XXXVI. A RARE ARGUMENT

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NAMJOON;

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NAMJOON;

Jeongguk habe ich seit Mittwoch nicht mehr gesehen, als wir mit Yoongi und Eunchae beim Bowling gewesen sind. Wirklich viel geschrieben haben wir auch nicht, da er meinte, er wäre beschäftigt mit der Arbeit und dem Lernen dafür.

Es sind nur drei Tage, in denen wir uns nicht gesprochen haben, aber diese kurze Zeit reicht aus, um ihn so sehr zu vermissen, dass ich beinahe in meiner Mittagspause zu seiner Arbeitsstelle gegangen wäre. Dann habe ich mich allerdings zusammengerissen und in meinen eigenen Aufgaben vergraben, um mich von diesem ziehenden Gefühl in meinem Herzen abzulenken.

Und so bin ich auf die Idee gekommen, Yoongi endlich mal wieder zu mir einzuladen und etwas zu Zweit zu machen — arbeiten. Aber immerhin verbringen wir ein paar Stunden miteinander.

Zudem können wir uns bestimmt noch gegenseitig verbessern und Tipps geben, also ist das wohl ganz klar eine Win-Win-Situation.

Lange haben wir unsere Künste schon nicht mehr in einem Studio fusioniert, wer weiß, wie sich unsere Stile mittlerweile unterscheiden und was dabei herauskommt.

Da Jeongguk mir auf meine letzte Nachricht noch nicht geantwortet hat, beschließe ich, erst dann wieder zu schreiben, wenn etwas bei mir ankommt. In den vergangenen Tagen habe ich ihn schon genug mit irgendwelchen Fragen zugetextet und will ihn ganz bestimmt nicht noch zu allem Überfluss damit nerven. Dann sinkt die Chance, heute noch eine Antwort zu bekommen, auf Null.

Das Klingeln der Haustür holt mich aus der Trance, die mich soeben ein paar Minuten konstant auf den selben Punkt meines Handys hat starren lassen. Dieses lasse ich im Schlafzimmer zurück und laufe dann Richtung Eingang.

Diese kurze Distanz überwinde ich jedoch nicht, ohne die Weinflasche auf der obersten Treppenstufe umzustoßen, die ich mir eigentlich nur in den Weg gestellt habe, damit ich daran denke, sie Yoongi mitzugeben. Immerhin haben sie das Bowling und das vergangene Essen bezahlt, ohne irgendwas dafür von mir zu bekommen.

Es dient eigentlich nur meinem etwas schlechten Gewissen, da ich weiß, die beiden wollen nichts von mir dafür haben. Während ich die rote Weinlache mustere, kommt mir in den Sinn, dass es vielleicht Schicksal ist und ich sowas lassen sollte, wenn ich denn schon weiß, dass sie es in erster Linie ohnehin ablehnen würden.

Ein zweites Klingeln erreicht mein Ohr, bevor mein Gast immer wieder infolge auf den Knopf drückt. Etwas entnervt reiße ich die Tür auf und sehe dort natürlich meinen besten Freund mit monotonem Gesichtsausdruck stehen.

,,Okay, ich hab's ja verstanden! Das nächste Mal beeile ich mich noch mehr", schreie ich ihm entgegen und begrüße ihn dann mit einem Handschlag. ,,Du hast ehrlich lange gebraucht", beschwert er sich und beginnt, sich die Schuhe auszuziehen.

Als ich ihm gerade den Grund dafür erklären will, scheint er ihn in demselben Moment von selbst gefunden zu haben. ,,Jetzt sehe ich auch wieso. Wie kann man so ein Tollpatsch sein wie du?", fragt er Augen rollend, dennoch amüsiert nach.

Auf mein Schulterzucken folgt eine einladende Geste ins Wohnzimmer, bevor ich einen Wischmop aus dem Abstellraum herauskrame.

Dadurch, dass die Putzfrau bereits eine eigene Ordnung hat, dauert dies auch eine kleine Weile.

Nachdem ich mich an die Arbeit gemacht und die vergossenen Zweihunderttausend Won aufgewischt habe, fragt mich Yoongi gleich: ,,Ist Jeongguk auch da?" Er versucht so gleichgültig wie möglich auf seinem Handy herunzutippen, aber ich merke, dass er etwas auf meine Antwort brennt.

,,Nein, wir haben seit Mittwoch nicht mehr besonders viel miteinander geredet oder geschrieben", gestehe ich etwas nuschelnd, doch er scheint es noch verstanden zu haben, weshalb er sich sofort aufsetzt und mich über die Sofalehne hinaus anblickt. ,,Seit drei Tagen absolut gar nichts mehr?"

In seinem Gesichtsausdruck liegt irgendetwas Freudiges, was mir nicht ganz geheuer ist. Warum zur Hölle, ist er darüber so unterschwellig euphorisch?

,,Wir haben ein paar Nachrichten ausgetauscht, aber meist kam von ihm nicht mehr als ein ,Ok'", erkläre ich ein wenig widerwillig, weshalb er nun mehr überrascht aussieht. Nachdem ich alles wieder im Abstellraum verstaut habe, bedeute ich ihm, mir ins Studio zu folgen.

Bis wir dort ankommen und auf jeweils einem Stuhl sitzen, trottet Yoongi mir still hinterher. Ab ebendiesem Moment war's dann jedoch auch.

,,Willst du ihn denn nicht mal besuchen und ihn fragen, ob etwas nicht stimmt?", schlägt er mir ein wenig zögernd vor, was an sich gar keine schlechte Idee ist. Aber sollte ich mich ihm ehrlich aufdrängen?

Nach einer kurzen Weile drehe ich mich zu ihm und schüttele kurz den Kopf. ,,Es ist ein guter Vorschlag, auf den ich gar nicht gekommen bin", beginne ich, doch Yoongi ahnt schon, wie ich meinen Satz beenden werde.

,,Aber?", drängt er mich etwas, womit ich tatsächlich auch gleich fortfahre. ,,Aber ich will ihn nicht nerven. Es könnte auch sein, dass er einfach nur zu beschäftigt ist", erkläre ich meinem besten Freund meine Sorge. Seufzend lehnt er sich in seinem Drehstuhl zurück und faltet die Hände.

Es kommt mir vor, als würde er mich gerade analysieren und das, was er vorhat zu sagen, nochmal überdenken, bevor er mir etwas Wichtiges beziehungsweise Großes mitteilt.

Geduldig warte ich darauf, dass er mit der Sprache herausrückt. In ein und der selben Pose lässt er mich tiefenentspannt an seinem Gedankengang teilhaben: ,,Du bist total und unwiderstehlich in ihn verliebt oder?"

Kurz schockiert mich das, weil ich damit absolut nicht gerechnet habe, doch davon erhole ich mich recht schnell wieder.

Lange über meine Antwort überlegen, brauche ich nicht. ,,Sieht man mir das etwa so sehr an?", frage ich frustriert, doch Yoongi schüttelt zu meinem Glück den Kopf, was mich erleichtert.

,,Nicht ganz, ich kenne dich nur zu gut. Aber wenn ich länger darüber nachdenke, verhältst du dich schon sehr verliebt", merkt er leider an, weshalb ich meine Schultern verzweifelt fallen lasse. ,,Wenn Jeongguk es bisher noch nicht gemerkt hat, ist er ein echter Schwachkopf."

Dies lässt mich mit offenem Mund in meinen Sitz zurückfallen. Ist es so offensichtlich? ,,Das heißt also, ich kann all meine Pläne canceln, ihm meine Liebe zu gestehen oder wie?"

Diesmal ist es Yoongi, dessen Mund offensteht.

Er weiß doch schon längst, dass ich etwas für ihn empfinde, also wieso tut er ausgerechnet jetzt so überrascht? Ich kann meine Gefühle Jeongguk gegenüber doch nicht unausgesprochen lassen!

Fragend sehe ich ihn an. ,,Fuck, dir ist es ja wirklich ernst. Tut mir leid, ich habe jetzt erst richtig realisiert, dass du dich in ihn verliebt hast", meint er bitter und scheint mich nicht, wie erhofft, als mein bester Freund und neustes Familienmitglied dabei großartig zu unterstützen.

Während er sich dem Computer wieder zuwendet, bemerke ich sein Augenrollen gerade noch so. Sofort steigt mein Puls und ich werde binnen Sekunden stocksauer.

,,Was verdammt nochmal ist dein Scheiß Problem, Yoongi?"

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spicy!
ich muss mal wirklich weiterschreiben, denn momentan habe ich keine zehn vorgeschriebenen kapitel mehr und das macht mich unruhig :D

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