Ein hartes Leben (Hobbit FF)

Neue Zwerge

Am nächsten Tag war es so weit. Die Zwerge aus den blauen Bergen sollten kommen. Balin hatte mir noch erzählt, wer sie waren. Ich war schon gespannt. Oder besser gesagt angespannt. Sie würden mich sicher nicht akzeptieren!

Ich war in der Bibliothek und las, als das Horn geblasen wurde. Also legte ich mein Buch weg und ging in Richtung Eingangshalle. Doch bevor ich sie überhaupt betreten konnte, wurde ich plötzlich von hinten gepackt! Der Zwerg sah mich drohend an. "Was macht eine Hexe hier?!", spuckte er mir ins Gesicht. Ich traute mich nicht etwas zu sagen.

Der Zwerg packte mich grob am Arm und zog mich durch die Zwerge, die mir alle teils misstrauische teils böse Blicke zu warfen. Endlich kamen wir bei Thorin an. Der Zwerg schubste mich grob nach vorne, sodass ich vor Thorin's Füßen kniete und mir die Hände leicht auframmelte. "Mein König. Ich habe diese Hexe aufgefasst.", berichtete er stolz. "Sie gehört ja auch hier her du Idiot.", knurrte Thorin und kniete sich zu mir runter. Der Zwerg hinter mir schien offenbar verwirrt. Thorin half mir auf und hielt mich beschützerisch im Arm. "Ihr solltet jetzt besser gehen. Bevor ich mich vergesse.", knurrte Thorin und der Zwerg verschwand schnell.

"Thorin wer ist das?", fragte eine Zwergin hinter Thorin. "Das ist Ella, meine Verlobte. Ella, das ist meine Schwester Dís. Mutter von Fili und Kili.", stellte Thorin uns vor. Dís sah zuerst ziemlich schockiert aus, doch sie fasste sich schnell wieder. "Nun denn. Gegen die Liebe kann man wohl nichts tun. Ich akzeptiere das. Und ebenso akzeptiere ich Euch.", seufzte sie. "Ich danke Euch. Ihr wisst gar nicht, wie viel mir das bedeutet.", sagte ich erleichtert. "Wir können uns doch sicher duzen. Wo wir doch bald eine Familie sind.", zwinkerte Dís und umarmte mich. "Natürlich.", erwiderte ich froh.

"So, wo sind jetzt meine Jungs. Ich hab mit ihnen ein Hühnchen zu rupfen.", meinte Dís und ging suchend durch die Menge. Thorin lachte kurz auf. Dann stellte er sich auf ein Podest - sodass alle ihn hören und sehen konnten - und zog mich zu sich nach oben. "Willkommen meine Freunde. Es freut mich sehr, euch endlich alle wieder hier zu sehen. In unserer rechtmäßigen Heimat. Und ich möchte euch jemanden vorstellen. Das ist Ella. Ohne sie wäre ich nicht mehr am Leben und meine Neffen auch nicht. Ich darf hiermit mit Freuden meine Verlobung kundgeben." Dann küsste er mich einmal kurz. Vor dem ganzen Volk!

Ein Raunen und Grummeln ging durch die Menge. Wir stiegen wieder von dem Podest und gingen zu den anderen der Gemeinschaft. "Balin und Dwalin, kümmert euch bitte um die Zimmerverteilung. Ihr anderen sorgt dafür, dass jeder schnellstmöglich seinem Beruf nachgeht. Und wir brauchen noch ein paar Leute, um die restlichen Minen wieder aufzubauen.", teilte Thorin mit. Alle nickten und so zog mich Thorin mit sich.

"Ob sie mich akzeptieren werden?", fragte ich eher zu mir selbst als zu Thorin. Dieser blieb sofort stehen, drehte sich um und sah mir in die Augen. "Natürlich werden sie das.", meinte er und küsste mich dann.