Eingesperrt

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Schon lange hatte ich das Licht der Sterne nicht mehr gesehen. Die Wärme der Sonne schon lang nicht mehr gespürt.

Dämon. Hexe. So nennen mich alle. Meine weißen Haare und meine unnatürlich dunklen Augen tragen den Großteil dazu bei. Und ich kann nicht sprechen. Oder ich will es nicht. Ob ich jemals sprechen konnte, habe ich vergessen. Schon so lange hatte ich nicht mehr geredet. Seit meine Mutter getötet wurde und mein Vater mich verstoßen hat.....

Rückblick
Ich kam gerade aus dem Wald zurück, wo ich den ganzen Tag mit den Tieren verbracht hatte. Seit ich gelernt hatte mit ihnen zu reden, war ich oft unterwegs.

Ich öffnete die Tür und stuzte. Alles war durcheinander und in einer Blutlache sah ich meine Mutter liegen! Mein Vater war über sie gebeugt und weinte. "Du!", schrie er mich an. "Verschwinde! Das ist alles deine Schuld! Scher dich weg!", schrie er mich an. Tränen traten mir in die Augen und ich rannte weg. Doch der Anblick und die Worte brannten sich mir ins Gedächtnis.
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Überall wo ich hin kam, wurde ich als Hexe beschimpft und fort gejagt. Ziellos lief ich in Mittelerde umher. Ich hörte auf, zu sprechen und vertraute keinem mehr.

Dann eines Tages kam ich in den Düsterwald. Elben griffen mich auf und der Elbenkönig beschimpfte mich wie alle anderen. Doch etwas war anders an ihm. Anstatt mich fort zu schicken, sperrte er mich in eine Zelle und folterte mich, wann es ihm lieb war.
Rückblende Ende

So war das damals. Mein Name ist Ella und ich bin halb Zwerg halb Hexe. Mein Vater vertrieb mich und nun sitze ich hier in den Kerkern des Waldlandreiches fest und werde fast wöchentlich gefoltert. Ich könnte sprechen, wenn ich wollte, doch ich tue es nicht. Mein Vertrauen ist zerstört und mein Wille zu leben und zu sprechen auch.

Ich bin abgemagert und durch die zerrissenen Klamotten kam die Kälte in meinen Körper. Viele Narben ziehrten meinen Rücken und auch an Bauch und Armen hatte ich ein paar.

Der erlösende Tod kommt leider nicht. Thranduil foltert mich bis zur Bewusstlosigkeit, aber nicht weiter. Er will noch lange seinen Spaß mit mir haben und sich an mir abregen. Ich bin wie ein Boxsack für ihn. Und er hört nicht auf. Wenn er meine gequälten Schreie hört, spornt ihn das nur noch weiter an.

Wasser und Brot bekomme ich auch nur so viel, dass es zum Überleben reicht. Auch, wenn ich es eigentlich nicht will, kann ich einfach nicht anders, als zu essen und zu trinken. So gerne ich auch sterben würde, eine innere Stimme sagt mir, ich soll leben, ich muss leben.

Und so beginnt der Tag von neuem. Oder die Nacht. Wer weiß das schon. Hier unten ist es so dunkel, dass man nie zwischen Tag und Nacht unterscheiden kann. Das Zeitgefühl hatte ich auch schon lange verloren. Ich wachte auf, aß oder trank ab und zu etwas und wartete. Auf irgendetwas. Was? Keine Ahnung.

Manchmal beobachtete ich die Wachen. Wie sie mit spöttischem Lächeln in meine Zelle blickten. Wie sie in den Gängen umher liefen. Wie sie mir ab und zu Essen und Trinken brachten. Was sie trugen. Wie sie ihre Haare geflochten hatten. Mehr konnte ich nicht tun als beobachten. Ich konnte mit keinem reden und selbst wenn jemand da gewesen wäre, so hätte ich nicht sprechen können. Ich bin eine gebrochene Seele, mehr nicht.

So, hier auch schon der erste Teil meiner neuen Geschichte. Ich hoffe ich habe euch neugierig gemacht. Was denkt ihr wird wohl passieren? Wie findet ihr dieses Kapitel?
Bis bald Ronja 👋 🤗

Ein hartes Leben (Hobbit FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt