Erzählungen

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Wir ritten den ganzen Tag durch. Am Abend waren wir schon fast an einer Stadt Ruine. Wir ritten den Abend durch, um in den Ruinen Rast zu machen. Bofur hatte ein kleines Feuer gemacht und wir wärmten uns an diesem. "Jetzt erzähl doch mal etwas von dir, Ella? Hm?", meinte Bofur da. Ich seufzte. Schon allein an die Vergangenheit zu denken, schmerzte. "Es ist in Ordnung, wenn du es nicht erzählen willst.", sagte Bofur schnell.

"Nein, nein. Irgendwann muss ich es ja mal jemandem erzählen. Also, wo fange ich an? Meine Mutter war Lalaith - eine Hexe - und mein Vater war der Zwerg Laino. Wir lebten abseits von allen anderen, da sie sich vor Mutter fürchteten. Mein Vater erzählte mir einmal, dass er aus Erebor stammen würde. Dort wurde er jedoch ausgegrenzt und ging schließlich mit meiner Mutter, da niemand die beiden unterstützte. Unsere Hütte liegt im tiefsten Wald. Umgeben von vielen Tieren. Da ich zum Teil Hexe bin, kann ich auch mit Tieren reden. Als ich dies erlernt hatte, war ich oft im Wald unterwegs. Und dann geschah es.", begann ich und machte dann eine Pause. Zu schmerzlich waren die Erinnerungen. Bofur legte mir aufmunternd eine Hand auf die Schulter.

"Ich war damals noch sehr jung. Als ich zurück nach Hause kam, sah ich Verwüstung. Überall. Und mitten in dem ganzen Chaos lag meine Mutter in einer Blutlache. Tot. Meine Vater hatte sie in die Arme geschlossen und weinte. Er sah auf. Sah mich an. Sein Blick war so voller Hass. Er schrie mich an, dass das alles meine Schuld sei und ich verschwinden solle. Ich war noch klein, ich verstand das alles nicht. Ich rannte einfach weg." Ich begann zu schluchzen und schließlich weinte ich. Bofur nahm mich in den Arm und drückte mich fest an sich. "Sch. Alles wird gut. Jetzt bist du bei uns. Niemand wird dich je wieder verstoßen.", versuchte er mich zu beruhigen.

"Ich wanderte durch ganz Mittelerde. Als ich noch jung war hatte ich das Glück, dass mich eine Bäuerin bei sich aufnahm. Doch als diese starb, ging ich weiter. Überall, wo ich hin kam, wurde ich vertrieben. Keiner sah das gute in mir. Alle sahen nur die böse Hexe, die ich nicht bin. Und schließlich landete ich dann bei Thranduil.", schluchzte ich und beendete meine Erzählung. "Das tut mir alles so schrecklich leid. Aber Thorin liebt dich wirklich sehr. Man hat es gemerkt. Er würde niemals zulassen, dass dir etwas Schreckliches passiert.", meinte Bofur und drückte mich noch mal. "Danke.", murmelte ich und schlief schließlich in Bofur's Armen ein.

Ein hartes Leben (Hobbit FF) Where stories live. Discover now