XXXIV. AT LEAST IT ISN'T THE ROLEX

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JEONGGUK;

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JEONGGUK;

,,Fuck, fuck, fuuuck!"

Gestresst fahre ich mir durch die Haare, nehme das gesamte Wohnzimmer auseinander, nur um dann in noch größere Panik zu geraten.

Namjoon kommt gleich nach Hause und bis dahin muss die Couch wieder zusammen geflickt sein und die Kissen sowie Decken wieder in der exakten vorherigen Position darauf liegen. Wo zur Hölle ist denn dieser winzige Ring? Gestern Abend habe ich ihn doch hier irgendwo abgelegt und jetzt soll er verschwunden sein?

,,Komm schon, bitte sei unter dem Sofa", murmele ich, während ich meine Augen fest zusammenkneife, die Finger kreuze und mich hinknie.

Wenn dieser Ring darunter nicht aufzufinden ist, kriege ich einen Schreikrampf, so viel steht fest. Einen Plan B habe ich immerhin nicht, was ich danach mache, wenn ich ihn wirklich nicht mithilfe meiner Taschenlampe entdecke.

Wie um Himmelswillen soll ich die paar Millionen Won allein bezahlen? Das sind locker drei ganze Monatsgehälter und noch viel mehr. Namjoon kann ich nicht anbetteln, dann merkt er doch erst recht, dass ich zu arm und auf sein Geld angewiesen bin.

,,ARGH! So ein Mist!", schreie ich wütend, während ich mir aggressiv ein Staubknäul aus dem Gesicht fische, welches meine Nerven zum Reißen bringt. Kurz bevor ich aufgebe und mich verzweifelt zu den Unmengen an Staub geselle, sehe ich auf der anderen Seite der Couch ein paar schicke Schuhe aus Leder auftauchen, die nur Einem gehören können.

Mit einem Ruck setze ich mich wieder auf und knalle zu allem Überfluss noch gegen den Glastisch, welcher mir gefühlt eine Platzwunde hinterlässt.

Auf einen dumpfen Knall folgt ein schmerzhaftes ,,Au!" meinerseits. ,,Bist du okay?", fragt Namjoon besorgt, macht sich jedoch nicht die Mühe, zu mir zu kommen. Zischend stehe ich wieder auf, nehme meine Hand von meinem Kopf und streiche mir meine Kleidung glatt.

Das wird sicher eine ziemlich große Beule geben.

Nachdem ich mich von jeglichem Dreck befreit habe, fühle ich mich dann auch bereit, Namjoon zu antworten. ,,Mir geht's gut, ich hab nur etwas gesucht", erwidere ich daraufhin und schnappe mir meinen Mantel inklusive Handy.

,,Wir müssen los, richtig?", versuche ich schnell das Thema zu wechseln und plaudere deshalb munter weiter. ,,Yoongi und Eunchae sollten nicht auf uns warten. Weißt du, wohin wir jetzt fahren? Zum Golfen wohl eher weniger, das wissen wir ja. Es ist sowieso zu dunkel dafür", fahre ich schlussendlich lachend ohne Punkt und Komma fort, was Namjoon offenbar etwas verwirrt.

Als ich mich dann in Richtung Tür begeben will, hält er mich an meinem Oberarm auf und dreht mich zu sich um. ,,Okay, nochmal von vorne. Was ist passiert und warum sieht es so aus, als hättest du nach einem Goldbarren gesucht?", stellt er mich zur Rede und deutet dann auf das Chaos beziehungsweise die verstreuten Kissen und Decken.

Na ja es ist zwar nicht wirklich ein Block aus Gold, aber vermutlich kostet dieser Ring fast genau so viel, wie einer wert wäre; zumindest für mich. Für Namjoon sind das bestimmt nur Peanuts, aber leider schaffe ich keine zehn Millionen im Monat an oder wie viel auch immer er verdient. Mein Gehalt ist immerhin vielleicht ein Viertel davon und genau deshalb muss ich dieses dämliche Accessoire auch wiederfinden, bevor ich es Jimin beichten und die nächsten drei Jahre abarbeiten muss.

,,Und bevor du mir jetzt erklärst, was das alles hier zu bedeuten hat, möchte ich mir meine normale Begrüßung abholen." Daraufhin nimmt er mein Gesicht in seine Hände und legt mit Druck seine Lippen auf meine, was die Aufregung in mir etwas beruhigt.

Nachdem ich dann nochmal tief ein- und ausgeatmet habe, bin ich dann auch wieder so klar im Kopf, dass ich ihm erzählen kann, was mir leider abhanden gekommen ist. Auch wenn ich darüber lieber schweigen und einfach nur hoffen würde, dass es irgendwie wieder auftaucht, will ich ihn deswegen nicht auch noch anlügen. Langsam habe ich diese Lügerei ernsthaft satt!

Wenn mich nicht alles täuscht, würde ich fast sagen, dass ich diese ganze Aktion bereue, aber soweit ist es noch nicht gekommen. ,,Ich erzähle es dir auf der Fahrt, wir müssen ehrlich los", meine ich und gewinne dabei noch etwas Zeit, um zu überlegen, wie genau ich diesen Faux-Pas formuliere.

Nachdem Namjoon sich die Schlüssel und seinen Mantel geschnappt hat und wir im Auto sitzen, weiß ich noch immer nicht, wie ich ihm das erklären soll. Irgendwie habe ich alles auf dem Weg nach draußen getan, außer wirklich darüber nachgedacht.

Nach einer kleinen Weile des Fahrens erinnert mich der Ältere dann auch daran, was ich noch im Haus zu ihm gesagt habe. ,,Also du weißt doch, dass ich Schmuck trage, richtig?" Bescheuerter hätte ich diese Geschichte wohl nicht anfangen können, aber nun gibt es kein zurück mehr. Das merke ich besonders, als ich Namjoon von der Seite angucke und seinen äußerst verwirrten Gesichtsausdruck sehe.

,,Mir ist schon aufgefallen, dass du Ohrringe trägst und sowas, durchaus. Wieso genau fragst du mich das?" Für eine Sekunde sieht er mich irritiert an, dreht seine Kopf jedoch schnell wieder nach vorne, um sich auf den Verkehr zu konzentrieren.

Wahrscheinlich sollte ich es ihm einfach erzählen. So schwer kann das doch nicht sein. Immerhin bitte ich ihn ja nicht darum, die Kosten zu übernehmen — obwohl das natürlich sehr hilfreich wäre.

,,Diesen Schmuck bekomme ich von Jimin und ist nur geliehen. Dadurch werbe ich auf der Arbeit für die Modelle, aber er meinte, ich dürfte die Sachen auch in meiner Freizeit tragen", erkläre ich ihm noch immer in einem Ton, der ihm sofort verrät, dass ich irgendwas verbrochen habe.

Scheinbar weiß er ohne meine vollendete Erzählung auch schon, worum es dabei geht. ,,Und du hast vermutlich eines dieser kaputt gemacht oder verloren?", sagt er korrekt voraus, was mich kurz aus dem Konzept bringt, ich ihm dann jedoch beschämt zustimme.

,,Jeongguk hör zu, Jimin hätte dir sicher nicht den Schmuck gegeben und gesagt, du darfst es auch außerhalb deiner Arbeitszeiten tragen, wenn er nicht wüsste, dass sowas passieren könnte. Das ist doch ein logisches Risiko", versucht er mich zu beruhigen, wobei er allerdings Recht hat. Aber sollte das mich vollends beruhigen? Immerhin muss ich das Schmuckstück wahrscheinlich ersetzen und dafür fehlt mir eindeutig das Geld!

,,Aber was ist, wenn ich den Ring bezahlen muss? Der hat bestimmt ein Vermögen gekostet!", spreche ich letztendlich doch meine eigentliche Sorge aus. Natürlich hoffe ich, dass ich durch dieses Missgeschick nicht Jimins Vertrauen verliere, aber das könnte nicht die einzige Konsequenz sein. Leider ist der Ersatz des verlorenen Schmucks schlimmer.

Was passiert vor allem, wenn ich noch etwas verliere? Ich habe doch schon nicht allzu viel Geld, weil ich das in Markenkleidung stecken muss, aber dann werde ich auf einen Schlag arm!

Eine warme Hand auf meinem Oberschenkel schiebt all die Sorgen für einen Moment in die hinterste Ecke meines Kopfes. ,,Rufe ihn einfach an oder sag es ihm morgen auf der Arbeit. Er wird es dir schon nicht übel nehmen, da bin ich mir sicher", rät mir Namjoon, weshalb ich unsicher, dennoch zustimmend nicke.

Auch wenn er natürlich nicht unbedingt Unrecht hat, hege ich noch immer meine Zweifel. Jimin mag ein absolut liebenswerter und hilfsbereiter Chef Schrägstrich Freund sein, aber ist er auch noch so zuvorkommend, wenn ich ihm beichte, dass ich einen Millionen Won Ring verloren habe?

Falls ich diesen tatsächlich bezahlen beziehungsweise ersetzen soll, bin ich wahrscheinlich am Ende. Ich weiß ja noch nicht einmal, wie viel er in Wirklichkeit kostet!

,,Wenigstens ist es nicht die Rolex gewesen", meine ich lachend, taste wenige Sekunden später dann jedoch panisch mein Handgelenk ab, an welchem ich sie zum Glück finde. Die hätte Namjoon nämlich auf jeden Fall bezahlen müssen.

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ich sollte mir mal echt angewöhnen, die kapitel vor dem posten korrektur zu lesen

GOLD DIGGER ➟ NAMKOOKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt