4. Kapitel

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Zack's P.o.V.

Er war echt witzig, das muss man ihm lassen. Ich steh auf Typen die Humor haben. Als ich an der Reihe war, sprach ich nach kurzem Überlegen: „Ich hab mich noch nie geprügelt." Ich schaute abwartend in die Runde, Luke kippte einen Short und ich erkannte ein kurzes aufflackern von Wut in seinen Augen. Wie gerne wüsste ich was ihn dazu getrieben hatte sich mit jemanden zu prügeln, er sah nicht aus wie jemand der schnell handgreiflich wurde. Aber wie heißt es so schön, beurteile ein Buch nie nach seinem Einband. Doch auch seine Freunde schienen überrascht, nur Max schenkte ihm ein wissendes Lächeln. „Du hast dich wirklich mal geprügelt, Bro?" kam es von Alex.

„Lange Geschichte." Erklärte er bloß ausweihend.

„Alex du bist an der Reihe" kam ihm jetzt Max zu Hilfe. Luke schenkte ihm ein dankbares Lächeln. Alex räusperte sich und sprach: „Ich hab noch nie mit nem Jungen rumgemacht." Miriam, Vanessa, Luke und ich nahmen uns einen Short. Als Luke sah, dass ich ebenfalls trank, breitete sich ein freudiges Grinsen auf seinem Gesicht aus und verscheuchte, den zuvor noch finsteren Gesichtsausdruck. Er warf einem Triumphierenden Blick zu Vanessa, die mich nur eingeschnappt ansah. Irgendetwas sagte mir das da etwas lief, von dem ich besser nichts wissen wollte.

Wir spielten weiter bis Vanessa keine Shorts mehr und somit verloren hatte. Als Strafe musste sie alle restlichen Shorts alleine austrinken, weshalb sie am Ende deutlich angetrunken war. „Los! Wir spielen Flaschendrehen!" rief Vanessa auf einmal und war total begeistert von ihrem Vorschlag.  Auch die andern schienen mehr oder weniger angetan von der Idee.

„Ich geh mir was zu trinken holen, Leute!" sagte Luke und stand auf um nach oben zu gehen. „Aber Luki dann verpasst du doch das Flaschendrehen!" rief Vanessa ihm hinterher, doch er winkte nur ab. Ich wartete ein paar Minuten, bis ich mich ebenfalls nach oben aufmachte mit der Ausrede aufs Klo zu müssen.

„Och Mann! Jetzt sind alle heißen Typen weg." Hörte ich noch Vanessa hinter mir Quengeln, worauf ein empörtes „Hey! Was ist mit mir?!" von Max und Robin folgte. Ich musste grinsen Vanessa war ja schon ganz niedlich, ich konnte verstehen warum Robin auf sie stand.

Oben angekommen fand ich Luke in der Küche, er stand mit einem Bier in der Hand lässige an die Küchen Theke gelehnt und schaute zum Fenster raus.

„Na, hattest wohl auch kein Bock auf Flaschendrehen." Riss ich ihn aus seinen Gedanken. Er wandte seinen Blick vom Fenster ab und mir zu „Nee, ist nicht so meins" antwortete er lächelnd.  Wir unterhielten und eine Weile, wir lachten viel und verstanden uns gut. Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen war, aber es spielte auch keine Rolle. Ich nahm mir gerade mein drittes Bier, öffnete es und trank einen großen Schluck. Er sah mich prüfend an und kaute nachdenklich auf seiner Unterlippe rum, was zugegebener Maßen wirklich heiß aussah. Ob es nun an ihm oder am Alkohol lag, aber ich konnte nicht aufhören auf seine perfekten, vollen Lippen zu starren. Als ich bemerkte, dass er näher kam sah ich hoch und blickte direkt in seine tief grauen Augen. Ehe ich realisiere konnte was geschah, hatte er meinen Kopf in seine Hände genommen und seine Lippen auf meine gepresst. Mein Schock verflog schnell, als seine Lippen anfingen sich auf meinen zu bewegen.  Automatisch schloss ich meine Augen und erwiderte den Kuss. Luke presste seinen Körper an meinen, sodass ich an die Kücheninsel gedrückt wurde. Unsere Lippen bewegten sich synchron aufeinander. Mit meinen Händen hielt ich seine Hüften fest. Er dominierte den Kuss, aber das machte mir nichts aus, obwohl ich sonst der Dominante war. Es steckte pure Leidenschaft in diesem Kuss und ich genoss jede Sekunde davon. Er biss mir auf die Unterlippe und zog leicht daran, was mich aufstöhnen ließ. Damit löse er seine Lippen von meinen, blieb aber trotzdem dicht an mich gepresst  stehen.

„Gewonnen!" flüsterte er und grinste mich an. Er musterte meinen fragenden Gesichtsausdruck und lachte kurz auf. Ich nahm meine Hände von seinen Hüften und er trat einen Schritt zurück, grinste mich aber weiter hin frech an. „Tut mir leid, aber ich hab mit Vanessa gewettet, ob du schwul bist oder nicht. Und ich hatte ja mal sowas von Recht."

„Also hast du mich nur wegen einer Wette geküsst?" fragte ich ihn gespielt eingeschnappt.

„Deswegen und weil du heiß bist. Außerdem war ich ein bisschen aus der Übung. Und sowas macht man doch auf einer Party, soweit ich mich erinnere." Mit diesem schiefen Grinsen im Gesicht und dem verschmitzten Funkeln in den Augen, erinnerte er mich an ein Kind, das sich ein Bonbon stibitzt hatte. Ziemlich frech, aber total süß. „Ihr wisst schon, dass ihr auch einfach hättet Fragen können?" stellte ich fest. Er sah mich kurz ein wenig verdutzt an, bevor er in Gelächter ausbrach. Ich schmunzelte darüber, dass ihm diese Idee wohl gar nicht in den Sinn gekommen war. Als er sich wieder ein wenig beruhigt hatte brachte er hervor: „Aber wo bleibt denn da der Spaß?" feixte er und Zwinkerte mir dabei zu. Ich wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als ich von einem Klingeln unterbrochen wurde. Ich schaute zu Luke der in seinen Hosentaschen wühlte bis er schließlich sein Handy fand. Als er auf den Display sah verschwand sofort jegliche Anzeichen von Fröhlichkeit aus seinem Gesicht. Seine Miene wurde ernst, verschlossen und hart, doch ich konnte auch ein Aufflackern von Besorgnis in seinen Augen sehen. Wer ihn wohl anrief?

Er ging ans andere Ende der Küche bevor er den Anruf annahm.

„Was ist passiert?" frage er angespannt.

Liebe stirbt nicht! Where stories live. Discover now