Kapitel 27

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Ohne etwas zu sagen, sitzen wir beide nebeneinander. Was soll ich nur darauf antworten? Ich kenne ihn doch nicht. Also eigentlich, auch wenn wir uns erst seit so kurzer Zeit kennen, habe ich das Gefühl, als wären wir schon viel vertrauter. Als kennen wir uns  schon seit einigen Jahren. Aber es ist nicht so, wir kennen uns erst seit wenigen Tagen, er ist also eine mir fast völlig fremde Person. Ich weiß nicht wieso aber ich spüre das Verlangen ihn näher kennen zu lernen, mehr mit ihm zu unternehmen. So das er für mich keine Fremde Person mehr ist.
Ich höre wie Jacob die Nase hoch zieht, sich kurz räuspert und dann aufsteht.
„Ich glaube es ist das beste wenn ich jetzt gehe.“ murmelt er. Eigentlich will ich nicht, dass er geht. Ich mochte seine Gesellschaft, auch wenn wir nur geschwiegen haben. Mit manchen Menschen kann man einfach besser schweigen und es fühlt sich meist auch um einiges angenehmer an, als ein Gespräch, bei dem beide nicht wissen was sie sagen sollen und dann sinnloses Zeug von sich geben. Ich schaue ihm nach, wie er langsam zwischen den Bäumen verschwindet. Ihn davon abzuhalten zu gehen, traue ich mich nicht.
„Ich hoffe wir sehen uns bald mal wieder.“ sagt Jacob, der sich nochmal zu mir umgedreht hatte. Zögernd lächel und winke ich ihm nochmal zu. Der schwarz haarige ist gerade um die erste Ecke gebogen, da tauchen Bella und Edward neben mir auf. „Maddy... Wir haben dich gesucht.“ sagt Bella und zieht mich fest in ihre Arme. Auch wenn ich noch ziemlich überfordert von der Situation bin, lege ich meinen Kopf in ihre Halsbeuge und halte mich an ihr fest.
Zu viele Dinge sind in den letzten Tagen passiert. Dinge die ich noch nicht wirklich verstehe und die mir auch eine riesige Angst ein jagen.
Warum ich? Warum passiert mir das alles?
Ich merke, dass ich hoch gehoben werde und dass Bella angefangen hat zu laufen. Auf den Weg zurück zu dem Haus der Cullens, versuche ich mich schlicht und einfach auf den ausgehenden Geruch von Bella zu konzentrieren. Auf das leise Rascheln der Bäume. Das Knacken der Äste, die unter den Füßen der braunhaarigen zerbrechen. Schneller als ich erwartet hatte, sind wir wieder da. Ich höre Alice aufgeregt fragen, wo ich denn war und ob es mir gut geht. Bella wimmelt sie ab und trägt mich hoch in mein Zimmer. Sanft legt sie mich auf mein Bett. „Schließ ein wenig die Augen und schlafe etwas. Es wird dir gut tun.“ Bella will den Raum gerade verlassen, da flüstert ich leise: „Kannst du bei mir bleiben?“ Bella dreht sich zu mir um und schaut mich ruhig an. Sie überlegt etwas, man sieht es deutlich, aber dann macht sie sich auf den Weg zurück zu mir und legt sich neben mich unter die Bettdecke. Ich kuschel mich an sie und schließe meine Augen. In den Armen von Bella, die mir beruhigend, über meine Arme streicht fühle ich mich wohl, auch wenn ich nach den neusten Informationen eigentlich das Gegenteil fühlen sollte. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die Cullens den schrecklichen und gruseligen Geschichten entsprechen. Sie waren nichts anderes als nett, fürsorglich und barmherzig zu mir. „Bella?“ frage ich vorsichtig in die Stille. Es dauert einen Moment bis Bella ebenfalls spricht. „Ja?“ „Warum mag Jacob die Vampire nicht?“ stelle ich eine der vielen Fragen, welche mir schon die ganze Zeit durch den Kopf gehen. „Hm... Das ist kompliziert. Carlisle kann es dir glaube ich besser erklären. Du kannst ihn später fragen, aber ich glaube jetzt ist es das Beste, wenn du dich erstmal schlafen legst.“
Ich nicke und schließe meine Augen. Ich versuche zu schlafen aber tausend Gedanken gehen mir durch den Kopf und auch der Fakt, dass Bella wirklich nicht zu atmen scheint und ich auch keinen Herzschlag hören kann, macht mich nur noch nervöser. „Es ist alles gut Maddy.“ sagt sie und streicht mir immer noch über den Rücken. Es dauert noch eine Weile, aber ich schaffe es endlich in ihren Armen einzuschlafen.

Twilight- Biss wir vereint sindWhere stories live. Discover now