XLIII. THAT IS THE END

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JEONGGUK;

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JEONGGUK;

,,Wie kannst du nur so blind sein und nicht merken, dass dieses Arschloch von Anfang an nur auf dein Geld aus ist!"

Mein Herz bleibt stehen. Die gesamte Erde verstummt. Mein Körper wird taub.

Yoongis wütende Worte, halten meine komplette Welt an. Ich traue mich nicht einmal zu blinzeln und wünsche, es würde sich einfach ein großes Loch im Boden auftun und mich mit sich reißen.

Plötzlich fühle ich mich beschämt, realisiere erst jetzt so richtig, wie sehr ich diesen unausgeklügelten Plan bereue. Jetzt, wo es zu spät ist.

Schock ziert das Gesicht jedes Menschen in diesem Raum — selbst Yoongis. Offenbar wollte er in seinem Wutausbruch mich nicht einmal verraten. Aber nun ist es raus und vielleicht ist es auch besser so.

Allerdings fühlt es sich nicht danach an. Wenn ich in diesen wenigen Sekunden daran denke, was in Namjoon gerade vor sich gehen muss, zieht sich in mir alles zusammen. Es ist das wohl schmerzhafteste Szenario, welches sich jemals in meinem Kopf abgespielt hat.

Diese Fantasie ist allerdings rein gar nichts im Vergleich zu seinem realistischen, gegenwärtigen Versuch, Yoongis Worte als unwahr abzustempeln.

,,Das ist ein Scherz oder?", fragt er in den Raum hinein und lacht kurz bitter auf. Es bricht mein Herz.

Noch nie habe ich so etwas bisher gespürt, aber es tut ehrlich physisch in meinem Brustkorb weh und es zieht sich durch meinen gesamten Oberkörper.

Ich kann seinen kurzen Blick auf mir spüren, aber ich bin viel zu geschockt und gleichzeitig beschämt über die Tatsache, dass ich nun wirklich aufgeflogen bin. Dabei entwickele ich gerade ernsthafte Gefühle für ihn! Warum musste Yoongi ausgerechnet jetzt die Bombe platzen lassen?

Es hätte alles gut werden können.

Die Realität schleudert mich binnen Millisekunden wieder zurück in die Gegenwart. ,,Sagt mir verdammt nochmal, dass das ein Scherz ist!", ruft er nun deutlich lauter und wütender.

Niemand antwortet ihm.

Totenstille herrscht für eine unangenehm lange Zeit. Ich persönlich bin nicht in der Lage dazu, einen einzigen Ton über meine Stimmbänder zu bekommen. ,,Es ist keiner, Namjoon." Yoongi schafft es anscheinend schon, obwohl sein Ton sich nicht danach anhört, als wäre es ihm besonders leicht gefallen.

Mein Hals fängt fürchterlich an, zu schmerzen und ich merke, wie sich die Tränen des schlechten Gewissens von Sekunde zu Sekunde anhäufen. Bald habe ich das Gefühl, an meinen eigenen Entscheidungen und Fehlern zu ersticken und vermutlich würde es in diesem Raum nicht einmal irgendjemanden interessieren.

Erst da wird mir bewusst, wie mich vermutlich jeder hier nun abgrundtief hassen muss. Der Mann zu meiner Rechten wohl mit Abstand am meisten.

,,Jeongguk, ist das wahr?" Ich höre meinen Namen nur entfernt, was mich letztendlich allerdings endgültig ins Hier und Jetzt zurückholt.

Eine Welle der Schuldgefühle, des Schmerzes und der Trauer im Hinblick auf die Zukunft überrollt mich mit einem Schlag, dass es mich fast umhaut. Es kostet mich all meine Kraft, nicht in diesem Moment in Tränen auszubrechen.

Das wäre absolut demütigend und im Augenblick habe ich bereits genug davon. ,,Ist das wahr, habe ich gefragt", wiederholt sich der Größere neben mir stehend nun lauter und deutlicher, als hätte ich ihn nicht verstanden. Dabei waren seine Worte kristallklar. In mir tobt ein Wirbelwind aus lauter ,,Soll ich, soll ich nicht" Phrasen.

Dabei liegt die Antwort auf der Hand. Es gibt für mich kein zurück mehr. Dies hier wird das Ende sein und deshalb bringe ich mich dazu, zu ihm aufzusehen.

Die Tränen glitzern bereits am Abgrund meiner Augen, schaffen es jedoch nicht darüber hinaus. Als ich auf Namjoons Blick treffe, fallen sie ins Tief. Der sofortige Schmerz ist unerträglich.

Er braucht nichts zu sagen, um mein Herz in einzelne Teile zu zerbrechen. Dass ich dasselbe vermutlich gerade bei ihm auslöse, kommt mir nicht im Entferntesten in den Sinn. Alles, was ich fühle, ist Schmerz und der Drang dazu, meine Tränen zu unterdrücken. Ich weine nicht vor anderen Menschen; und doch hat es Namjoon geschafft.

Namjoon ist der Einzige, der so etwas schafft. Er ist der Einzige, der mich Dinge spüren lässt, die mir bislang völlig fremd waren. Genau deshalb darf ich ihn nicht verlieren, auch wenn meine Karten gerade ziemlich schlecht aussehen.

Am liebsten würde ich ihm von all den Gefühlen erzählen, die er in mir auslöst und dass ich jede einzelne Lüge bereue, die ich ihm aufgetischt habe. Dass er das Beste ist, was mir je in meinem Leben widerfahren ist und ich ihn nicht missen mag. Aber ich kann nicht.

Es ist mir physisch nicht möglich, einen einzigen Ton aus mir herauszubekommen. Ganz anders als Namjoon selbst.

,,Ich fasse es nicht", haucht er und scheint aus allen Wolken gefallen zu sein. Ich kann es ihm nicht verübeln, ich hätte wohl genau so schockiert reagiert, wenn er mir erzählt hätte, er würde mich lediglich benutzen. Ich hätte ihm sagen sollen, was ich für ihn empfinde. Dieses eine Mal hätte ich offen und ehrlich mit ihm reden sollen, als er mich gestern fragte, was mich so nervös macht. Vielleicht hätte das die Situation etwas verbessert.

Wie sollte ich ihm jetzt noch meine Gefühle gestehen? Wenn ich es in diesem Moment täte, geht er sicherlich davon aus, ich würde ihn nur verzweifelt festhalten wollen. Es fühlt sich falsch an, ihm es jetzt zu beichten. Deshalb tue ich es nicht.

Es würde nichts verändern. Mein Geständnis würde nicht Namjoons immense Wut und Enttäuschung verschwinden lassen, es würde mich nicht von meinen Lügen rein waschen und er würde mir garantiert nicht verzeihen. In seinen Augen spiegeln sich so viele Emotionen wider, dass ich es nicht aushalte, ihm weiterhin in diese zu schauen.

Seine Stimme ist in Enttäuschung getränkt und es zerreißt mir das Herz. ,,Die ganze Zeit über hast du mich nur benutzt?", hakt er weiter nach und hoffe innerlich, dass er aufhören würde, mich nach irgendwelchen Dingen zu fragen, denn offenbar erwartet er Antworten.

Er soll mich anschreien und mich schlagen, aber ich kriege keinen einzigen Ton über meine Lippen. So sehr ich es auch will, so sinnlos wäre es.

Meine Augen sind stetig auf einen Punkt inmitten des stillen Raumes fixiert und bete, dass dieses Szenario bald ein Ende findet. Seine Familie sollte das nun wirklich niemals mitbekommen.

Meine rechte Hand umgreift fest den Schlüssel, den Namjoon mir soeben noch von Euphorie erfüllt geschenkt hat. Die scharfen Spitzen bohren sich in meine Haut und lenken mich ein wenig von all dem anderen Schmerz ab. Jedoch ist er viel zu stark, als dass ich ihn komplett ausblenden könnte.

,,Ich fasse es nicht, dass du wirklich so jemand sein sollst", haucht er besonnen, aber trotzdem hörbar wütend. ,,Und ich dachte, du würdest mich für die Person mögen, die ich bin", fährt er ungehindert fort und am liebsten hätte ich ihm entgegen geschrien, dass ich das tue. Dass ich mich in seinen Charakter verliebt habe und es nur eine Weile gebraucht hat, um dies zu erkennen!

Aber dazu bin ich physisch einfach nicht in der Lage. Mein Körper wehrt sich dagegen, irgendetwas zu sagen.

Deshalb kann ich Namjoon auch nicht davon abhalten, die schlimmsten Wörter auszusprechen, die er mir mitteilen könnte.

,,Komm mir nie wieder unter die Augen."

Danach sehe ich nur noch seine Füße aus meinem Blickfeld verschwinden. Geschockt hören selbst die Tränen auf, mir über meine Wangen zu rinnen. Mit großen Augen stehe ich auf ein und derselben Stelle und wage es nicht, mich zu bewegen, zu atmen.

Und dann trifft mich die Realität und haut mich im selben Moment um.

Das ist das Ende und es gibt kein Zurück mehr.

___________

:(

GOLD DIGGER ➟ NAMKOOKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt