Ein hartes Leben (Hobbit FF)

Training mit Folgen

Am nächsten Morgen wachte ich auf und fühlte mich elend! Schlapp ging ich ins Bad und wusch mir das Gesicht. Ich war gerade fertig, als es an der Tür klopfte. Ich öffnete und davor stand Bofur. "Hallo Ella.", begrüßte er mich und zog mich dann in eine Umarmung. "Kommst du mit zum Frühstück?" "Nein. Ich hab keinen Hunger." "Sicher? Du musst etwas essen." "Ich bin mir sicher." "Ok. Willst du dann später ein bisschen mit Dwalin und mir trainieren?" "Weiß nicht." "Ach komm schon. Dwalin und ich holen dich später ab. Keine Widerrede. Bis später." Und schon war der immer fröhliche Zwerg verschwunden. Seufzend setzte ich mich auf's Sofa und döste vor mich hin.

Nach einiger Zeit klopfte es erneut an der Tür. Mit einem erneuten Seufzer stand ich auf und öffnete die Tür erneut. Davor standen wie erwartet Bofur und Dwalin. "Hey Ella. Keine Sorge, es wird schon alles gut werden.", meinte Dwalin und zog mich dann auch in eine kurze Umarmung.

"Auf auf in die Trainingshallen.", sagte Bofur und ging voraus. Dwalin schüttelte leicht lächelnd den Kopf und folgte dann mit mir im Schlepptau Bofur.

Die Trainingshalle war riesig. In der einen Ecke trainierten Fili und Kili mit den Rekruten der Wache. Als sie uns sahen, wunken sie kurz. Wir gingen in die Mitte der Halle. Bofur holte drei Holzschwerter. "Erst einmal wärmen wir uns auf. Dann kommen die richtigen Waffen.", erklärte Dwalin. Wir begannen und kämpften mal eins gegen eins, mal eins gegen zwei und mal jeder gegen jeden.

Nachdem das ohne Probleme geklappt hatte, holte Bofur die richtigen Schwerter. "Seid ihr sicher?", fragte ich unsicher. "Aber klar doch!", meinte Bofur. Und so begannen wir wieder zu kämpfen.

Ich kämpfte gerade mit Dwalin, als noch jemand in die Halle kam. Dwalin und ich drehten uns im Kampf, weshalb ich im Augenwinkel die Neuankömmlinge sehen konnte. Zu meinem Schreck waren es Balin und Thorin! Sie gingen in Richtung Kili und Fili. Ich jedoch war deshalb kurz abgelenkt und bemerkte zu spät, dass Dwalin schon wieder ausgeholt hatte. Ich hob mein Schwert zu spät und Dwalin bemerkte zu spät, dass ich nicht mehr blocken konnte.

Ich schrie auf, als Dwalin's Schwert einen langen, recht tiefen Schnitt in meinen rechten Arm machte. Gequält ging ich in die Knie, ließ das Schwert fallen und hielt mir den Arm, aus dem schon das Blut floss.

Ausschließlich alle Augen waren auf mich gerichtet. Geschockt, verwundert. Am größten waren Dwalin's Augen. Er war es auch, der sich zuerst fing und sich neben mich kniete. "Oh Ella. E-Es tut mir so leid.", stotterte er. "Ich bringe sie zu Oin.", sagte er an Bofur gewandt und nahm mich dann einfach im Braut Style hoch.

Bofur räumte noch schnell die Waffen weg und folgte uns dann schnellen Schrittes. Langsam wurde mir wegen des Blutverlustes schwummrig. Stöhnend legte ich meinen Kopf gegen Dwalin's Schulter. "Alles gut. Wir sind gleich da. Bleib einfach wach.", meinte Dwalin gehetzt.

Kurz darauf stieß Dwalin auch schon eine Tür auf und rief laut nach Oin. Als er rein kam war ein leises "Ich glaub ich hab ein Deja Vu." zu hören. Dwalin legte mich auf ein Bett ab und Oin besah sich den Schnitt. "Ganz schön tief. Was hast du da nur gemacht?", fragte er, während er das Nähzeug holte. "Wir waren trainieren. Ich glaube sie war abgelenkt, weil Thorin gerade rein kam. Sowohl sie als auch ich haben zu spät reagiert.", erzählte Dwalin.

"Dwalin, Bofur, haltet sie fest. Ella, das wird jetzt wahrscheinlich sehr weh tun. Beiß hier drauf.", meinte Oin und gab mir ein Stück Leder. Dwalin hielt mich an den Schultern fest und Bofur hielt meine Beine. Dann begann Oin den Schnitt zu nähen.

Es tat schrecklich weh! Ich schrie und versuchte mich zu wehren, doch Bofur und Dwalin hielten mich eisern fest. Nach einer unerträglichen Ewigkeit war Oin fertig. Doch er musste noch desinfizieren. Es brannte schrecklich! Dann endlich war es vorbei. Erschöpft sackte ich in mich zusammen. "Du hast es geschafft.", sprach Oin, während er mir einen Verband umwickelte und mir dann auf die Schulter klopfte.

"Bringt sie auf ihr Zimmer.", befahl Oin und räumte dann alles weg. Dwalin nahm mich wieder hoch und trug mich mit Bofur im Schlepptau in mein Zimmer. Dort legte er mich in mein Bett. "Es tut mir so leid.", entschuldigte sich Dwalin. "Alles gut. Es war meine Unachtsamkeit." "Ruh dich jetzt erst einmal aus. Wir kommen heute Abend wieder und bringen dir was zu essen mit.", meinte Bofur zuversichtlich und ging dann mit Dwalin aus der Kammer. Schnell war ich eingeschlafen.