 8.

Ich ging also zu dem Jungen beugte mich vor und fragte was los sei.

"Me-ei-ne El-te-rn ha-ben mi-i-ich ver-ge-ss-en und i-i-ch we-ei-ß ni-cht wo sie si-i-nd."

"Ganz ruhig kleiner, wir werden deine Eltern zusammen finden, wie heißt du denn?"

"I-i-ch hei-ei-ße Noah."

"Okay Noah, ich bin Hanna. Verrätst du mir auch dein Alter?" fragte ich ihn ganz freundlich.

"I-ich bin 6."

"Okay in Ordnung, nimm meine Hand, wir gehen zur Information und lassen einen Lautsprecheraufruf für dich durchsagen, dass deine Eltern wissen wo du bist" sprach ich zu dem Jungen, der völlig verloren war.

Also ging ich mit ihm Hand an Hand zur Information und tat dass, was ich versprochen habe.

Die Frau an der Information fragte mich wie er denn heißt und wie sein Nachname ist.

"Er heißt Noah" und kurz später drehte ich mich zu dem kleinen, immernoch zitternden und verängstigten Jungen.

"Wie ist denn dein Nachname?"

"I-ich hei-ei-ße Noah Kitzu." Die Frau an der Information verstand und nickte, ehe sie die Durchsage betätigte.

"Die Eltern von dem kleinen Noah Kitzu, bitte sofort zur Information am Eingang, ich bitte umgehend darum!"

Sie sah mich dann wieder an.

"Mehr kann ich leider nicht machen, hier werden tagtäglich Kinder vergessen, mittlerweile ist es zum Alltag geworden."

Ich bedankte mich bei ihr und nahm den kleinen Jungen auf meinen Arm damit er was sah und sagen konnte, wenn er seine Eltern sah.

Es vergingen etliche Sekunden, bis der kleine Junge auf einmal ganz laut: "MAMA" schrie.
Ich blickte in seine Richtung und sah 2 Erwachsene Leute auf die Information zu rennen, ich konnte ihre Tränen in den Augen sehen.

Ein paar Sekunden später waren sie da, nahmen ihren Sohn und drückten ihn ganz fest an sich und weinten teils vor Erleichterung und teils noch immer vor Sorge.

"Mach sowas bitte nie wieder, wir hatten solche Angst um dich!"

Ich musste lächeln, war aber zu gleich auch traurig, dass ich nicht solche Eltern hatte. Die Eltern bedankten sich mit einer fetten Umarmung bei mir, bevor sie dann mit dem kleinen Jungen wieder in der Menschenmenge verschwanden.

Da ich jetzt wieder meinen Plan nach verfolgen wollte, stellte ich mich an die Information und kaufte mir ein Flugticket nach Südkorea.

Ich hatte meinen Sitz in Klasse 2, Reihe 7, Platz B.
(Da ich noch nie geflogen bin, hab ich keine Ahnung, wie das da geregelt oder aufgeteilt ist.. Deswegen sorry xD)

Bevor ich aber in den Flug um 14 Uhr einstieg, kaufte ich mir noch was zu essen und zu trinken für unterwegs, da ich noch über eine halbe Stunde Zeit hatte. Danach ging ich zu dem Flieger und trat hinein, stellte meinen Koffer ab und saß mich auf meinen Platz, 5 Minuten später kam jemand ganz eingepacktes und saß sich neben mich auf den Platz, da es vermutlich seiner war.

Er war ziemlich groß und war zwar dünn aber muskulös, das hab ich durch seine Jacke gesehen. Ich sah ihm in sein Gesicht und bemerkte, dass er einen schwarzen Mundschutz trug, der bis kurz vor seinen Augen den Platz einnahm und dann kam die Sonnenbrille.

Zudem wunderte ich mich schon dass er eine Sonnenbrille an hatte, da es ein ziemlich verregneter Tag war.

"Hallo, ist bei Ihnen der Sommer ausgebrochen oder warum tragen Sie eine Sonnenbrille?"

Er reagierte zuerst nicht, dann fragte ich aber nochmal.

"Hallo, hören Sie mich?"

"Ja, ich höre dich und ich trage diese Sonnenbrille, weil ich Lichtempfindliche Augen habe."

Irgendwie kam mir seine Stimme bekannt vor, aber ich weiß nicht woher.

"Okay und wozu der Mundschutz?"

Er zögerte.

"Ich bin gegen sehr viele Sachen allergisch, deswegen trage ich den Mundschutz."

"Okay."

Dann lehnte ich mich in meinen Sitz zurück, schließe die Kopfhörer an mein Handy und ließ meine BTS Playlist laufen, was aber wohl etwas zu laut war, da der Junge Mann neben mir, mich geschockt ansah und fragte ob ich BTS höre, ich machte einen Kopfhörer raus.

"Ja mach ich, ich bin seit 2 Jahren Army und sie helfen mir immer aus schwierigen Situationen und machen mich glücklich, wenn auch nur für ein paar Minuten, aber sie schaffen das irgendwie." meinte ich leicht lächelnd.

Er schaute mich weiterhin geschockt an und fing dann an zu lächeln, das mir etwas Angst machte.

"Warum lächeln Sie so, kennen Sie auch BTS?"

"Ich lache, weil ich sowas schönes noch nie von jemandem sagen hören habe und ja ich kenne sie."

Verwundert starre ich ihn an.

"Hä, wieso haben Sie sowas noch nie von jemandem gehört, kennen Sie Sie etwa persönlich?"

Daraufhin verschwand sein Lächeln und veränderte sich in ein trauriges.

"Oh, tut mir leid. Hab ich was falsches gesagt?"

Er reagierte mit einem kleinen Lächeln.

Nein, alles gut und nein ich kenne sie nicht persönlich."

Ich merkte, dass er irgendwie nicht die Wahrheit sprach, aber ich wollte auch nicht weiter drauf rum reiten, also ließ ich ihn in Ruhe und hörte wieder meine Playlist. Mittlerweile lief BS&T, eines meiner Lieblingsliedern von ihnen.
Ich musste mich beherrschen nicht drauf los zu singen und zu tanzen, aber ich war auch so auf das Gespräch und die Musik fixiert dass ich garnicht gemerkt habe, dass der Flieger bereits in der Luft war.

Ein Leben mit BTS?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt